Ende März machten wir uns zu fünft zu einer viertägigen Informationsreise nach Dänemark und Schweden auf. „Wir“ sind zwei Fischer aus Mecklenburg-Vorpommern, ein Fischer aus Schleswig-Holstein, Thomas Noack vom Thünen-Institut für Ostseefischerei Rostock und ich, Katharina Brundiers vom NABU-Meeresschutz.
Klingt ungewöhnlich, ist aber tatsächlich passiert: Im Vorfeld der Weltnaturkonferenz COP15 in Kanada fordert eine Initiative der größten Finanzinstitute der Welt strengere Regeln. Und zwar für sich selbst. Sie möchten, dass globale Ziele für den Erhalt der natürlichen Vielfalt festgelegt werden, und diese dann auch für die Finanzwelt gelten.
Sustainable Finance ist einer der zentralen Finanztrends der letzten Jahre. Dabei geht es darum, Nachhaltigkeitskriterien systematisch in Finanzströme und Investitionsentscheidungen zu integrieren. Das ist dringend notwendig, denn für den Klima- und Naturschutz werden hohe Investitionssummen gebraucht. Gleichzeitig wird weltweit noch viel Geld investiert, das weder naturverträgliche noch klimaneutrale Effekte hat. Die verwalteten Vermögenswerte belaufen sich weltweit auf etwa 100 Billionen Euro, Tendenz steigend. Damit Anleger*innen gezielter Naturschutzkriterien berücksichtigen können, benötigen wir eine Unternehmensberichterstattung, die Transparenz darüber herstellt, wie nachhaltig Unternehmensaktivitäten sind.
Der Amazonas brennt, die Meere versauern, der Wald vertrocknet. Das Klima kippt und die Schreckensmeldungen um den ökologischen Zustand unseres Planeten reißen nicht ab. Während die Politik zögert, gehen weltweit Hunderttausende, meist junge Menschen auf die Straße, für ihre, für eine lebenswerte Zukunft. Und in der öffentlichen und politischen Debatte passiert das, was eigentlich nicht passieren darf. Der Schutz von Arten und Lebensräumen wird als Bremse des Klimaschutzes dargestellt.
Seit mehreren Jahren engagiert sich der NABU im ostafrikanischen Äthiopien, seit 2012 in der Tanasee-Region. Hier unterstützt der NABU den Aufbau des UNESCO-Biosphärenreservats, das 2015 anerkannt und eröffnet wurde. Biosphärenreservate sind Modellregionen, die zeigen wollen, wie sich wirtschaftliche Interessen mit Natur- und Umweltschutz zusammen bringen lassen. Armut und soziale Ungleichheit machen diese Aufgabe in Äthiopien natürlich besonders schwierig. In Bahir Dar, im nördlichen Hochland Äthiopiens, soll in Zukunft das Thema Umweltbildung unbedingt eine wichtige Rolle spielen. Dafür machen wir uns auf den Weg! Wir, das sind: Jan, Lizzy, Doris, Marie, Ronja und Manuel. In den nächsten zwei Wochen berichten wir auf diesem Blog von unseren Erlebnissen, Erkenntnissen und Ergebnissen am Tanasee.