5 Eier in Kempten

Erst zum zweiten Mal in den zwölf Jahren unserer WaldkauzCam in Kempten gibt es ein Fünfer-Gelege!!!

Wir freuen uns auch über das erste Ei in Berlin und hoffen es kommen noch einige dazu …

 

In Berlin gibt es schon Jungkäuze

Der NABU Reinickendorf betreut seit vielen Jahren eine ganze Reihe von Waldkauzkästen im Berliner Norden. Aber es war nicht ganz einfach, einen Kasten zu finden, der mit einiger Sicherheit besetzt ist, und in dem man problemlos Webcams installieren konnte. Meist gab es in der Nähe keinen geeigneten Internetanschluss, oder man hätte mit den Kabeln gepflasterte Straßen oder Privatzufahrten queren müssen. Der jetzt ausgestattete Kasten war eigentlich unsere zweite Wahl, aber – wie sich jetzt zeigt – goldrichtig.

Junger, fast flügger Waldkauz am 28. Februar im Nachbarrevier unserer Berliner Käuze. Foto: Hans-Jürgen Stork

Hätten wir den zuerst anvisierten Kasten – gerade einmal 1.400 Meter Luftlinie entfernt – genommen, wäre der Spaß jetzt schon fast vorbei: Denn dort gibt es heute schon Jungkäuze, die kurz vor dem Ausfliegen stehen. Hans-Jürgen Stork vom NABU Reinickendorf hat dort schon am 28. Februar ein Foto gemacht, auf dem am Einflugloch hinter einem Altvogel ein bereits sehr großer Jungvogel zu sehen ist. Das erste Ei müsste dort bereits um den 10. Januar gelegt worden sein. Dieses Beispiel zeigt, wie unterschiedlich die Brutzeiten der Waldkäuze sein können.

Erstes Ei im Berliner Nistkasten

Das erste Ei der Berliner Waldkäuze ist da!


NABU-Vogelexperte Lars Lachmann hatte den richtigen Riecher, als er schrieb: „Heute tut sich was bei den Berliner Käuzen: Nach einem ersten nächtlichen Kurzbesuch im Kasten um 23:10 Uhr fliegt um 3:39 Uhr das Weibchen für einen weiteren Besuch in den Kasten. Kurz darauf erscheint sie am Loch und ruft. Nach zwei Minuten fliegt sie wieder aus. Die Innenkamera zeigt, was sie in dieser Zeit tut: Sie fängt an, in die Holzspäne am Boden eine Nistmulde zu drehen!

Um 6:29 Uhr (23 Minuten vor Sonnenaufgang), recht spät – vielleicht weil es ein düsterer regnerischer Morgen ist – fliegt das Weibchen wieder ein. Aber das Männchen fehlt! Erst auf einer Aufnahme von 8:52 h sieht man, dass es wohl in einer Fichte nebenan saß, von wo es wohl erst durch zwei Eichelhäher vertrieben wird und sich doch noch entschließt in den Kasten zu fliegen. So bekommen wir die erste Tageslicht-Farbaufnahme eines Kauzanfluges an den Nistkasten.

Die Innenaufnahme vom Einflug des Männchens zeigt, dass das Weibchen am Boden sitzt. Als das Männchen kommt, sieht man das Weibchen rufen. Auch jetzt sortiert sie ab und zu ein Holzstückchen um. Kommt vielleicht bald das erste Ei? Das zunächst fehlende Männchen und das Nistmuldendrehen sind zumindest Hinweise darauf.“

Tatsache: Das erste Ei wurde gelegt, als Lars Lachmann diesen Beitrag schrieb. Die erste Farbaufnahme beim Anflug möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:

 

Eine Welt aus Plastik

Eine Welt aus Plastik

Huch, schon gemerkt, jetzt ist schon wieder Fastenzeit. Vor einem Jahr habe ich zur Fastenzeit eine Plastikfasten-Aktion begonnen. Über meine Erfahrungen habe ich hier im NABU-Blog geschrieben. Nur, was hat sich seitdem verändert? Getan hat sich meiner Meinung nach einiges, denn vor allem in den Medien ist das Thema „Plastik“ 2016 verstärkt aufgenommen worden. Warum? Weil Plastik natürlich unser tägliches Leben bestimmt, und es mittlerweile auch genug Studien dazu gibt, wie viel Plastik im Meer schwimmt. Vor allem als Mikroplastik, das über Kosmetik oder synthetische Klamotten über die Flüsse ins Meer gelangt.

Kuscheln und Brüten

Das unterschiedliche Verhalten der Kauz-Paare in Berlin und Kempten wundert so manchen …

Auch Tiere haben ihren eigenen Charakter.

