Abfall Beiträge

44 Tage Plastikfasten – Fazit und Gewinnspiel

Heute ist Gründonnerstag und die Fastenzeit ist offiziell zu Ende. Während meines Plastikfastens wurde ich immer wieder gefragt, wie es mir geht, ob ich durchhalte und ob es mir schwer fällt. Meistens ist es mir nicht schwer gefallen, da ich schon vorher beim Einkaufen darauf geachtet habe, gewisse unnütze Dinge aus Plastik zu vermeiden.

 

Plastikgurken

Bio-Plastikgurken. Foto: Iris Barthel

Trotzdem hat sich mir durch das Fasten eine ganz neue Welt eröffnet. Das bewusste Nachdenken darüber, welche Kosmetik ich im Bad benutze, ging sogar über das Plastik hinaus zu den Inhaltsstoffen. Gerade aufgrund von Mikroplastik und Hormonen in der Kosmetik, möchte ich besser darauf achten, was in meinen Pflegeprodukten ist. Ich hätte außerdem gerne ein Pfandsystem, bei dem ich einfach die Verpackung wieder zurück geben könnte. Meine Anfragen dazu z. B. bei The Body Shop blieben aber bis heute unbeantwortet.

Auftrag: Plastikfrei einkaufen

NEU (26.1.2018): Eine Liste aller Unverpackt-Läden in Deutschland gibt es bei Enorm.

Ich befinde mich ein meiner vorletzen plastikfreien Woche. Das heißt aber nicht, dass ich nach diesem Experiment wieder zu den alten Mustern zurückkehre. Ich habe viel gelernt in den letzten Tagen und einiges fällt mir auch nicht schwer, umzusetzen.

Heute geht es um meinen Ausflug in einen konventionellen Supermarkt. Ich kaufe natürlich schon die ganze Zeit plastikfrei, aber hiermit will ich zeigen, dass dies auch in einem ganz normalen Supermarkt möglich ist. Mit einer Einkaufsliste mit Dingen, die ich plastikfrei besorgen sollte, bestückt, ging es los.

 

Als mittlerweile alter Hase auf dem Gebiet hatte ich zwei Jutebeutel, zwei Gemüsebeutel und eine kleine Papiertüte mit.
Aber seht erst mal selbst, wie ich mich so geschlagen habe.

Nicht bekommen habe ich Reis, Müsli, Kaffee und Backpulver. Selbst Haferflocken sind in beschichteten Tüten. Der Grund: Sobald es feucht wird, sind die Flocken natürlich nicht mehr verwendbar. Die Hersteller wollen dies wohl so vermeiden. Beim Backpulver ist dies ähnlich. In Großmärkten für Gastronomie gibt es Backpulver allerdings plastikfrei – aber auch nur in der Riesenpackung. Alternativ Natron nehmen. Müsli im Glas gibt’s z.B. hier. Allerdings gibt es im Biomarkt Haferflocken in Papierverpackung und außerdem lässt sich Müsli auch einfach leicht selbst herstellen.

Bioabfall-Potenziale heben – jetzt!

Eigentlich sollten Deutschlands Städte und Gemeinden spätestens ab dem 1. Januar 2015 ihren Bürgern eine getrennte Bioabfallsammlung ermöglichen, so will es das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Rund ein Achtel der Kommunen kommt jedoch auch mehr als 14 Monate nach dem Stichtag seiner rechtlichen Verpflichtung gar nicht oder nur unzureichend nach.

Die Folge: Statt bequem über die Biotonne müssen in Deutschland immer noch viele Bürgerinnen und Bürger ihre Speise- und Grünabfälle in der Restmülltonne entsorgen oder an zentrale Sammelstellen bringen. So landen jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen Bioabfälle in Müllverbrennungsanlagen, statt hochwertig verwertet zu werden.

Bioabfallsammlungen in Detuschland (Stand Januar 2016) - Grafik: u.e.c. Berlin

Bioabfallsammlungen in Detuschland (Stand Januar 2016) – Grafik: u.e.c. Berlin

Dabei sind Bioabfälle zum Verbrennen viel zu schade. Die Organikfraktion birgt bei richtiger Verwertung ein hohes energetisches Potenzial, trägt zum Klimaschutz bei und gibt dem Boden wichtige Nährstoffe zurück. Wie Studien zeigen, könnten deutschlandweit jährlich rund neun Millionen Tonnen über die Biotonne erfasst und einer Kaskadennutzung – also Gewinnung von Biogas durch Vergärung und anschließender Kompostproduktion aus den Gärresten – zugeführt werden.

