#NatürlichKlimaschutz Beiträge

Unerwartete Stromschlucker: „Standby“ ist nicht gleich aus!

Unerwartete Stromschlucker: „Standby“ ist nicht gleich aus!

„10 Prozent deiner Stromrechnung zahlst du nur für den Standby-Betrieb…“, höre ich meine Kollegin sagen, als ich grade die Tür zum Büro aufmache. Ich werde neugierig und betrete den Raum. Gerade liegt das „Standby- Thema“ in der Luft. Viele Geräte, die oft durchgängig am Netz stecken, verbrauchen Strom – auch wenn sie gar nicht angeschaltet sind, selbst die Waschmaschine! Langsam erahne ich, dass mich hier noch weitere Zahlen zum Staunen bringen werden.

Meine Kollegin erzählt weiter: „Wenn in jedem Haushalt in Deutschland Waschmaschine, LCD-Bildschirm, Mikrowelle, Radio und Ladekabel einfach nur an der Leitung hängen, entsteht ein genauso hoher Energieverbrauch, wie die Haushalte von Hamburg und Köln in der gleichen Zeit zusammen aufbringen.“

Und das bei nur fünf Geräten im Standby-Modus. Dabei haben wir ja noch viele weitere Geräte im Haushalt – vom Fön bis zum Laptop – die gar nicht durchgängig genutzt werden und trotzdem in der Steckdose stecken.

Warum ich das Fliegen den Insekten überlasse – und trotzdem tolle Reisen verbringe

Warum ich das Fliegen den Insekten überlasse – und trotzdem tolle Reisen verbringe

Mein Vorsatz für 2020: Ich bleibe auf dem Boden, fliege nicht. Und zwar das ganze Jahr. Das habe ich mir bereits vor fünf Jahren abgewöhnt. Damals konnte ich mir selbst gegenüber meine – bis dato einmal jährlichen – Urlaubsflüge nicht mehr rechtfertigen. Ich konnte nicht länger ignorieren, wie dramatisch sich das Fliegen aufs Klima auswirkt. In diesen fünf Jahren bin ich dem Boden größtenteils treu geblieben und nur noch zwei Mal abgehoben. Dieses Jahr ist ganz Schluss. Ob ich so überhaupt noch reisen, andere Kulturen und Länder entdecken kann? Aber hallo! Ich würde sogar behaupten, dass es mir mit meiner Art zu reisen gelingt, mehr Erlebnisse und Begegnungen abseits des normalen Tourismus aus Reisen herauszuholen. Aber fangen wir bei den harten Fakten an.

Moore sind wie Spreewaldgurken – und retten unser Klima

Moore sind wie Spreewaldgurken – und retten unser Klima

Alle sprechen über Bäume. Dabei speichern Moore – wenn sie intakt sind – weltweit mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Erde zusammen. Offenbar haben Moore ein Imageproblem. Das beschäftigt mich und die Menschen, die um mich herum sitzen. Seriös gekleidete Männer in meist dunklen Jacketts. Frauen in schlichten Hosenanzügen. Einige haben Notizbücher auf dem Schoß. Ich auch. Schreibt mein Kugelschreiber? Naja. Geht so. Am Ende der langen, aber spannenden Veranstaltung wird er aus dem letzten Loch pfeifen. Aber so weit sind wir noch nicht. Zunächst heißt uns Alar Streimann, Botschafter von Estland, herzlich willkommen.

Der Tag, an dem ich im Plenum sprach und wenige Stunden später von der COP flog

Der Tag, an dem ich im Plenum sprach und wenige Stunden später von der COP flog

Es ist der 11. Dezember 2019, der achte Tag der diesjährigen Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Ein Tag, den ich so schnell wahrscheinlich nicht vergessen werde.

9:00 Uhr, Plenary Room BAKER, Feria de Madrid: Das Plenum füllt sich zum High Level Event an diesem Mittwochmorgen. Neben dem Wissenschaftler Johan Rockström, der Politikerin Teresa Ribera und Greenpeace-International-Chefin Jennifer Morgan betritt auch Klima-Aktivistin Greta Thunberg das Podium. Der Saal wird still, die Kameras sind stark zentriert auf die 16-Jährige gerichtet.

Ich fliege zur Klimakonferenz – leider

Ich fliege zur Klimakonferenz – leider

Ich fahre gerne Zug! Also wirklich. Ich habe dieses Jahr alle meine Urlaubsreisen mit dem Zug organisiert. Und nein, ich war nicht nur in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern, sondern in Tschechien, Österreich und in Italien, und dort sogar auf Sizilien – mit dem Zug machbar, wenn man sich die Zeit nimmt. Auch meine letzten Dienstreisen nach Brüssel und Paris habe ich selbstverständlich mit dem Zug unternommen.

Lange Zugfahrten sind aus meiner Sicht großartig, um in Ruhe zu arbeiten. Der gelegentliche Blick aus dem Fenster hilft mir, meine Gedanken zu sortieren; wenn ich Texte schreibe, bin ich im Zug oft produktiver und schneller als im Büro. Auf meinen privaten Reisen liebe ich es, mich in die Musik aus den Kopfhörern zu vertiefen und lese ausgiebig Zeitung und Bücher. Zugfahren entschleunigt mich. Schon deshalb wäre ich gerne zur Klimakonferenz nach Madrid mit dem Zug gefahren, es folgen ja zwei Wochen voller Hektik und Zeitdruck. Die Gelegenheit war je eigentlich perfekt, denn anders als nach Chile (dort sollte ursprünglich die Klimakonferenz stattfinden), kann man innerhalb Europas anders als per Flugzeug reisen.

