Vogelschutz Beiträge

Allein unter tausenden von Vögeln

Allein unter tausenden von Vögeln

Sieben Monate allein auf Trischen. Mitten im Wattenmeer. Allein unter tausenden von Vögeln. Anne de Walmont berichtet von ihrer Zeit als Vogelwartin auf Trischen.

Wenn man sich entscheidet, der Zivilisation so lange den Rücken zuzukehren und sich ganz der Natur zu widmen, bedarf es einer gründlichen Überlegung und Abwägung. Ich habe mir alles sehr gut durch den Kopf gehen lassen und wusste schnell: Genau das will ich machen: Eine kleine Insel betreuen, die den Vögeln gehört. Hier darf Natur noch Natur sein und meine Aufgabe war es, von Mitte März bis Mitte Oktober zu beobachten, was auf Trischen vor sich geht. Und das ist eine ganze Menge!

MOIN Feldarbeit: Gelegeschutz bei Wiesenbrütern Teil 2

MOIN Feldarbeit: Gelegeschutz bei Wiesenbrütern Teil 2

Prädation, also der Raub von Eiern und Küken durch Fressfeinde, ist nicht die einzige Verlustursache für Wiesenvogelnester. Auf Weiden werden auch immer wieder Nester durch Viehtritt zerstört. Wie kann man verhindern, dass Nester durch Kühe zetreten werden?

MOIN Feldarbeit: Atmosphärische Klänge aus der Wiesenlandschaft

MOIN Feldarbeit: Atmosphärische Klänge aus der Wiesenlandschaft

Damit ihr auch mal in den Genuss der großartigen akustischen Klangvielfalt einer typischen norddeutschen Wiesenlandschaft kommt, präsentiere ich euch heute diese wundervolle Aufnahme aus einem Naturschutzgebiet nahe Bergenhusen – eine Wiesenklanglandschaft.

MOIN Feldarbeit: Nester finden über Umwege

MOIN Feldarbeit: Nester finden über Umwege

Wenn man eine Vogelart besser schützen will, sollte man über ihre Brutbiologie Bescheid wissen. Wenn man mehr wissen will über die Brutbiologie eines Vogels, dann sucht man die Nester. Das funktioniert bei den meisten Wiesenvogelarten – z.B. Kiebitz, Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Austernfischer – sehr gut, bei der Bekassine ist das wesentlich schwieriger.

MOIN Feldarbeit: Ein Fest für den Kiebitz!

MOIN Feldarbeit: Ein Fest für den Kiebitz!

Das Artenschutzprojekt „Sympathieträger Kiebitz“ ist ein ausgezeichnetes Projekt in der UN-Dekade Biologische Vielfalt! Zur feierlichen Preisverleihung durch die Staatssekretärin des Landesumweltministeriums gab es ein kleines Fest in Bergenhusen mit kurzen Vorträgen und einer Exkursion.

MOIN Feldarbeit: Gelegeschutz bei Wiesenbrütern Teil 1

Brachvogelgelege

Dieses Nest eines Großen Brachvogels wird vor Prädation geschützt

Von Mitte April bis Mitte Juni ist hier im MOIN die Hochsaison, alle Vogelarten schreiten zur Brut. Dann gilt es, zu erfassen, wo genau welche Vogelarten brüten und wie viele Paare zu finden sind. Diese Zählungen haben in den letzten Jahren immer kleinere Zahlen ergeben – deutschlandweit und auch in Schleswig-Holstein. Besonders stark zurückgegangen sind die Zahlen der Brutvögel der Agrarlandschaft, das sind vor allem Arten, die am Boden brüten.

Von der Großstadt in die wilde Natur: Ein Vogelexperte packt an

Von der Großstadt in die wilde Natur: Ein Vogelexperte packt an

Moin, ich heiße Marius Adrion und arbeite beim NABU Bundesverband als Referent für Umweltinformationen und Vogelschutz. Das klingt nicht nur ziemlich spannend,  das ist es auch. Denn als Mitarbeiter des NABU, dem größten Vogelschutzverband in Deutschland, kann ich viel für den Vogelschutz in Deutschland, Europa und der Welt erreichen.

Diese wichtige Arbeit ist jedoch fast immer Schreibtischarbeit. Als Biologe und Ornithologe bin ich aber auch sehr gerne draußen unterwegs. Um also etwas aus Berlin rauszukommen, werde ich meine Kollegen vom Michael-Otto-Institut im NABU (MOIN) für vier Wochen tatkräftig unterstützen.

Vogelzug im Klimawandel

Vögel passen sich an veränderte Umweltbedingungen an. Sie tun das unterschiedlich erfolgreich, je nachdem wie eng oder weit ihre ökologische Nische ist. Der Haussperling alias Spatz kommt heute fast überall auf der Welt vor, weil er sich neue Lebensstätten und Nahrungsquellen durch den Menschen erschlossen hat. Der Brillenpinguin lebt nur an Südafrikas Küsten. Da seine Nahrungsfische dort verschwinden, ist er inzwischen sehr selten, findet aber keinen alternativen Lebensraum, da er kalte Meeresströmungen braucht. Der Klimawandel zeigt sich bereits deutlich, und er bringt Veränderungen, die gerade für Arten mit komplexen Lebensweisen eine große Herausforderung darstellt. Er beschleunigt sich mit all seinen Symptomen zu schnell, als dass eine evolutionäre Anpassung mithalten könnte. Die Zugvögel gehören zu den Verlierern, denn ein einzelner Vogel ist auf intakte Verhältnisse an mehreren Orten der Welt angewiesen.

Gefahren im Kauzrevier

Wenn Singvögel – etwa Eichelhäher, Nebelkrähen, Kohlmeisen oder Amseln –  Waldkäuze beschimpfen, also auf den Kauz „hassen“ (wie die Jäger sagen -> ein Video zu dieser Verhaltensweise gibt es dazu in unserem Waldkauz-Videoarchiv unter „Mobbing unter Vögeln„), weil sie ihn als Fressfeind entdeckt haben, so stellen sie doch keine Gefahr für den nächtlichen Jäger dar.

Der gerettete Waldkauz wird in die Freiheit entlassen.

Der gerettete Waldkauz wird in die Freiheit entlassen – Foto: privat.

Artenschutz für den Waldkauz in Berlin

46 Nisthilfen wurden in den letzten 15 Jahren in Berlin-Reinickendorf angebracht – Foto: Dr. Hans-Jürgen Stork

Bereits vor 50 Jahren wurden in Berlin eingehende Untersuchungen zu Biologie, Ökologie und Verhalten von Waldkäuzen und Waldohreulen durchgeführt. Dr. Victor Wendland (†) hat in den 1960-70er Jahren zahlreiche Begehungen im Grunewald, im Spandauer Forst und im Stadtgebiet nur wegen der Eulen durchgeführt.

Er sammelte unfangreiche Beobachtungsdaten zur Lebensweise, zum Brutverhalten, zum Lebens- und Nahrungsraum und zur Vielfalt ihrer Nahrungstiere. Die in zahlreichen Schriften niedergelegten Erkenntnisse dienen heute als Grundlage zum sachgerechten Schutz dieser Eulenarten, vor allem zum Schutz ihrer Lebensräume und Brutstätten.

Als im Sommer 2002 ein Sturm durch den Berliner Norden zog und mehrere Tausend alter Bäume umbrachen, gingen auch viele natürliche Niststätten in Baumhöhlen verloren – auch die der Waldkäuze –, nicht nur im Wald, sondern auch in Parks, auf Friedhöfen und sogar in baumreichen Siedlungen.