So verlief die Nacht von Samstag auf Sonntag in Berlin

Da inzwischen zwei Eier im Berliner Nest liegen, sitzt das Weibchen schon viel fester auf den Eiern. Sie hat ja am Samstag erst ganz am Ende des Tages den ersten Blick auf das zweite Ei freigegeben, das sie wahrscheinlich schon am Morgen gelegt hatte.

Der erste Blick am Samstag Abend auf das zweite Ei.

Erstmalig brĂŒtet das Weibchen nun auch in der Nacht fast durchgehend. Es machte nur drei Pausen: 56 Minuten am frĂŒhen Abend, 10 Minuten am spĂ€ten Abend und um 2:21 Uhr am frĂŒhen Morgen. WĂ€hrend sie brĂŒtete, bekam sie insgesamt zwei MĂ€use vom MĂ€nnchen gebracht, die sie aber jeweils außerhalb des Kastens verspeiste.

Das MĂ€nnchen fliegt schon zum dritten Mal erst bei Tageslicht ein, um 7:56 Uhr, wiederum durch zwei EichelhĂ€her belĂ€stigt und von exakt der gleichen Stelle in der Fichte im Hintergrund, von der es auch schon bei den beiden vorangegangenen Tageslicht-AnflĂŒgen startete.

5 Eier in Kempten

Erst zum zweiten Mal in den zwölf Jahren unserer WaldkauzCam in Kempten gibt es ein FĂŒnfer-Gelege!!!

Wir freuen uns auch ĂŒber das erste Ei in Berlin und hoffen es kommen noch einige dazu …

 

In Berlin gibt es schon JungkÀuze

Der NABU Reinickendorf betreut seit vielen Jahren eine ganze Reihe von WaldkauzkĂ€sten im Berliner Norden. Aber es war nicht ganz einfach, einen Kasten zu finden, der mit einiger Sicherheit besetzt ist, und in dem man problemlos Webcams installieren konnte. Meist gab es in der NĂ€he keinen geeigneten Internetanschluss, oder man hĂ€tte mit den Kabeln gepflasterte Straßen oder Privatzufahrten queren mĂŒssen. Der jetzt ausgestattete Kasten war eigentlich unsere zweite Wahl, aber – wie sich jetzt zeigt – goldrichtig.

Junger, fast flĂŒgger Waldkauz am 28. Februar im Nachbarrevier unserer Berliner KĂ€uze. Foto: Hans-JĂŒrgen Stork

HĂ€tten wir den zuerst anvisierten Kasten – gerade einmal 1.400 Meter Luftlinie entfernt – genommen, wĂ€re der Spaß jetzt schon fast vorbei: Denn dort gibt es heute schon JungkĂ€uze, die kurz vor dem Ausfliegen stehen. Hans-JĂŒrgen Stork vom NABU Reinickendorf hat dort schon am 28. Februar ein Foto gemacht, auf dem am Einflugloch hinter einem Altvogel ein bereits sehr großer Jungvogel zu sehen ist. Das erste Ei mĂŒsste dort bereits um den 10. Januar gelegt worden sein. Dieses Beispiel zeigt, wie unterschiedlich die Brutzeiten der WaldkĂ€uze sein können.

Erstes Ei im Berliner Nistkasten

Das erste Ei der Berliner WaldkÀuze ist da!


NABU-Vogelexperte Lars Lachmann hatte den richtigen Riecher, als er schrieb: „Heute tut sich was bei den Berliner KĂ€uzen: Nach einem ersten nĂ€chtlichen Kurzbesuch im Kasten um 23:10 Uhr fliegt um 3:39 Uhr das Weibchen fĂŒr einen weiteren Besuch in den Kasten. Kurz darauf erscheint sie am Loch und ruft. Nach zwei Minuten fliegt sie wieder aus. Die Innenkamera zeigt, was sie in dieser Zeit tut: Sie fĂ€ngt an, in die HolzspĂ€ne am Boden eine Nistmulde zu drehen!

Um 6:29 Uhr (23 Minuten vor Sonnenaufgang), recht spĂ€t – vielleicht weil es ein dĂŒsterer regnerischer Morgen ist – fliegt das Weibchen wieder ein. Aber das MĂ€nnchen fehlt! Erst auf einer Aufnahme von 8:52 h sieht man, dass es wohl in einer Fichte nebenan saß, von wo es wohl erst durch zwei EichelhĂ€her vertrieben wird und sich doch noch entschließt in den Kasten zu fliegen. So bekommen wir die erste Tageslicht-Farbaufnahme eines Kauzanfluges an den Nistkasten.

Die Innenaufnahme vom Einflug des MĂ€nnchens zeigt, dass das Weibchen am Boden sitzt. Als das MĂ€nnchen kommt, sieht man das Weibchen rufen. Auch jetzt sortiert sie ab und zu ein HolzstĂŒckchen um. Kommt vielleicht bald das erste Ei? Das zunĂ€chst fehlende MĂ€nnchen und das Nistmuldendrehen sind zumindest Hinweise darauf.“

Tatsache: Das erste Ei wurde gelegt, als Lars Lachmann diesen Beitrag schrieb. Die erste Farbaufnahme beim Anflug möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:

 

Eine Welt aus Plastik

Eine Welt aus Plastik

Huch, schon gemerkt, jetzt ist schon wieder Fastenzeit. Vor einem Jahr habe ich zur Fastenzeit eine Plastikfasten-Aktion begonnen. Über meine Erfahrungen habe ich hier im NABU-Blog geschrieben. Nur, was hat sich seitdem verĂ€ndert? Getan hat sich meiner Meinung nach einiges, denn vor allem in den Medien ist das Thema „Plastik“ 2016 verstĂ€rkt aufgenommen worden. Warum? Weil Plastik natĂŒrlich unser tĂ€gliches Leben bestimmt, und es mittlerweile auch genug Studien dazu gibt, wie viel Plastik im Meer schwimmt. Vor allem als Mikroplastik, das ĂŒber Kosmetik oder synthetische Klamotten ĂŒber die FlĂŒsse ins Meer gelangt.weiterlesen

Kuscheln und BrĂŒten

Das unterschiedliche Verhalten der Kauz-Paare in Berlin und Kempten wundert so manchen …

Auch Tiere haben ihren eigenen Charakter.

