2017 Beiträge

Der Meeresspiegel steigt weiter bedrohlich an – was nun?

Das Meer steigt direkt vor unserer Tür…

Die Prognosen stehen schlecht: Der letzte Bericht des Weltklimarats (IPCC 2013) zeigt Werte zwischen 0,2–0,8 Meter für den zu erwartenden globalen mittleren Meeresspiegelanstieg für den Zeitraum 2000 bis 2100 an. Es gibt Veröffentlichungen, die einen noch höheren Meeresspiegelanstieg vorhersagen, nämlich zwischen 0,75 und maximal 1,9 Meter bis zum Ende dieses Jahrhunderts.

Das Problem ist aber, dass wir nicht genau sagen können, wie viel der Meeresspiegel in Zukunft steigen wird, weil es von so vielen Faktoren abhängt. Primär wird der Meeresspiegelanstieg durch die Ausdehnung der Wassermassen infolge der Erwärmung der Luft und somit der Meere und Ozeane ausgelöst (die Nordsee hat sich beispielsweise in den letzten 40 Jahren im Mittel um 1,5 bis 2 Grad Celsius erwärmt). Auch das Schmelzen der Eismassen auf dem Land (Gletscher und Eisschilde) führt zu einem steigenden Meeresspiegel. Hinzu kommt, dass der weltweite Anstieg regional sehr unterschiedlich sein kann, abhängig von Winden und Strömungen.

Noch immer viel zu viele Plastiktüten

Noch immer viel zu viele Plastiktüten

Stolz hat der Einzelhandelsverband bekannt gegeben, dass im letzten Jahr der Verbrauch an Plastiktüten in Deutschland von 68 auf 45 Tüten pro Kopf zurückgegangen ist. Damit erfüllt Deutschland schon fast die (nicht sehr ambitionierte) EU-Vorgabe, bis Ende 2025 nur noch 40 Tüten zu verbrauchen. Es ist sehr erfreulich, dass wir weniger Plastiktüten verbrauchen, aber es sind immer noch viel zu viele: 3,6 Milliarden Plastiktüten jährlich plus über drei Milliarden so genannte Hygiene- oder Knotenbeutel für Obst und Gemüse, Käse oder Wurst etc. Dazu kommen noch die Einwegtüten aus Papier, zu denen aktuell noch keine Daten veröffentlicht wurden.

Natürliche Landwirtschaft für Klimaschutz

Natürliche Landwirtschaft für Klimaschutz

Lachgas ist nicht lustig!

Nein, Lachgas ist nicht lustig und schon gar nicht fürs Klima. Die chemische Verbindung aus Stickstoff und Sauerstoff (N2O) ist nämlich im Vergleich zu CO2 rund 300-mal klimaschädlicher. Und wer jetzt bei Lachgas an den Zahnarzt, das Krankenhaus oder womöglich an Technoparties in den 90ern denkt, dem sei versichert, die allermeisten Lachgasemissionen kommen ganz woanders her: nämlich aus der Landwirtschaft.

Im Jahr 2015 kamen fast 80 Prozent des gesamten Lachgasausstoßes in Deutschland aus der Landwirtschaft. Ursache für die Lachgasemissionen war die großflächige Ausbringung von Dünger auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Das hat auch noch ganz andere unerwünschte Nebeneffekte: Jüngst hat das Umweltbundesamt berechnet, dass die Trinkwasseraufbereitung durch die Nitratbelastung des Grundwassers durch übermäßige Düngung um bis zu 45 Prozent teurer würde.

Moore sind Klimaschützer – dort wo man sie lässt

Moore sind Klimaschützer – dort wo man sie lässt

Moore sind schön

Moore sind extreme Lebensräume zwischen Wasser und Land, sie können karg und wild aussehen. Sie sind Exoten – eine willkommene Abwechslung für das Auge, ein bisschen Wildnis in unserer stark menschlich geprägten Landschaft.

Wer einmal aufmerksam entlang der Weiten eines Hochmoors wandern war, vergisst das nicht so schnell. Im Nebel erinnert es an bedrohliche Einöden. In Wirklichkeit ist es ein herrliches Fleckchen Natur mit „fleischfressenden“ Pflanzen wie dem Sonnentau, mit blühendem Wollgras und der Glockenheide. Vielleicht zeigt sich auch die typische Tierwelt mit der Sumpfohreule und der Kreuzotter.

Nur noch rund fünf Prozent der deutschen Moore sind in einem naturnahen Zustand erhalten, die noch intakten müssen wir deshalb schützen und geschädigte Moore wieder renaturieren. Nur so bleibt uns und folgenden Generationen die Chance, Moore direkt vor Ort zu genießen. Wenn wir im Urlaub die heimische Natur erkunden, können wir außerdem mit Entspannung statt Jetlag rechnen und ganz nebenbei das Klima schützen, denn klimaschädliche Flugreisen brauchen wir dafür nicht.