Die Klimakrise kommt bei uns an

Die Klimakrise kommt bei uns an

Die Faktenlage ist eindeutig. Seit Jahren. Wir müssen endlich handeln.

Wir erleben gerade ein Extremwetterereignis, nämlich einen extrem warmen und trockenen Sommer. Die Landwirte in unseren Breiten haben vielerorts Noternten durchgeführt, da in Folge der Trockenheit ohnehin kein Korn ausgebildet wird. Die Flüsse und Gewässer werden immer wärmer. Und je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff ist darin gelöst. In Hamburg wurden in diesen Wochen tonnenweise tote Fische, die wegen Sauerstoffmangel verendeten, aus den Gewässern abgefischt. Auch die Infrastrukturen geraten an ihre Grenzen, beispielsweise thermische Kraftwerke: für ihren Betrieb benötigen sie Kühlung, aber Kühlwasser aus Flüssen ist knapp und bereits warm. Mit der Folge, dass Kraftwerke entweder gedrosselt werden müssen oder mit einer Ausnahmegenehmigung die Flüsse weiter über die eigentlich zulässigen Grenzwerte erhitzen und damit auch das Fischsterben weiter verstärken. Im Norden Deutschlands beklagen Wasserversorger Wasserknappheit und befürchten, die Wasserversorgung rationieren zu müssen. In Hannover musste der Flugbetrieb wegen eines Hitzeschadens auf einer Start- und Landebahn für Tage eingestellt werden. Zur Kühlung der Betonplatten werden sie nun täglich gewässert.

Klimaschutz! Für Euch, Eure Kinder und deren Enkel

Klimaschutz! Für Euch, Eure Kinder und deren Enkel

Die Erde ändert sich. Tut sie immer schon. Aber noch nie in so dramatischer Geschwindigkeit wie heute. Und noch nie hatte der Mensch einen so großen Einfluss darauf. Der menschengemachte Klimawandel ist Fakt. Und die Auswirkungen sind heute schon dramatisch: wir erleben immer mehr und immer heftigere Wetterextreme. Beispiele gefällig? In diesem Frühsommer gab es in Deutschland dramatische Überschwemmungen, ganze Dörfer standen unter Wasser, Autos schwammen in Schlammmassen und sogar Verletzte und Tote waren zu vermelden. Dramatisch, aber noch gar nichts gegen die Bilder, die der Hurrikan Harvey im Süden der USA produzierte. Und der nächste Mega-Hurrikan Irma folgte sogleich. Es ist dem medialen System inhärent, dass manche Themen verstärkt werden, andere nicht stattfinden. Die USA sind zwar räumlich fern, aber was den Lebensstil angeht vergleichsweise nah. So ist es kein Wunder, dass die Nachrichten voll sind von Unwettern in den USA. Kaum Beachtung fanden hingegen die zeitgleichen massiven Überschwemmungen in Indien, Nepal und Bangladesh. Die Monsunregen forderten ein Vielfaches an Opfern, verglichen mit den Unwettern in den USA, und erst recht verglichen mit denen in Deutschland.

Lebendige Flüsse für Mensch und Natur

Lebendige Flüsse für Mensch und Natur

Ein plätschernder Gebirgsbach auf dem Weg ins Tal. Er bildet Strudel, ruht sich in Mulden aus und sucht sich dann wieder schnell seinen Weg. Die Sonne lässt das Wasser glitzern, die Luft ist kühl und erfrischend. Schon wenige Minuten an solch einem Ort – und wir fühlen uns wiederbelebt. Bach, Fluss oder Strom – naturbelassene Gewässer haben ihren besonderen Reiz.

Rebound. Effizienz. Backfire. Wie bitte?

Rebound. Effizienz. Backfire. Wie bitte?

Da ich mich privat seit meiner Jugend mit Basketball befasse, ist mir „Rebound“ auf jeden Fall ein Begriff: Der Ball prallt bei einem nicht erfolgreichen Korbwurf von Korb oder Brett zurück und wird von einem Spieler wieder gefangen. Meistens waren das die größeren Mit- oder Gegenspieler. Aber ein Rebound war und ist immer die Option für einen neuen Angriff.

Als ich angefangen habe, mich mit nachhaltigem Wirtschaften, Klimawandel und Energieeffizienz zu befassen, bin ich wieder auf den Begriff „Rebound“ gestoßen. Die Freude, endlich einem mir bekannten Begriff zu begegnen wich jedoch schnell der Ernüchterung, als die Bedeutung von „Rebound“ und Rebound-Effekten in der Ökonomie klar wurde: Effekte die das Einsparpotenzial von Effizienzmaßnahmen reduzieren oder ganz vernichten.

Gut. Um den Begriff (oder das Konzept) Rebound-Effekt zu verstehen, muss man also erst einmal wissen, was Effizienz ist. Die Wirkung von Effizienz & Rebound kann, oder eigentlich muss, sowohl bei die Materialressourcen als auch bei Energieressourcen betrachtet werden.

Klimawandel und Artenschwund – eine gefährliche Entwicklung

Klimawandel und Artenschwund – eine gefährliche Entwicklung

Schwindendes Meereis, Korallensterben und Dürren sind Bilder die wir mit dem Klimawandel verbinden. Die globalen Symptome des längst laufenden Erwärmungsprozesses unserer Erde beherrschen die Aufmerksamkeit, wenn das Thema es endlich mal wieder in die Medien schafft. Immer öfter kommen die Meldungen von Extremwetterereignissen inzwischen auch aus Europa, wie kürzlich angesichts der Überflutungen südlich der Alpen und der extremen Hitze und Wasserknappheit nur wenige hundert Kilometer entfernt in Mittel- und Süditalien.