Alltag Beiträge

Mikroplastik: Von der Waschmaschine ins Meer

Mikroplastik: Von der Waschmaschine ins Meer

130 Fasern pro Betttuch, 150 Fasern pro Hemd und 260 bis 1.900 Fasern bei einer Fleecejacke: So viele synthetische Chemiefasern gelangen pro Waschgang aus unserer Kleidung über die Waschmaschine in unser Abwasser. Dies zeigen wissenschaftliche Untersuchungen. Weil weder Waschmaschinen noch herkömmliche Kläranlagen die synthetischen Mikrofasern vollständig filtern können, gelangen sie über das Abwasser in unsere Flüsse, Seen und Meere. Damit wird Mikroplastik aus Kleidung Teil des Wasserkreislaufs und dringt so auch in die komplexen aquatischen Nahrungsnetze von Tieren, Pflanzen und Menschen vor.

#CO2FreiSpassDabei – wie lebt man die Klimaschutzziele von Paris?

Vom 7. bis 18. November 2016 findet im marokkanischen Marrakesch die 22. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC COP 22) statt.

Im Vorfeld der Klimakonferenz wollen wir es aber genau wissen: Was bedeuten die Ziele aus Paris für den Alltag und wie lebt es sich damit? Wir werden vier Wochen lang versuchen unseren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

 

Fahrradampel - Foto: Helge/May

Wir wollen es wissen: Schaffen wir es schon jetzt, unseren CO2-Fußabdruck gemäß den Zielen der Pariser Klimaschutzkonferenz zu verringern? – Foto: Helge May

Nachdem im Dezember 2015 bei der COP 21 das historische Pariser Klimaschutzabkommen verabschiedet wurde, und damit das Rahmenwerk für den internationalen Klimaschutz steht, geht es nun um die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung des Abkommens. Nicht umsonst betitelt der Gastgeber schon jetzt die Konferenz als „The COP of Action“ – also die Konferenz der Taten. Der NABU nimmt als Beobachter an der COP 22 teil.

Zum Tag des Toilettenpapiers: Keine Frischfasern ins WC!

Heute ist der internationale Tag des Toilettenpapiers. Ein Feier- und Gedenktag für Klopapier? Klingt erst mal komisch. Wer aber kurz in sich geht, wird die Kostbarkeit dieser zivilisatorischen Errungenschaft kaum in Frage stellen wollen; spätestens, wenn man an den Moment zurückdenkt, als auf dem stillen Örtchen mal kein Papier zur Hand war…

Toilettenpapier

Weiße, weiche Papierrolle – Ja, aber bitte aus Recyclingfasern! – Foto: M. Dommel

Verschwindet jetzt die Plastiktüte?

In den Medien ist die Plastiktüte gerade ein beliebtes Thema. Viele Leute gehen sogar davon aus, dass es sie bald nicht mehr gibt. Das ist zwar nicht der Fall, aber in Zukunft wird es hoffentlich keine kostenlosen Plastiktüten mehr geben. Allerdings wird selbst das noch eine Weile dauern. Denn das Umweltministerium hat sich entschieden, unseren Tütenverbrauch nicht durch eine einheitliche gesetzliche Lösung zu regeln, sondern durch eine freiwillige Vereinbarung mit dem Handel. Alle Verbände, die diese Vereinbarung mittragen, wollen dann keine kostenfreien Plastiktüten mehr an ihre Kunden ausgeben.

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Der Tütenverbrauch in Deutschland soll durch eine freiwillige Vereinbarung verringert werden. Foto: NABU/Sebastian Hennigs

Es wird weiterhin Plastiktüten geben

Der Handelsverband, der diese Vereinbarung mit dem Umweltministerium schließen will, hat aber nicht auf alle Branchen Einfluss, die kostenlose Plastiktüten verteilen. So gibt es zum Beispiel keine Pläne für Imbisse, Bäckereien, Kioske oder Wochenmärkte. Wichtig wäre jedoch eine einheitliche Regelung für alle Plastiktüten.

44 Tage Plastikfasten – Fazit und Gewinnspiel

Heute ist Gründonnerstag und die Fastenzeit ist offiziell zu Ende. Während meines Plastikfastens wurde ich immer wieder gefragt, wie es mir geht, ob ich durchhalte und ob es mir schwer fällt. Meistens ist es mir nicht schwer gefallen, da ich schon vorher beim Einkaufen darauf geachtet habe, gewisse unnütze Dinge aus Plastik zu vermeiden.

 

Plastikgurken

Bio-Plastikgurken. Foto: Iris Barthel

Trotzdem hat sich mir durch das Fasten eine ganz neue Welt eröffnet. Das bewusste Nachdenken darüber, welche Kosmetik ich im Bad benutze, ging sogar über das Plastik hinaus zu den Inhaltsstoffen. Gerade aufgrund von Mikroplastik und Hormonen in der Kosmetik, möchte ich besser darauf achten, was in meinen Pflegeprodukten ist. Ich hätte außerdem gerne ein Pfandsystem, bei dem ich einfach die Verpackung wieder zurück geben könnte. Meine Anfragen dazu z. B. bei The Body Shop blieben aber bis heute unbeantwortet.