Bei den Allgäuern sind kuscheln und gemeinsame Schlafstätte nicht angesagt. Mag auch daran liegen, dass man sich hier schon länger kennt  – im Gegensatz zum frisch verliebten Paar in der Hauptstadt 🙂  Wer schon länger verheiratet ist, weiß bestimmt, was gemeint ist …

Noch etwas zum Brutverlauf:

Das Weibchen brütet alleine und macht Abends eine kurze „Bewegungsrunde“, um meist nach 15 bis 30 Minuten wieder weiter zu brüten. Versorgt wird es in dieser Zeit vom Männchen. Auch wenn die Jungen noch sehr klein sind, bleibt Frau Kauz noch beim Nachwuchs und jagt erst nach rund zwei Wochen mit. Das Männchen wird man nach dieser Zeit höchstens einmal bei einer Futterübergabe an die Jungen sehen.

 

Ei Nummer 4 und KauzComic

Gestern Ei Nummer vier 🙂

Gibt es zum zweiten Mal in 12 Jahren unserer WaldkauzCam sogar ein Fünfergelege?

Unsere Käuze animierten Sternenzacke-Chefredakteurin  Dick einen kleinen Comic zu zeichnen … Vielen Dank

 

Pelziger Besuch am Waldkauzkasten

Am Waldkauzkasten ist einiges los. Auch ein Waschbär kam schon zu Besuch. Der potenzielle Fressfeind unserer Waldkäuze kommt zum Glück nachts, wenn niemand zu Hause ist. Wenn es Nachwuchs gibt, ändert sich dies. Zum Schutz der Käuze haben wir vor ein paar Tagen am Fuß des Baumes einen provisorischen Kletterschutz angebracht, eine 1,5 Meter breite dicke Plastikplane mit glatter Oberfläche, die der Waschbär vermutlich nicht überklettern kann.

In dieser Video-Sequenz kann man sehen, mit welcher Willenskraft der Waschbär versucht hat, in den Kasten einzudringen. Aber er ist eindeutig zu dick. Jetzt weiß man auch, warum die Waldkäuze besser in Höhlen brüten, und warum die Lochgröße genau so groß sein muss, dass die Käuze gerade noch durchpassen – und nicht größer. Außerdem zeigt sich, dass die Konstruktion des Kastens die Vögel vor dieser Art von Nesträubern gut schützt: In den eigentlichen Brutraum am Boden des Kastens kann der Waschbär nicht hineingreifen.

So putzig der Waschbär im Video auch wirkt: für den Naturschutz ist dieses in Europa neue Raubtier aus Nordamerika ein echtes Problem. Es ist nun der größte bei uns vorkommende Räuber, der noch auf Bäume klettern kann. Für Greif- und andere Großvögel, die im Gegensatz zum Waldkauz in offenen Nestern brüten, ist er eine echte Gefahr. Es gibt schon Bilder von Waschbären, die aus ausgeräumten Schreiadler-Nestern herunterschauen.

>> Natur der Nacht erleben mit der NABU-NachtnaTOUR!

Nisthilfen für den Waldkauz

Das Thema Nisthilfen beschäftigt ja sehr viele Webcam-Fans.

Deshalb ein paar Tipps:

  • Die Käuze wollen freien An- und Abflug, deshalb keine Äste o.ä. in der Nähe des Einflugs
  • Der Nistkasten sollte ca. 5-6 Meter hoch angebracht sein
  • Ein ruhiger Standort ist von Vorteil – Störungen und zu viel „Betrieb“ sollten rund um den Kasten nicht sein
  • Einzelbäume mit ca. 4 m Abstand zu anderen Bäumen kann man zusätzlich mit einem Katzengürtel gegen Marder sichern
  • Eine ca. 5 cm dicke Einstreu aus Rindenmulch beschleunigt die Annahme und verhindert ein Verrollen der Eier auf dem glatten Boden
  • Einen Bauplan für einen geräumigen Nistkasten und Bezugsadressen für Nisthilfen gibt es hier:
    http://www.lbv-kempten-oberallgaeu.de/ag-waldkauz.html

VIEL ERFOLG!!!

Ei Nummer drei und Infos

Gestern Nacht bzw. heute Morgen wurde das dritte Ei gelegt und mit der Brut begonnen. Es ist möglich, dass noch weitere Eier hinzu kommen. Mit dem Schlupf ist gegen 25. März zu rechnen.

>> Mehr zu dem Nistkasten und unserer Arbeitsgruppe

Mmmhm… Maus!

Wenn es dämmert, verlässt unser Berliner Waldkauz-Paar den Nistkasten, doch nach einem halbstündigen Ausflug kehrt ein Kauz zurück. Dank der Innenkamera erfahren wir in diesem kleinen Video-Zusammenschnitt, warum. Vielleicht fehlte noch der Proviant. Guten Appetit, liebe Nachteulen!