Bei den AllgĂ€uern sind kuscheln und gemeinsame SchlafstĂ€tte nicht angesagt. Mag auch daran liegen, dass man sich hier schon lĂ€nger kennt  – im Gegensatz zum frisch verliebten Paar in der Hauptstadt 🙂  Wer schon lĂ€nger verheiratet ist, weiß bestimmt, was gemeint ist …

Noch etwas zum Brutverlauf:

Das Weibchen brĂŒtet alleine und macht Abends eine kurze „Bewegungsrunde“, um meist nach 15 bis 30 Minuten wieder weiter zu brĂŒten. Versorgt wird es in dieser Zeit vom MĂ€nnchen. Auch wenn die Jungen noch sehr klein sind, bleibt Frau Kauz noch beim Nachwuchs und jagt erst nach rund zwei Wochen mit. Das MĂ€nnchen wird man nach dieser Zeit höchstens einmal bei einer FutterĂŒbergabe an die Jungen sehen.

 

Ei Nummer 4 und KauzComic

Gestern Ei Nummer vier 🙂

Gibt es zum zweiten Mal in 12 Jahren unserer WaldkauzCam sogar ein FĂŒnfergelege?

Unsere KĂ€uze animierten Sternenzacke-Chefredakteurin  Dick einen kleinen Comic zu zeichnen … Vielen Dank

 

Pelziger Besuch am Waldkauzkasten

Am Waldkauzkasten ist einiges los. Auch ein WaschbĂ€r kam schon zu Besuch. Der potenzielle Fressfeind unserer WaldkĂ€uze kommt zum GlĂŒck nachts, wenn niemand zu Hause ist. Wenn es Nachwuchs gibt, Ă€ndert sich dies. Zum Schutz der KĂ€uze haben wir vor ein paar Tagen am Fuß des Baumes einen provisorischen Kletterschutz angebracht, eine 1,5 Meter breite dicke Plastikplane mit glatter OberflĂ€che, die der WaschbĂ€r vermutlich nicht ĂŒberklettern kann.

In dieser Video-Sequenz kann man sehen, mit welcher Willenskraft der WaschbĂ€r versucht hat, in den Kasten einzudringen. Aber er ist eindeutig zu dick. Jetzt weiß man auch, warum die WaldkĂ€uze besser in Höhlen brĂŒten, und warum die LochgrĂ¶ĂŸe genau so groß sein muss, dass die KĂ€uze gerade noch durchpassen – und nicht grĂ¶ĂŸer. Außerdem zeigt sich, dass die Konstruktion des Kastens die Vögel vor dieser Art von NestrĂ€ubern gut schĂŒtzt: In den eigentlichen Brutraum am Boden des Kastens kann der WaschbĂ€r nicht hineingreifen.

So putzig der WaschbĂ€r im Video auch wirkt: fĂŒr den Naturschutz ist dieses in Europa neue Raubtier aus Nordamerika ein echtes Problem. Es ist nun der grĂ¶ĂŸte bei uns vorkommende RĂ€uber, der noch auf BĂ€ume klettern kann. FĂŒr Greif- und andere Großvögel, die im Gegensatz zum Waldkauz in offenen Nestern brĂŒten, ist er eine echte Gefahr. Es gibt schon Bilder von WaschbĂ€ren, die aus ausgerĂ€umten Schreiadler-Nestern herunterschauen.

>> Natur der Nacht erleben mit der NABU-NachtnaTOUR!

Nisthilfen fĂŒr den Waldkauz

Das Thema Nisthilfen beschÀftigt ja sehr viele Webcam-Fans.

Deshalb ein paar Tipps:

  • Die KĂ€uze wollen freien An- und Abflug, deshalb keine Äste o.Ă€. in der NĂ€he des Einflugs
  • Der Nistkasten sollte ca. 5-6 Meter hoch angebracht sein
  • Ein ruhiger Standort ist von Vorteil – Störungen und zu viel „Betrieb“ sollten rund um den Kasten nicht sein
  • EinzelbĂ€ume mit ca. 4 m Abstand zu anderen BĂ€umen kann man zusĂ€tzlich mit einem KatzengĂŒrtel gegen Marder sichern
  • Eine ca. 5 cm dicke Einstreu aus Rindenmulch beschleunigt die Annahme und verhindert ein Verrollen der Eier auf dem glatten Boden
  • Einen Bauplan fĂŒr einen gerĂ€umigen Nistkasten und Bezugsadressen fĂŒr Nisthilfen gibt es hier:
    http://www.lbv-kempten-oberallgaeu.de/ag-waldkauz.html

VIEL ERFOLG!!!

Ei Nummer drei und Infos

Gestern Nacht bzw. heute Morgen wurde das dritte Ei gelegt und mit der Brut begonnen. Es ist möglich, dass noch weitere Eier hinzu kommen. Mit dem Schlupf ist gegen 25. MÀrz zu rechnen.

>> Mehr zu dem Nistkasten und unserer Arbeitsgruppe