Auftrag: Plastikfrei einkaufen

NEU (26.1.2018): Eine Liste aller Unverpackt-Läden in Deutschland gibt es bei Enorm.

Ich befinde mich ein meiner vorletzen plastikfreien Woche. Das heißt aber nicht, dass ich nach diesem Experiment wieder zu den alten Mustern zurückkehre. Ich habe viel gelernt in den letzten Tagen und einiges fällt mir auch nicht schwer, umzusetzen.

Heute geht es um meinen Ausflug in einen konventionellen Supermarkt. Ich kaufe natürlich schon die ganze Zeit plastikfrei, aber hiermit will ich zeigen, dass dies auch in einem ganz normalen Supermarkt möglich ist. Mit einer Einkaufsliste mit Dingen, die ich plastikfrei besorgen sollte, bestückt, ging es los.

 

Als mittlerweile alter Hase auf dem Gebiet hatte ich zwei Jutebeutel, zwei Gemüsebeutel und eine kleine Papiertüte mit.
Aber seht erst mal selbst, wie ich mich so geschlagen habe.

Nicht bekommen habe ich Reis, Müsli, Kaffee und Backpulver. Selbst Haferflocken sind in beschichteten Tüten. Der Grund: Sobald es feucht wird, sind die Flocken natürlich nicht mehr verwendbar. Die Hersteller wollen dies wohl so vermeiden. Beim Backpulver ist dies ähnlich. In Großmärkten für Gastronomie gibt es Backpulver allerdings plastikfrei – aber auch nur in der Riesenpackung. Alternativ Natron nehmen. Müsli im Glas gibt’s z.B. hier. Allerdings gibt es im Biomarkt Haferflocken in Papierverpackung und außerdem lässt sich Müsli auch einfach leicht selbst herstellen.

Müll ist überall

Vielleicht fällt es euch auch auf: Ich ärgere mich immer, wenn ich auf der Straße Müll liegen sehe, obwohl es an den meisten Stellen Mülleimer gibt. Müll ist jeden Tag präsent. Vor allem Plastikmüll, den der Wind dann in der Gegend herumpustet. Gut, manchmal sind es auch die Krähen, die die Müllsäcke aufreißen, aber wir haben den Müll letztendlich produziert.

Ein Blogleser hat mir dieses Foto vom Rhein in Bonn geschickt.

Muell im Rhein

Rhein in Bonn. Foto: Berthold Flöper

Müll ist also ganz nah. Und vom Fluss gelangt es ins Meer. Jeden Tag. Ihr wollt mehr wissen? Gegen die Plastikflut im Meer.

Neu in meinem Plastikfreien Alltag ist: Ich habe einen Laden mit Naschkram entdeckt, wo ich aus Gläsern alles in Tüten abfüllen kann. Tolle Idee.

Morgen geht es in den Supermarkt – Plastikfrei einkaufen. Mal sehen, wie das gelingt.

Habt ihr zufällig Tipps zu Outdoor-Kleidung ohne Plastik? Die Fasern landen ja auch als Mikroplastik im Wasser.

 

Einkaufen, kochen und backen ohne Plastik

Seit Aschermittwoch gibt es in meiner Küche so gut wie kein Plastik mehr. Klar, Wasserkocher und andere Gerätschaften sind aus Plastik, ich nutze sie auch weiter, aber neues Plastik kommt mir erst mal nicht ins Haus. Die Folge: Ich habe viel weniger Müll.

Eine großartige Umstellung ist es für mich nicht, denn ich achte schon beim Einkauf darauf, Obst und Gemüse nur lose einzukaufen. Dank einer Kollegin besitze ich jetzt auch schicke Obst- und Gemüsebeutel, die man für den Einkauf nutzen kann, wenn man mal mehr als nur einen Apfel kaufen möchte. Die kostenlosen Plastiktüten, die es oft beim Obst und Gemüse gibt, halte ich sowieso für überflüssig. Selbst in Läden, in denen noch gewogen werden muss, klebe ich den Aufkleber einfach auf eine der drei Zucchini.

Einkauf

Mein Obst- und Gemüsebeutel. Foto: Flöper

 

Schwierig wird es, wenn man im konventionellen Supermarkt Biogemüse kaufen will, denn vieles ist in Plastik verpackt. Warum? Keine Ahnung…Sogar im Biomarkt gibt es Plastiktüten oder der Salat ist schon abgepackt in Plastik. Auf meine Nachfrage hin hieß es: Damit der Salat nicht so auseinanderfällt.

Mein Wochenende in der Kosmetikküche

Heidewitzka. Was für ein Wochenende. Ich habe mich etwas intensiver mit dem Thema Kosmetik auseinander gesetzt und festgestellt: Das Feld ist weit und seine Experten mannigfaltig. Haarshampoo oder Haarseife, Tenside und Erdöl in der Kosmetik, oder nicht? Mein neues Hobby ist es jetzt, Inhaltsstoffe auf Verpackungen zu lesen.

