MOIN Feldarbeit: Auf der Suche nach den Regenwürmern
Im MOIN findet nicht nur Vogelforschung statt, es wird auch das gesamte Ökosystem im Blick behalten. Denn die Vögel müssen ja auch etwas fressen. Und ohne Nahrung gibt es keine Vögel. Also geht es letztendlich doch wieder um die Vögel …
In einem von lokalen Landwirten vorgeschlagenen und gemeinsam mit dem MOIN entwickelten Projekt wird nun also die Nahrungsgrundlage für Wiesenvögel in einem Gebiet nahe Bergenhusen untersucht. Dazu haben wir an mehreren zuvor festgelegten Probestellen mehrere Löcher gegraben und die Erde dann nach Regenwürmern und anderen unterirdisch lebenden wurmartigen Tieren durchsucht.
Die Regenwürmer wurden danach im Labor einzeln vermessen – was sich bei lebendigen Würmern als nicht besonders einfach darstellt, sie sind nämlich ziemlich wuselig. Am Ende erhält man dann eine Zahl für die Biomasse pro Probe.
Das Untersuchungsgebiet ist der Meggerkoog, eigentlich ein Flachsee, der zur Landgewinnung vor langer Zeit entwässert wurde. Auch heute noch muss konstant das Wasser aus der Niederung gepumpt werden – sonst läuft der See wieder voll. Dort wird heutzutage vor allem intensive Grünlandwirtschaft betrieben. Die Wiesen werden gedüngt, mehrfach im Jahr gemäht und als Silage – Futter für die Milchkühe – eingelagert. Dabei ist der Wasserstand im Koog entscheidend für das Wachstum der Wiesen, die Arten, die dort vorkommen und den Ertrag – und für die Wiesenvögel, die auf den Wiesen brüten. Ist die Nahrung für die Vögel abhängig vom Wasserstand? Das ist die Frage, die durch dieses Projekt beantwortet werden soll. Dazu werden neben den Regenwürmern auch noch mehrfach die Insekten gezählt.
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