Alltag Beiträge

Plastikfreie Nasszelle

Ein Blick in mein Badezimmer und ich sehe überall Plastik. Ich zähle 34 Tuben, Verpackungen und Co. Also alles raus, was geht. Klasse, jetzt habe ich nicht mal mehr Zahnpasta zum Zähne putzen. Das heißt nicht, dass ich alles wegschmeiße, das wäre auch unsinnig, aber ich verzichte ja die folgenden 40 Tage und das ernsthaft. Und die Herausforderung soll ja sein, dass ich Lösungen finde.

Seife

Plastikseifenspender sind hier nicht erwünscht. Foto: Flöper

Kommen wir damit gleich zum positiven Aspekt: Ich habe Seife gekauft und Shampooseife, beides in Papier eingepackt. Duschen wird also kein Problem sein. Jetzt benutze ich die Haarseife ja schon ein paar Tage und bin völlig überzeugt, mein Haar ist irgendwie gesünder und weniger fettig. (Männer interessiert das hier eventuell weniger.)

Haarspülung und Haarkur vermisse ich nicht. Außerdem soll die Haarseife so lange halten, wie drei 250 ml-Flaschen Shampoo, sagte die Verkäuferin. Ich wasche mir oft die Haare, also mal sehen.

Plastikfasten – 40 Tage Selbstversuch

Heute ist Aschermittwoch. Der Tag nach Karneval und Fastnacht, der einen zum Ernst des Lebens zurückholen soll. Denn schließlich zerfallen wir alle irgendwann zu Staub. Mit dem Aschermittwoch beginnt auch die Fastenzeit, in christlichen Religionen dauert diese 40 Tage, also bis Ostern.

Dabei ist es mittlerweile üblich, nicht nur auf Süßigkeiten zu verzichten, sondern als Alternative das Fernsehen einzuschränken, die Internetnutzung, das Rauchen oder den Alkohol wegzulassen. Hauptsache es wird auf etwas verzichtet. Ich werde ab heute ein anderes Experiment machen, und zwar möchte ich versuchen, auf Plastik zu verzichten. Das haben schon andere versucht, aber 40 Tage im Alltag kein Plastik kaufen oder benutzen – ob mir das gelingt? Kein Duschgel aus der Plastikverpackung, kein eingeschweißtes Gemüse und Obst, keine Lebensmittel in Plastik verpackt. Gut, dass es meinen Lieblingsjoghurt im Glas gibt.

Einkaufstüten soweit das Auge reicht : Foto: NABU/S. Hennigs

Einkaufstüten soweit das Auge reicht : Foto: NABU/S. Hennigs

Mittlerweile ist das Problem mit dem Plastik in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Trotzdem gibt es noch staunende Blicke an Drogeriekassen, Kunden fragen nach den kostenlosen Plastiktütchen. Gibt es nicht mehr. „Lesen Sie!“ sagt die Verkäuferin. Doch was sind die Gründe? Kosteneinsparung für die Drogerien, ja, aber: Plastik baut sich nicht mal eben so ab, landet in Flüssen und gelangt darüber ins Meer. Tiere verenden an gefressenen Plastikteilen, das Plastik schwimmt als Teppich im Meer und wird langsam in kleinste Teile zersetzt: es bildet sich Mikroplastik. Das sich dann wiederum in Fischen und Pflanzen ablagert. Erst in den letzten Jahren wurde bekannt, dass auch viele Kosmetikprodukte Plastikpartikel enthalten. Die internationale Kampagne „Beat the Microbeads“, der auch der NABU angehört, geht dagegen vor.

Wurden in den 1950er Jahren knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert, sind es heute fast 311 Millionen Tonnen. Seit 1994 hat unser Kunststoffmüll um 59 Prozent zugenommen. Ich bin gespannt, wie ich mich in unserer Plastikwelt schlage. Begleitet mich einfach im kommenden Beitrag bei meinem Versuch, im Supermarkt plastikfrei einzukaufen. #plastikfasten16

„Dieselgate“ – Was 2016 auf die Automobilindustrie zukommt

Die Automobilindustrie steht spätestens seit September vergangenen Jahres massiv in der Kritik von Umwelt- und Verbraucherschützern, Automobilclubs und Politik: Fast im Monatsrhythmus werden neue Hinweise bekannt, die darauf hinweisen, dass neben Volkswagen, Audi und Porsche auch weitere Hersteller bei den realen Emissionen ihrer Fahrzeuge getrickst haben könnten. Zugleich führte der Abgas-Skandal noch einmal mit aller Deutlichkeit die unschönen Konsequenzen einer zu großen Nähe zwischen Herstellern und Politik hierzulande vor. Doch was hat sich bisher geändert?