Aber kommen wir zurück zum Plastik.

Elektrische Zahnbürste: Foto: Michael Dommel

Zahnpflege: Zahnpulver selbst herzustellen oder zu kaufen, ist relativ einfach, die Zutaten gibt es in der Apotheke. Abgeraten wurde mir von Natron, das sei zu aggressiv für die Zähne, aber das muss jeder selbst ausprobieren. Allerdings tötet Natron ja auch Ameisen, also…Zahnpulver gibt es leider oft in der Plastikverpackung zu kaufen, aber es findet sich auch ein Anbieter mit Glasverpackung.

Deo: Das Deo habe ich laut diesem Rezept hergestellt und bin bislang ganz zufrieden. Jojobaöl ist sehr teuer, aber Mandelöl dagegen nicht. Die Herstellung hat mich auch nicht überfordert. Meine Küche steht noch. Auch Badezusätze lassen sich mit Ölen und Duftölen leicht selbst herstellen.

Lotion: Da ich sehr empfindliche Haut habe, muss ich gestehen, habe ich mich noch nicht an Körperlotion und Gesichtscreme heran getraut. Dort ist vielleicht auch eine Beratung von Vorteil, danach lässt sich sicher etwas selbst herstellen, was dann ins Glas abgefüllt werden kann.

Taschentücher: Zudem bin ich auf Stofftaschentücher umgestiegen. So oft brauch ich ja kein Taschentuch, da muss also auch nicht viel mehr gewaschen werden, als sonst.

Wattepads und Co.: Wasser und Seife tuts auch, oder mal den guten alten Waschlappen benutzen, auf den kann man ja auch Lotion schmieren.

Fazit: Aufwändig ist sicher die Beschäftigung mit diesem Thema. Ich musste viel recherchieren, vor allem, woher ich bestimmte Produkte beziehen kann. Vieles gibt es in der Apotheke. Ob sich das dauerhaft auch finanziell lohnt, kann ich bislang nicht beurteilen.

Seit Tag 1 verzichte ich ja auch auf Plastik in der Küche. Im kommenden Beitrag zeige ich, ob es möglich ist, plastikfrei einzukaufen und schaue, was in der Küche alles aus Plastik ist. Die Videokamera wird live dabei sein. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob Papier und andere Materialien möglicherweise gar nicht immer besser sind.

Nachtrag:

Toilettenpapier - Foto: Flöper

Das Toilettenpapier ohne Plastik ist da.

 

Plastikfasten – alle Beiträge

 

 

 

Plastiktüte – wann denn nun?

Eigentlich ist zur Plastiktüte alles gesagt, und dies mehrfach.

Sie ist vermeidbar. Verbraucherinnen und Verbraucher haben entweder eine eigene Tasche zusammengefaltet beim Einkauf dabei oder leihen sich eine bepfandete Tasche beim Einzelhändler.

Alle Tüten sind kostenlose Werbeplakate für die Händler. Fashion Victim und Elektronik Nerd stört das bisher nicht.

70 Plastiktüten verbraucht der Deutsche pro Jahr: Foto: NABU/S. Hennigs

Die Plastikflut in Deutschland wächst weiter. Foto: NABU/S. Hennigs

Plastiktüten haben nichts in der Natur zu suchen, insbesondere nicht im Wasser, werden dort aber dennoch gefunden –  auch in Deutschland. Das ist gefährlich für die Tiere, weil sie sie mit Nahrung verwechseln und für das Ökosystem, weil aus jeder Tüte einmal Mikroplastik wird. Andere Materialien wie etwa Papier sind nicht umweltfreundlicher, sondern verursachen große Umweltprobleme während der Herstellung: Aus nicht nachhaltig eingeschlagenem Holz wird in einem Chemikalienbad mit großem Energieeinsatz Zellstoff herausgekocht, dieser verarbeitet und mit bunten, erdölbasierten Farben, Lacken und Klebstoffen zur Tüte veredelt.

Fast alle finden, dass man auf die Tüte beim Einkauf verzichten kann und nutzen sie dennoch, 71 mitteldicke Tüten pro Person und Jahr gehen in Deutschland über den Verkaufstresen. Wenn die Tüten etwas kosten, sinkt deren Absatz und damit auch die Produktion. Wenn die Tüte viel (50 Cent, 1 Euro und mehr) kostet, wird sie richtig unattraktiv.

Die Plastikflut wächst in Deutschland weiter - Foto: NABU/S. Hennigs

Die Plastikflut wächst in Deutschland weiter – Foto: NABU/S. Hennigs

In der EU haben sich Kommission, Parlament und Mitgliedsstaaten schon 2014 geeinigt, die Plastiktütenzahl innerhalb von 11 Jahren auf maximal 40 Stück pro Person und Jahr zu senken. Wie das in Deutschland erreicht werden soll, wird immer noch diskutiert, wie der Presse zu entnehmen ist.