2017 Beiträge

Die Schönen der Nacht

Am letzten Augustwochenende feierten Fledermausfreunde in über 35 Ländern die 21. Internationale Fledermausnacht. Die zentrale Hauptveranstaltung in Deutschland fand in diesem Jahr im Oldenburger Schlossgarten statt. Mit vielen Exkursionen und Aktionen, auch vor und nach der offiziellen Batnight, entführte der NABU Oldenburger Land in die Welt der bedrohten nächtlichen Jäger. Wie haben die Besucher die Batnight erlebt und was bedeutet das Ausrichten eines so großen Events für den NABU vor Ort? Ein Bericht aus der Perspektive der Ehrenamtlichen.

Auf der Batnight-Hauptveranstaltung 2017 gab es für Groß und Klein viel zu erleben - unter anderem Fledermausschminken. Foto: Tamara Buj

Auf der Batnight-Hauptveranstaltung 2017 gab es für Groß und Klein viel zu erleben – unter anderem Fledermausschminken. Foto: Tamara Buj

Klimaschutz! Für Euch, Eure Kinder und deren Enkel

Klimaschutz! Für Euch, Eure Kinder und deren Enkel

Die Erde ändert sich. Tut sie immer schon. Aber noch nie in so dramatischer Geschwindigkeit wie heute. Und noch nie hatte der Mensch einen so großen Einfluss darauf. Der menschengemachte Klimawandel ist Fakt. Und die Auswirkungen sind heute schon dramatisch: wir erleben immer mehr und immer heftigere Wetterextreme. Beispiele gefällig? In diesem Frühsommer gab es in Deutschland dramatische Überschwemmungen, ganze Dörfer standen unter Wasser, Autos schwammen in Schlammmassen und sogar Verletzte und Tote waren zu vermelden. Dramatisch, aber noch gar nichts gegen die Bilder, die der Hurrikan Harvey im Süden der USA produzierte. Und der nächste Mega-Hurrikan Irma folgte sogleich. Es ist dem medialen System inhärent, dass manche Themen verstärkt werden, andere nicht stattfinden. Die USA sind zwar räumlich fern, aber was den Lebensstil angeht vergleichsweise nah. So ist es kein Wunder, dass die Nachrichten voll sind von Unwettern in den USA. Kaum Beachtung fanden hingegen die zeitgleichen massiven Überschwemmungen in Indien, Nepal und Bangladesh. Die Monsunregen forderten ein Vielfaches an Opfern, verglichen mit den Unwettern in den USA, und erst recht verglichen mit denen in Deutschland.

Lebendige Flüsse für Mensch und Natur

Lebendige Flüsse für Mensch und Natur

Ein plätschernder Gebirgsbach auf dem Weg ins Tal. Er bildet Strudel, ruht sich in Mulden aus und sucht sich dann wieder schnell seinen Weg. Die Sonne lässt das Wasser glitzern, die Luft ist kühl und erfrischend. Schon wenige Minuten an solch einem Ort – und wir fühlen uns wiederbelebt. Bach, Fluss oder Strom – naturbelassene Gewässer haben ihren besonderen Reiz.

Was geschah mit Bilbo?

Viele Besucher und Besucherinnen unserer Waldkauz-Webcam erinnern sich sicherlich an den dramatischen Tod von Bilbo, dem jüngsten der vier Berliner Waldkauz-Küken Anfang Mai dieses Jahres. Das Waldkauz-Junge wurde urplötzlich von einem größeren Geschwister attackiert und anschließend von ihm aufgefressen – Bilbo wurde 28 Tage alt.

Bilbo verstarb völlig unvermittelt. Er war vier Tage jünger als die beiden ältesten Jungen und zog bei vielen Fütterungen den Kürzeren.

Katerstimmung nach dem Dieselgipfel

Katerstimmung nach dem Dieselgipfel

Das war es schon. Hat doch gar nicht weh getan. Oder können Sie sagen, bei welchem der Punkte, die der sogenannte „Dieselgipfel“ am Ende als Ergebnis präsentierte, die Automobilindustrie ernstlich für den entstandenen Schaden aufkommen muss? Doch wen verwundert es, angesichts der illustren Zusammenstellung der Partygäste: Neben den MinisterInnen für Verkehr, Wirtschaft und Umwelt stellten sich einige Ministerpräsidenten mit Automobilstandorten sowie die Chefs der Automobilindustrie ein.

Danke EU! Laute und schlechte Staubsauger verschwinden

Anfang September 2017 sind neue EU-Energieeffizienz-Regeln für Staubsauger in Kraft getreten. Innerhalb der EU dürfen jetzt nur noch Staubsauger mit einer Leistungsaufnahme von weniger als 900 Watt und einem Lautstärke-Grenzwert von 80 Dezibel verkauft werden. Und das ist gut so!

Dieser alte Staubsauger dürfte so nicht mehr neu verkauft werden – er ist nicht gut genug – Foto: Sebastian Scholz

Rebound. Effizienz. Backfire. Wie bitte?

Rebound. Effizienz. Backfire. Wie bitte?

Da ich mich privat seit meiner Jugend mit Basketball befasse, ist mir „Rebound“ auf jeden Fall ein Begriff: Der Ball prallt bei einem nicht erfolgreichen Korbwurf von Korb oder Brett zurück und wird von einem Spieler wieder gefangen. Meistens waren das die größeren Mit- oder Gegenspieler. Aber ein Rebound war und ist immer die Option für einen neuen Angriff.

Als ich angefangen habe, mich mit nachhaltigem Wirtschaften, Klimawandel und Energieeffizienz zu befassen, bin ich wieder auf den Begriff „Rebound“ gestoßen. Die Freude, endlich einem mir bekannten Begriff zu begegnen wich jedoch schnell der Ernüchterung, als die Bedeutung von „Rebound“ und Rebound-Effekten in der Ökonomie klar wurde: Effekte die das Einsparpotenzial von Effizienzmaßnahmen reduzieren oder ganz vernichten.

Gut. Um den Begriff (oder das Konzept) Rebound-Effekt zu verstehen, muss man also erst einmal wissen, was Effizienz ist. Die Wirkung von Effizienz & Rebound kann, oder eigentlich muss, sowohl bei die Materialressourcen als auch bei Energieressourcen betrachtet werden.

Unter Segeln für den Schutz von Nord- und Ostsee

Zehn Tage lang waren mehr als 30 NABU-Aktive mit dem Traditionssegler „Ryvar“ unterwegs und haben sechs Häfen besucht und drei Fachgespräche bzw. Podiumsdiskussionen durchgeführt. Hunderte Menschen waren bei uns an Bord oder an den Infoständen der „NABU macht Meer“-Tour und haben sich über die aktuellen Herausforderungen im Meeresschutz informiert. Unsere Botschaft ist klar: Deutschland braucht einen Kurswechsel in der Meerespolitik. 50 Prozent der Schutzgebiete müssen der Natur vorbehalten sein und eine eigene Meeresschutzbehörde muss aufgebaut werden.

Weltnaturerbe auf dem Großsegel

Weltnaturerbe auf dem Großsegel

Die „NABU macht Meer“-Tour nähert sich dem Ende, vorletzte Station war am Mittwoch. Die „Ryvar“ lag am Anleger an der Alten Liebe und bot ein buntes Programm. Am frühen Abend gab es eine Podiumsdiskussion zum Weltnaturerbe Wattenmeer und abends Kino auf dem Großsegel mit Popcorn und Getränken.

Podiumsdiskussion in Cuxhaven – beim Thema Kitesurfen scheinen die Fronten verhärtet. Foto: NABU/Volker Gehrmann

Um 18 Uhr ging es um das Miteinander von Schutz und Nutzung im Nationalpark Wattenmeer. Neben dem NABU-Landesgeschäftsführer aus Niedersachsen waren Vertreter der Kurdirektion, des Alfred-Wegener-Instituts, der Nationalparkverwaltung und der Fischerei dabei. Dabei gab es einen kurzweiligen und spannenden Austausch unter anderem zu den Themen Plastikvermüllung, Wassersport und Fischerei im Nationalpark. Etwa 90 Zuhörer waren gekommen.

Schlecht, schlechter, Butendiek

Schlecht, schlechter, Butendiek

Gestern erreichten wir die vierte Station der „NABU macht Meer“-Tour: In Husum führten wir ein Fachgespräch zum Thema Offshore-Windkraft und Vogelschutz. Im Mittelpunkt stand dabei der Offshore-Windpark Butendiek westlich von Sylt. Dieser vertreibt streng geschützte Vögel wie Pracht- und Seetaucher weiträumig aus dem Vogelschutzgebiet „Östliche Deutsche Bucht“. Denn die Vögel meiden die riesigen Windräder in einem Abstand von über zehn Kilometern, und dadurch gehen ihnen 20 Prozent des für sie ausgewiesenen Schutzgebietes verloren. Das ist das bittere Fazit unseres Fachgesprächs. Seit drei Jahren klagt der NABU gegen den Park Butendiek, der wohl an dem schlechtesten Standort realisiert wurde, der in der deutschen Nordsee zu finden ist. Das Seegebiet ist auch die Kinderstube des Schweinswals.