Alle drei Jungkäuze wohlauf

Es gibt gute Neuigkeiten von Charlie, Kauzi und Paule:

Gestern um 2.00 Uhr in der Nacht (Montag, 31. Mai) wurde Hans-Jürgen-Stork vom NABU-Reinickendorf, der ganz in der Nähe des Nistkastens wohnt, durch unsere drei Jungkäuze geweckt. Sie saßen mindestens eine Stunde lang laut rufend in den Buchen seines Gartens. Das ist nach den jüngsten Videoaufnahmen von zwei der Jungen die erste Bestätigung, dass sogar alle drei überlebenden Jungkäuze weiterhin gesund und munter sind.

Drei junge Waldkäuze (Symbolbild – es sind nicht unsere). Foto: W. Borok

Ihre Bettelrufe zeigen an, dass sie auch 24 Tage nach dem Ausfliegen noch von den Eltern gefüttert werden. Das ist so üblich.

Andere Nachbarn melden zudem immer wieder Eulenflüge mit Fröschen aus ihren Tümpeln in die hohen Laub- und Nadelbäume. Vielleicht sind das die ersten eigenen Jagdversuche der jungen Eulen.

Hängepartie beim Meeresschutz

Hängepartie beim Meeresschutz

Gestern wurde bekannt, dass das die Entscheidung zum novellierten Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verschoben wird. Eigentlich sollte heute der Umweltausschuss tagen, das Gesetz morgen in den Bundestag gehen und so auch eine Entscheidung zur umstrittenen Einvernehmensregelung im für die Meeresschutzgebiete so wichtigen Paragraf 57 getroffen werden. Ist das der Hoffnungsschimmer auf den wir so lange gewartet haben? Setzt sich die fachliche Vernunft durch und kommt der Änderungsantrag, den Umweltverbände, der Bundesrat und viele unabhängige Rechtsexperten im Umweltausschuss fordern?

Endlich: Ästlinge vor der Kamera

Eben haben wir noch geschrieben, dass wir leider seit dem Ausfliegen noch keine Aufnahme der Jungkäuze haben. Jetzt erst haben wir dank einer aufmerksamen Zuschauerin (vielen Dank!) entdeckt, dass gestern Abend einer der Ästlinge tatsächlich dem Nistkasten einen kurzen Besuch abgestattet hat. Hier ist ein erstes Standbild, das Video reichen wir bald nach.

Erste Webcam-Aufnahme eines unserer Jungkäuze seit dem Ausfliegen am 7. Mai.

Ganz schön groß ist das Junge inzwischen, aber man erkennt, dass es noch fast vollständig im Daunenfederkleid ist und die endgültigen Deckfedern noch fehlen. Die Schwungfedern sind aber schon alle da, auch wenn sie noch ein bisschen wachsen müssen.

Neues von unseren Ästlingen

Am 7. Mai waren Kauzi, Charlie und Paule aus dem Nistkasten gesprungen. Seitdem haben wir sie nicht einmal mit der Außenkamera entdecken können. Der erste Flattersprung ging in die Tiefe. Dort gibt es aber noch einige Äste, so dass wir davon ausgehen können, dass sie nicht wie das Trio in unserem Beispielbild auf dem Boden gelandet sind.

Die Kollegen vom NABU Reinickendorf haben inzwischen ein paar Mal vor Ort nachgesehen und -gehört und dazu mit den Nachbarn gesprochen. Was sie herausgefunden haben, freut uns sehr: Zumindest das Weibchen und mindestens einer der drei Jungkäuze ist noch ganz in der Nähe des Nestes unterwegs. Beide sind regelmäßig zu hören. Natürlich kann es sein, dass auch die anderen beiden Jungkäuze noch dabei sind. Einmal konnte ein Nachbar einen der Jungkäuze sogar in der Fichte sitzen sehen, in der Papa Kauz gerne rastete, bevor er später am Morgen den Kasten anflog.

Drei Waldkauz-Ästlinge, aber nicht unsere! Foto: NABU/Diana Gevers

Hoffnungsschimmer für die Meere?

Hoffnungsschimmer für die Meere?

Wochenlang hatten wir darauf hingearbeitet. Heute, am 17. Mai, diskutierte der Umweltausschuss das novellierte Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Im Mittelpunkt stand die Debatte um den Meeresschutz. Verschiedene Experten, überwiegend Juristen, aber auch die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) waren eingeladen, den Gesetzentwurf zu bewerten. Und für alle wurde deutlich: das Einvernehmen im Paragraf 57 muss gekippt werden. Es gab tatsächlich nicht eine einzige Stimme aus der Reihe der Fachleute und der Parlamentarier, die sich für die geplante Änderung stark machte. Dafür wurde sichtbar, was wirklich auf dem Spiel steht und welche Gefahren das geplante Vetorecht im 57er birgt:

Vielfältiger Speisepan: Nachlese zur Futtersituation der Käuze

Die Nest-Saison 2017 ist für das Berliner Waldkauzpaar vorüber. Außerhalb des Nestes geht die harte Arbeit des Jungenfütterns zwar noch weiter, aber wir werden vermutlich kaum mehr Fütterungen mit der Webcam aufzeichnen können. Zeit, das Nahrungsspektrum unserer Käuze genauer zu analysieren.

Dank der modernen Technik können wir jede einzelne Fütterung nachvollziehen und die Beutetiere meist gut bestimmen. Wir arbeiten gerade an dieser Auswertung und werden hier demnächst einen „Endstand“ des Speiseplans einstellen.