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Schutzgebiete brauchen Schutz

Schutzgebiete brauchen Schutz

Am Samstagnachmittag, dem 5. Tag der „NABU macht Meer“-Tour, stand eine Podiumsdiskussion vor dem Kieler Landtag im Programm. Mit dabei der Staatssekretär aus dem Bundesumweltministerium Jochen Flasbarth, Manfred Bohlen aus dem schleswig-holsteinischem Landesumweltministerium, Gerhard Philipp Süß vom Deutschen-Segler-Verband und für den NABU Ingo Ludwichowski und Dr. Kim Detloff. Die gemeinsame Botschaft: um die Artenvielfalt in Nord- und Ostsee zu schützen, brauchen wir nutzungsfreie Flächen, in denen die Natur auch wirklich Natur sein darf.

So sehen Gewässerretter aus

Kiel ahoi! Wir haben uns ganz besonders auf die Hansestadt gefreut, denn heute haben wir einiges vorgehabt! Bereits heute Mittag steuerten wir den Kieler Landtag an. Begleitet von unseren Partnern, den Kanuten, Seglern und Tauchern, haben wir ein Zeichen gegen die Müllflut in unseren Meeren setzen – und zeigen, was jeder einzelne von uns dagegen tun kann. Große Unterstützung erhielten wir auch durch den blauen Segler Traumdrache, der zur Stiftung Drachensee gehört.

Unsere Meere sind keine Müllkippen

Unsere Meere sind keine Müllkippen

Tag drei der unserer „NABU macht Meer“-Tour: Heute machen wir Stopp in Burgstaaken auf Fehmarn und haben ein ernstes Anliegen mit im Gepäck: Plastikmüll und seine Folgen für die Meere. Das Problem ist gravierend, denn weltweit gelangen jedes Jahr zwischen fünf und 13 Millionen Tonnen davon allein von Land aus in die Weltmeere. Auch die Nord- und Ostsee bleiben davon nicht verschont. Auf Fehmarn liegen etwa 70 Müllteile auf 100 Meter Küste, an den Stränden des Wattenmeers sind es über fünfmal so viel.

50 Prozent für die Natur!

50 Prozent für die Natur!

Tag zwei der „NABU macht Meer“-Tour. Wir  segelten heute mit der„Ryvar“ entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns, vorbei an Kühlungsborn und Wismar und nahmen dann in der Lübecker Bucht Kurs Richtung Fehmarn – unser nächstes Etappenziel. Endlich sind auch die Wissenschaftler an Bord die Arbeit auf, sie begaben sich auf die Suche nach Mikroplastik und setzen erstmals ihre Schallmessgeräte ein, um den Lärmeintrag vorbeifahrender Schiffe zu dokumentieren. Mehr dazu in den nächsten Blogbeiträgen.

Mit vollem Segel geht es heute von Warnemünde nach Fehmarn – Foto NABU/Volker Gehrmann

Große Flächen der heute durchsegelten Gebiete stehen unter dem Schutz von Natura 2000, dem Schutzgebietsnetzwerk der FFH- und Vogelschutzrichtlinie. Sie beherbergen einzigartige Arten und Lebensräume, hier sind Schweinswale zu Hause, grazile Flussseeschwalben gehen auf Jagd nach Fisch und unter der Wasseroberfläche finden sich artenreiche Muschelriffe und Seegraswiesen.

Doch leider ist diese Vielfalt vielerorts bedroht. Nach aktueller Roter Liste gelten ein Drittel der Arten und Lebensräume an unseren Küsten als gefährdet. Um unsere Meere endlich effektive gegen Grundschleppnetze, nach Rohstoffen grabenden Saugbaggern und unregulierten Schiffsverkehr zu schützen fordern wir, dass mindestens 50 Prozent der Schutzgebiete der Natur vorbehalten sind. Nur dann können die Gebiete ihre Funktion gerecht werden.

Heute abend gegen 20:00 Uhr hoffen wir im Hafen Burgstaaken einzulaufen. Dort stellen wir morgen unser spannendes Projekt „Mehrweg fürs Meer“ vor.

Segel gehisst – alles klar zum Auslaufen

Segel gehisst – alles klar zum Auslaufen

Leinen los und Schiff ahoi: Die „NABU macht Meer“-Tour hat begonnen. Zehn Tage lang segeln wir entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste, um auf die bedrohte Vielfalt in unseren heimischen Meeren aufmerksam zu machen.

Mit an Bord sind neben den NABU-Meeresschutzexperten auch Wissenschaftler, die Untersuchungen zu den Themenbereichen Mikroplastik, Unterwasserschall und Schiffsemissionen durchführen werden. Mehr dazu aber später.

Klimawandel und Artenschwund – eine gefährliche Entwicklung

Klimawandel und Artenschwund – eine gefährliche Entwicklung

Schwindendes Meereis, Korallensterben und Dürren sind Bilder die wir mit dem Klimawandel verbinden. Die globalen Symptome des längst laufenden Erwärmungsprozesses unserer Erde beherrschen die Aufmerksamkeit, wenn das Thema es endlich mal wieder in die Medien schafft. Immer öfter kommen die Meldungen von Extremwetterereignissen inzwischen auch aus Europa, wie kürzlich angesichts der Überflutungen südlich der Alpen und der extremen Hitze und Wasserknappheit nur wenige hundert Kilometer entfernt in Mittel- und Süditalien.

„NABU macht Meer“ – Countdown zur großen Segeltour

„NABU macht Meer“ – Countdown zur großen Segeltour

Nur noch wenige Tage, dann startet der große NABU-Segeltörn für die Vielfalt unserer Meere.  Vom 15. bis 25. August begeben wir uns mit dem Traditionssegelschiff „Ryvar“ und vielen Partnern und Freunden auf Segelreise von Rostock-Warnemünde bis nach Hamburg.

Graue Energie? Kenn ich nicht!

Graue Energie? Kenn ich nicht!

Was ist der Unterschied zwischen einer Erdbeere im Juni und einer Erdbeere im Dezember? Nun, wenn wir mal vom Geschmack und vom Preis absehen, eigentlich keiner. Das zumindest sollte man annehmen. Doch stammt die Erdbeere im Juni höchstwahrscheinlich von Obstbauern aus der Region, oder gar aus dem eigenen Garten. Im Dezember hingegen muss die Erdbeere entweder von der Südhalbkugel importiert oder in Europa in Gewächshäusern angepflanzt und geerntet werden. Sie hatte also eine extrem weite Anreise – wahrscheinlich mit dem Flugzeug oder sie wurde für ihr Wachstum künstlich beleuchtet und beheizt. Das sieht man der süßen Frucht aber nicht an. Transport, Beleuchtung und Beheizung sind aber mit Energieaufwand (und natürlich entsprechenden CO2-Emissionen) verbunden.

Naturnahe Wälder als wichtige Kohlenstoffspeicher

Weltweit werden jedes Jahr mehrere Millionen Hektar Wald für die Anlage von Weide- und Siedlungsflächen, oder für den Anbau von Ölpalmen und Soja, vernichtet. Auch Wiederaufforstungen finden statt, nur leider häufig als Monokulturen mit negativen Folgen für die Artenvielfalt, das Grundwasser und den Boden. In Deutschland nimmt die Waldfläche allgemein zwar leicht zu aber auch die geerntete Holzerntemenge ist in den letzten Jahren gestiegen. Aktuell werden gut 76 Millionen Kubikmeter Holz jährlich geerntet. Der Holzverbrauch der Deutschen ist mit gut 140 Millionen Kubikmeter jährlich nahezu doppelt so hoch, einen großen Anteil daran haben auch Papierprodukte, die dementsprechend importiert werden müssen. Erschreckend ist, dass heute mindestens 50 Prozent des deutschen Holzverbrauchs für die Energie-und Wärmeerzeugung verbrannt werden, die damit gewonnene Energiemenge ist mit weniger als fünf Prozent am Gesamtenergieverbrauch gering.

Sommerurlaub – zu Hause ist es doch am Schönsten

Sommerurlaub – zu Hause ist es doch am Schönsten

Wer hat schon alle Flüsse, Badeseen oder Berge in der Nähe bereits erkundet? Und wie steht es mit den Natur-Schätzen? Wissen wir, wo man besonders gut Kraniche beobachten kann, wo der beliebteste Radweg verläuft oder in welcher Gegend nachts die Sterne am hellsten funkeln?

Erst mal vor der eigenen Haustür schauen

Auch ein Kiefernforst kann entspannend sein. Bei einer Wanderung zwischen den schnurgeraden Stämmen dauert es eine Weile, bis sich der Körper auf den ungewohnten Untergrund einstellt. Und schon ist der Kopf wieder frei. Die Wahrnehmung ändert sich –  mehr sehen, mehr hören, Vogelpiepsen und der Harzgeruch des Waldes. Vieles ergibt sich dann von selbst: Beeren naschen, Pflanzen erkennen oder Entenfamilie mit kleinen Küken gucken. Flirrende Sonnenflecken, dickes Moos und Wurzeln gibt es gleich vor der Haustür – größere Reiseplanung nicht notwendig.