MOIN Feldarbeit: Gelegeschutz bei Wiesenbrütern Teil 2

MOIN Feldarbeit: Gelegeschutz bei Wiesenbrütern Teil 2

Prädation, also der Raub von Eiern und Küken durch Fressfeinde, ist nicht die einzige Verlustursache für Wiesenvogelnester. Auf Weiden werden auch immer wieder Nester durch Viehtritt zerstört. Wie kann man verhindern, dass Nester durch Kühe zetreten werden?

Uferschnepfe

Die Uferschnepfe ist einer von Deutschlands seltensten Brutvögeln und hierzulande vom Aussterben bedroht. Auch Kühe stellen eine Gefahr für die Nester dar. (Foto: NABU/Frank Derer)

Man könnte die Nester natürlich einzäunen, aber dadurch geht eine relativ große Fläche der Weide für die Kühe verloren und der Landwirt könnte dann vielleicht die Maßnahme ablehnen. Um also eine möglichst große Weidefläche für die Kühe zu erhalten und gleichzeitig die Nester der Wiesenvögel effektiv vor Viehtritt zu schützen, muss etwas anderes her. Für diese Fälle sind sogenannte Nestschutzkörbe erfunden worden. Das sind stabile Stahlgitter, die direkt um das Nest herum im Boden verankert werden und dann die Kühe davon abhalten, auf das Nest zu treten.

Im Rahmen des Uferschnepfen-Schutzprojektes LIFE Limosa habe ich bei der Sicherung von Uferschnepfen-Gelegen mit Nistkörben geholfen. Die Körbe sind groß genug, um Kühe abzuhalten und leisten offenbar erfolgreich ihren Dienst, wie man auf dem Titelfoto sehen kann!

  • Bild 1: Volker, der Projektleiter für das Uferschnepfenschutzprojekt beim NABU hat ein von einer Kuh zertretenes Nest gefunden. Die Eier sind kaputt und die Uferschnepfe hat die Brut aufgegeben.
  • Bild 2: Das von einer Kuh zertretene Gelege wird genauestens dokumentiert.
  • Bild 3: Der Nestschutzkorb wird von Volker und mir im Boden befestigt.
  • Bild 4: Der Nestschutzkorb steht fest und schützt das darunterliegende Uferschnepfengelege.

Mehr Informationen über die Arbeit des MOIN im Projekt LIFE Limosa finden sie HIER.

Titelfoto: Eine Kuh begutachtet den Nestkorb. Kühe sind sehr neugierig und schauen sich neue Objekte auf ihrer Weide ganz genau an. (Foto: NABU/Volker Salewski)

Diesen Beitrag teilen:

2 Kommentare

Marion Ziegler -Kienöl

15.06.2018, 07:47

Hier eine kurze Anmerkung! Der Schutz der Nester mit dem Kleinen Käfig finde ich eine gute Sache. Aber man muss bedenken , dass Kühe, Pferde.... Sich gerne reiben und da sind die Käfige eine gute Gelegenheit . Ein besserer Schutz wäre gegeben , wenn den Weidetieren durch Baum und Buschgruppen auf einer Weide die Möglichkeit gibt dass auszuleben! Da der Insektendruck auf die Weidetieren groß ist und diese jede Gelegenheit wahrnehmen sich zu reiben. Versuche immer Bäume und Büsche auf meinen Weiden zu zulassen obwohl ich weiß das es nicht gewollt ist.

Marius Adrion

25.06.2018, 10:41

Die Kühe reiben sich tatsächlich an den Käfigen und man hat das auch erwartet. Glücklicherweise halten die Käfige diesem Druck stand und verbiegen sich nur ein bisschen. Einige wenige Büsche und Bäume wären sicherlich eine willkommene Gelegenheit für die Kühe um sich zu kratzen. Es hängt aber natürlich an den Flächeneigentümern, wie der Bewuchs auf den Weiden gestaltet ist. Für die Wiesenvögel sind viele höhere Strukturen meistens jedoch ein Ausschlusskriterium ob eine Wiese als Brutplatz geeignet ist oder nicht.

Kommentare deaktiviert

%d Bloggern gefällt das: