Klimakonferenz Beiträge

#COP22 – Klimaschutz nach Paris

Die Konferenz der Tat und Umsetzung

In Paris wurde ein völkerrechtlich verbindliches Klimaabkommen verhandelt. Nun sind klare Ziele vorgegeben, nämlich die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, besser noch auf 1,5  Grad Celsius. Am vierten November ist das Paris Agreement – so der Name des Klimaabkommens von Paris – in Kraft getreten. Nur wenige Tage später begann mit der COP22 die Weltklimakonferenz im marokkanischen Marrakesch. Ironischerweise gab es pünktlich zu Beginn der Klimakonferenz 20 Stunden Dauerregen in Marrakesch, der „Stadt ohne Regen“ – Klimawandel (ja ich weiß, Wetter ist nicht gleich Klima…).

Weltklimakonferenz in Marrakesch COP22. Foto: Sebastian Scholz

Weltklimakonferenz in Marrakesch COP22. Foto: Sebastian Scholz

In Marrakesch müssen die Weichen gestellt werden, um die Ziele des Paris Agreements überhaupt erreichen zu können. Das heißt, kurzfristige Maßnahmen müssen dringend weiter nach oben auf die Agenda, denn sonst rückt das 1,5-Grad-Celsius-Ziel außer Reichweite.

#CO2FreiSpassDabei: Das Ende ist erst der Anfang!

Bier ist nicht gleich Bier und Tomate ist nicht gleich Tomate

Ich hatte ja in meinem letzten Beitrag mit dem Bier aufgehört. Und es ist wirklich nicht leicht, Daten zum Product-Carbon-Footprint (PCF) von Bier oder Nahrungsmitteln generell zu bekommen. Wir haben uns mal die Mühe gemacht, und Daten für einige gängige Lebensmittel zusammengestellt. Mit zum Teil verblüffenden, zum Teil schockierenden Ergebnissen. Zurück zum Bier: Eine österreichische Brauerei hat nach internationalen Standards untersuchen lassen, wie viel CO2 bei der Bierproduktion so anfällt. Wenig überraschend ist dabei, dass Einwegflaschenbier einen fast doppelt so hohen PCF (671 g/l) hat wie Bier aus Mehrwegflaschen (305 g/l). Und Fassbier hat mit 281 g CO2 pro Liter am wenigsten. Hier scheint also die Wahl der Verpackung einen wesentlichen Einfluss auf den Carbon-Footprint zu haben. Und Fassbier schmeckt ja sowieso am besten…

Tomaten sind nur während der Saison wirklich klimafreundlich. Foto: Sebastian Hennigs

Tomaten sind nur während der Saison wirklich klimafreundlich. Foto: Sebastian Hennigs

Es gibt viele Lebensmittel, bei denen die Wahl nach dem klimafreundlichsten Produkt schwer fällt. Vor allem weil es kaum zugängliche Informationen darüber gibt und die Streuung doch sehr groß sein kann. Ich möchte nur einige Beispiele dazu nennen – und ja, ich weiß, viele Zahlen sind nervig, aber es geht leider nicht anders.

#CO2FreiSpassDabei: Wie schmeckt CO2-armes Essen?

Nun, mein Kollege und Mitstreiter Sebastian hat ja letzte Woche bereits viel Wichtiges und Richtiges zum Thema CO2-sparen beim Konsum berichtet. Da bleibt mir gar nicht mehr viel hinzuzufügen… Obwohl: Einige Verhaltensweisen, die Sebastian beschrieben hat, haben meine Familie und ich über die letzten Jahre auch entwickelt.

Gedeckter Frühstückstisch - Foto: NABU/S. Hennigs

Die „richtige“ Auswahl der Lebensmittel und das Vermeiden von Nahrungsmüll haben einen wesentlichen Einfluss auf den persönlichen Klima-Fußabdruck – Foto: NABU/S. Hennigs

Neu kaufen ist so … 90er…!

Da wäre zum Beispiel die Sache mit den Gebrauchtgütern. Unser Auto (ob der Besitz eines Autos überhaupt notwendig ist, ist schon fraglich…) ist gebraucht. Selbst in unserer neu möblierten Küche haben wir gebrauchte Möbel. Und das wiederaufarbeiten und integrieren in die „moderne“ Küche hat sogar Spaß gemacht… Einen Großteil der Klamotten für unsere Kinder sind auch gebraucht. Wir gehen gerne mal bei Humana shoppen. Es ist schon unglaublich, wie viele Kindersachen man in Second-Hand-Läden für 30 Euro bekommen kann – eigentlich eine Vollausstattung. Und die riechen nicht mal nach Chemie!

#CO2FreiSpassDabei – Hauptsache schön warm?

Wie meine Anstrengungen im Bereich Stromsparen aussehen, konntet ihr ja schon hier lesen. Heute will ich berichten, wie wir beim Heizen CO2 einsparen können – oder auch nicht…

Viel papier muss gewälzt werden, um die persönlichen CO2-Emissionen zu ermitteln. Foto: Danny Püschel

Viel Papier muss gewälzt werden, um die persönlichen CO2-Emissionen oder Förderprogramme zu ermitteln. Foto: Danny Püschel

Heizen für die Umwelt

Auch beim Thema Heizen – was eigentlich das viel wichtigere Thema beim CO2-Sparen ist – hängt viel vom Verhalten ab. Gerade, wenn man in einer Mietwohnung lebt und wenig Einfluss auf die Heizungstechnologie hat.

#CO2FreiSpassDabei – zuhause ist es doch am schönsten…

… CO2 zu sparen!

Nach einer Woche Selbstversuch CO2-Sparen steige ich nun auch in die Berichterstattung ein: #CO2freiSpassDabei – und heute schauen wir auf das Themenfeld „Wohnen“.

Zwischenstand: Danny 1 : Sebastian 0 (Klimapunkte)

In der ersten Woche hat mein Kollege Sebastian über das Thema Mobilität berichtet. Natürlich habe ich auch schon in der ersten Woche versucht, meine CO2-Emissionen an den vier Bereichen Mobilität, Wohnen, Konsum und Ernährung zu reduzieren. Im Bereich Mobilität habe ich Sebastian wohl geschlagen.

Obwohl wir ein Auto besitzen (meine Frau und ich reisen am Wochenende oft zu Sportveranstaltungen und für den Besuch der Verwandtschaft in der brandenburgischen und niedersächsischen Provinz ist ein Auto sehr vorteilhaft – erst recht mit zwei Kindern) liegt mein CO2-Fußabdruck im Bereich Mobilität bei „nur“ 850 Kilogramm pro Jahr (zum NABU CO2-Rechner).

Autofahren

Wenn man nur selten fährt, kann Auto fahren sogar Spaß machen. Foto: Danny Püschel

Das liegt wohl daran, dass wir höchstens einmal im Jahr in den Flieger steigen und bei unserem Auto eher ein Lagerschaden vom Rumstehen als ein Reifenwechsel wegen Abnutzung wahrscheinlich ist. Tatsächlich nutzen wir unser Auto gut und gerne auch mal zwei bis drei Wochen nicht. Wir erledigen nahezu alle Fahrten mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln.

#CO2freiSpassDabei – Die erste Woche ist um

Seit einer Woche versuche ich noch intensiver als bisher, meinen CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Diese Woche habe ich mich voll und ganz auf mein Mobilitätsverhalten konzentriert. Und das war auch nötig (wie Ihr hier nachlesen könnt).

Berliner U-Bahnen fahren mit Ökostrom. Foto: Sebastian Scholz

Berliner U-Bahnen fahren mit Ökostrom. Foto: Sebastian Scholz

Im Alltag habe ich gar nicht viel anders gemacht als sonst: In der Stadt habe ich mich in der letzten Woche zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt. Mit einer einzigen Ausnahme: Kurzfristig habe ich ein CarSharing-Auto benutzt; ich hatte im Rucksack meinen Einkauf, es hat in Strömen geregnet, ich hatte zum Essen eingeladen und wollte meinen Besuch nicht warten lassen.

#CO2FreiSpassDabei – Mobilitätsverhalten, wir müssen reden!

Ich habe gestern Bilanz gezogen und so geht es nicht weiter! CO2-frei leben heißt, sich selbst zu hinterfragen und bei mir besonders wichtig: Ich muss mein Mobilitätsverhalten dringend überdenken!

Stadtverkehr in Berlin. Foto: Sebastian Scholz

Stadtverkehr in Berlin. Foto: Sebastian Scholz

Dabei mache ich doch schon vieles richtig – dachte ich zumindest.

#CO2FreiSpassDabei – Bilanz ziehen

Vom 7. bis 18. November 2016 findet im marokkanischen Marrakesch die 22. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC COP 22) statt. Wir wollen es aber schon im Vorfeld der Klimakonferenz genau wissen: Was bedeuten die Ziele der Klimakonferenz 2015 von Paris für den Alltag? Und wie lebt es sich damit? Wir werden vier Wochen lang versuchen, unseren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

NABU-CO2-Rechner

NABU-CO2-Rechner

Aber wie viel Kohlenstoffdioxid verursache ich eigentlich im Alltag? Ohne dieses Wissen kann ich kaum handeln und dem entsprechend auch nichts einsparen. Wir haben dafür den CO2-Rechner. Wir nutzen den Rechner selbst bei unserem Versuch und Ihr könnt ihn natürlich ebenfalls zur Ermittlung Eures persönlichen CO2-Fußabdrucks einsetzen.

#CO2FreiSpassDabei – wie lebt man die Klimaschutzziele von Paris?

Vom 7. bis 18. November 2016 findet im marokkanischen Marrakesch die 22. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC COP 22) statt.

Im Vorfeld der Klimakonferenz wollen wir es aber genau wissen: Was bedeuten die Ziele aus Paris für den Alltag und wie lebt es sich damit? Wir werden vier Wochen lang versuchen unseren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten.

 

Fahrradampel - Foto: Helge/May

Wir wollen es wissen: Schaffen wir es schon jetzt, unseren CO2-Fußabdruck gemäß den Zielen der Pariser Klimaschutzkonferenz zu verringern? – Foto: Helge May

Nachdem im Dezember 2015 bei der COP 21 das historische Pariser Klimaschutzabkommen verabschiedet wurde, und damit das Rahmenwerk für den internationalen Klimaschutz steht, geht es nun um die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung des Abkommens. Nicht umsonst betitelt der Gastgeber schon jetzt die Konferenz als „The COP of Action“ – also die Konferenz der Taten. Der NABU nimmt als Beobachter an der COP 22 teil.

Nach Paris ist vor Marrakesch – Klimakonferenz in Bonn

Am Donnerstag, den 26. Mai, ist in Bonn nach zehntägigen Verhandlungnen die erste UN-Konferenz des Klimarahmenabkommens nach Paris zu Ende gegangen. Der Verlauf der Verhandlungen war – wie immer – langsam. Aber die  Stimmung war anders als zuletzt in Bonn: Die Verhandlungen waren nun davon geprägt, dass die Ziele aus Paris in die Umsetzung kommen.

Klimakonferen in Bonn. Bild: Sebastian Scholz

Klimakonferenz in Bonn. Bild: Sebastian Scholz

Das wichtigste Ziel, das es zu erreichen gilt, ist die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf deutlich unter 2°C und besser noch auf 1,5°C. Nach derzeitigen Stand reichen die Klimaschutzziele aller Staaten gerade mal um die Erderwärmung auf 2,7 bis 3,6°C zu begrenzen. Gleichzeitig vergeht kaum ein Monat, der nicht als der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gilt. Die Chancen, dass im Jahr 2016 bereits eine globale Erwärmung von 1,3°C erreicht wird, stehen beängstigend gut. Um so wichtiger ist, dass nun schnell die Weichen gestellt werden und die Klimaziele anghoben werden.

Das Pariser Klimaabkommen tritt als Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls erst ab 2020 in Kraft. Deshalb ist bis dahin Good Will und viel Verhandlungsgeschick auf internationalem Parkett nötig. Wenn die 1,5°C-Zielmarke nicht in weite Ferne rücken soll, muss schon 2018 die erste Runde zur Nachbesserung der nationalen Klimaziele stattfinden und nicht erst im Jahr 2023. Und das heißt natürlich auch für die Bundesregierung, dass sie handeln muss.

Im November trifft sich die Staatengemeinschaft erneut in Marrakesch. Bis dahin müssen sich die Pariser Klimaziele endlich auch in nationaler Politik widerspiegeln. Dass heißt wir müssen unsere Klimaziele bis 2050 nachschärfen und den Treibhausgasausstoß um mindestens 95 Prozent mindern. Dazu brauchen wir einen Klimaschutzplan bis 2050 der entsprechend ambitioniert ausgestaltet ist und klare Ziele für jeden Sektor benennt und mit Maßnahmen hinterlegt. Auch die Begrenzung des Ausbaus der erneuerbaren Energien – wie es derzeit in der Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes diskutiert wird – ist kontraproduktiv um die Klimaziele zu erreichen. Und Schließlich muss sich die Bundesregierung auch dafür einsetzen, dass die EU schnellstmöglich die Klimaziele bis zum Jahr 2030 anhebt.