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Foto: Helge May

Abfall vermeiden – aber wie?

Wie können wir unseren Abfall vermeiden? Was kann jeder einzelne tun? Diesen Fragen geht die jährlich stattfindende Europäische Woche der Abfallvermeidung nach.

Coffe-to-go-Becher-Sammeln Foto: VZ Paderborn

Durch den Verzicht auf Coffee-to-Go-Becher kann Abfall vermieden werden. Hier sammelte die Umweltberatung der Verbraucherzentrale Paderborn die umweltschädlichen Einwegbecher.

In diesem Jahr findet die Abfallvermeidungswoche vom 21. bis 29. November statt – bereits zum sechsten Mal. Unter dem Motto statt „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht!“präsentieren Vereine, freie Gruppen, Schulen, Unternehmen u.a. ihre Projekte und Initiativen zur Abfallvermeidung.

Aktionsidee Warentauschtag

Seit 2011 organisiert die lokale NABU-Gruppe einen Warentauschtag in Meckenbeuren-Kehlen. Damit möchte sie ein Zeichen für den Klimaschutz, die Schonung der Rohstoffe und Abfallvermeidung setzen. Aber auch der soziale Aspekt ist der Gruppe wichtig. Norbert Schupp, Pressesprecher des NABU Eriskirch-Meckenbeuren, war von Anfang an dabei. Er berichtet hier, wie es zum Warentauschtag kam und wie er abläuft.

Warenausstauschtag 2015 - Foto: Norbert Schupp

Was der eine nicht mehr braucht, kann für den anderen sehr nützlich sein – Foto: Norbert Schupp

Unverpackt einkaufen – Beispiele für neue Verpackungskonzepte

Verpackungsarm oder gar gänzlich unverpackt einzukaufen, entwickelt sich mehr und mehr zum Trend in Deutschland. Viele Konzepte stecken noch in den Kinderschuhen, es gibt aber auch schon recht vielversprechende Ansätze. Mit meiner Firma Unverpackt einkaufen! berate ich seit 2014 Hersteller und Einzelhändler zum Thema „Systeme für den losen Verkauf“ und entwickle zusammen mit der Kölner Firma EKUPAC Konzepte zur Verpackungsreduktion in der Lieferkette.

Lebensmittelspender - Foto: Unverpackt einkaufen! 2015

Getreide, Nüsse oder Knabberwaren können prima durch Spender verkauft werden – das vermeidet Verpackungsmüll und schont Ressourcen – Foto: Unverpackt einkaufen! 2015

Plastic Bag Free Day 2015 – sag nein zur Plastiktüte!

Wer kennt das nicht? Überquellende Tütenberge zuhause, weil man gar nicht so schnell schauen kann, wie die Kaufhauseinkäufe in der Tüte verschwinden. Weil man schon wieder die Tasche zuhause vergessen hat oder ganz spontan einkaufen war. Inzwischen stapeln sich zudem nicht nur Plastiktüten, sondern auch Jutebeutel, weil man an der Kasse oft aus schlechtem Gewissen zum Baumwollbeutel greift statt zur verachteten Plastiktüte.

Über 70 Plastiktüten pro Jahr und Person in Deutschland

Viele Plastiktüten werden einem beim Einkauf ungefragt aufgedrängt oder man zahlt sogar noch freiwillig dafür, um als lebende Werbefläche eingesetzt zu werden: Aktuell verbraucht jeder in Deutschland mehr als 70 Plastiktüten pro Jahr – da sind die dünnen Beutelchen aus der Apotheke oder aus der Gemüseabteilung noch gar nicht mitgerechnet, genau wie die dicken Henkeltüten aus dem Discounter.

Steuer auf Coffee-to-go-Becher?

Um der wachsenden Coffee-to-go-Becherflut Einhalt zu gebieten, denken Berliner Politiker derzeit über eine Steuer auf die Einwegbecher nach. Diese könnte einen Becher bis zu 20 Cent teurer machen. Nach Schätzungen der Verbraucherzentrale Hamburg fallen in Deutschland fast 6,5 Milliarden Einwegbecher jährlich an. Daher ist es – unabhängig von der Diskussion um juristische Machbarkeit einer Steuer – ein wichtiger Vorstoß, damit das Thema mehr in der Öffentlichkeit diskutiert wird.

Immer mehr Einwegbecher samt Plastikdeckel landen in der Müllverbrennungsanlage - Foto: NABU/E. Neuling

Immer mehr Einwegbecher samt Plastikdeckel landen in der Müllverbrennungsanlage – Foto: NABU/E. Neuling