Müll ist überall

Vielleicht fällt es euch auch auf: Ich ärgere mich immer, wenn ich auf der Straße Müll liegen sehe, obwohl es an den meisten Stellen Mülleimer gibt. Müll ist jeden Tag präsent. Vor allem Plastikmüll, den der Wind dann in der Gegend herumpustet. Gut, manchmal sind es auch die Krähen, die die Müllsäcke aufreißen, aber wir haben den Müll letztendlich produziert.

Ein Blogleser hat mir dieses Foto vom Rhein in Bonn geschickt.

Muell im Rhein

Rhein in Bonn. Foto: Berthold Flöper

Müll ist also ganz nah. Und vom Fluss gelangt es ins Meer. Jeden Tag. Ihr wollt mehr wissen? Gegen die Plastikflut im Meer.

Neu in meinem Plastikfreien Alltag ist: Ich habe einen Laden mit Naschkram entdeckt, wo ich aus Gläsern alles in Tüten abfüllen kann. Tolle Idee.

Morgen geht es in den Supermarkt – Plastikfrei einkaufen. Mal sehen, wie das gelingt.

Habt ihr zufällig Tipps zu Outdoor-Kleidung ohne Plastik? Die Fasern landen ja auch als Mikroplastik im Wasser.

 

Einkaufen, kochen und backen ohne Plastik

Seit Aschermittwoch gibt es in meiner Küche so gut wie kein Plastik mehr. Klar, Wasserkocher und andere Gerätschaften sind aus Plastik, ich nutze sie auch weiter, aber neues Plastik kommt mir erst mal nicht ins Haus. Die Folge: Ich habe viel weniger Müll.

Eine großartige Umstellung ist es für mich nicht, denn ich achte schon beim Einkauf darauf, Obst und Gemüse nur lose einzukaufen. Dank einer Kollegin besitze ich jetzt auch schicke Obst- und Gemüsebeutel, die man für den Einkauf nutzen kann, wenn man mal mehr als nur einen Apfel kaufen möchte. Die kostenlosen Plastiktüten, die es oft beim Obst und Gemüse gibt, halte ich sowieso für überflüssig. Selbst in Läden, in denen noch gewogen werden muss, klebe ich den Aufkleber einfach auf eine der drei Zucchini.

Einkauf

Mein Obst- und Gemüsebeutel. Foto: Flöper

 

Schwierig wird es, wenn man im konventionellen Supermarkt Biogemüse kaufen will, denn vieles ist in Plastik verpackt. Warum? Keine Ahnung…Sogar im Biomarkt gibt es Plastiktüten oder der Salat ist schon abgepackt in Plastik. Auf meine Nachfrage hin hieß es: Damit der Salat nicht so auseinanderfällt.

Mein Wochenende in der Kosmetikküche

Heidewitzka. Was für ein Wochenende. Ich habe mich etwas intensiver mit dem Thema Kosmetik auseinander gesetzt und festgestellt: Das Feld ist weit und seine Experten mannigfaltig. Haarshampoo oder Haarseife, Tenside und Erdöl in der Kosmetik, oder nicht? Mein neues Hobby ist es jetzt, Inhaltsstoffe auf Verpackungen zu lesen.

Aber kommen wir zurück zum Plastik.

Elektrische Zahnbürste: Foto: Michael Dommel

Zahnpflege: Zahnpulver selbst herzustellen oder zu kaufen, ist relativ einfach, die Zutaten gibt es in der Apotheke. Abgeraten wurde mir von Natron, das sei zu aggressiv für die Zähne, aber das muss jeder selbst ausprobieren. Allerdings tötet Natron ja auch Ameisen, also…Zahnpulver gibt es leider oft in der Plastikverpackung zu kaufen, aber es findet sich auch ein Anbieter mit Glasverpackung.

Deo: Das Deo habe ich laut diesem Rezept hergestellt und bin bislang ganz zufrieden. Jojobaöl ist sehr teuer, aber Mandelöl dagegen nicht. Die Herstellung hat mich auch nicht überfordert. Meine Küche steht noch. Auch Badezusätze lassen sich mit Ölen und Duftölen leicht selbst herstellen.

Lotion: Da ich sehr empfindliche Haut habe, muss ich gestehen, habe ich mich noch nicht an Körperlotion und Gesichtscreme heran getraut. Dort ist vielleicht auch eine Beratung von Vorteil, danach lässt sich sicher etwas selbst herstellen, was dann ins Glas abgefüllt werden kann.

Taschentücher: Zudem bin ich auf Stofftaschentücher umgestiegen. So oft brauch ich ja kein Taschentuch, da muss also auch nicht viel mehr gewaschen werden, als sonst.

Wattepads und Co.: Wasser und Seife tuts auch, oder mal den guten alten Waschlappen benutzen, auf den kann man ja auch Lotion schmieren.

Fazit: Aufwändig ist sicher die Beschäftigung mit diesem Thema. Ich musste viel recherchieren, vor allem, woher ich bestimmte Produkte beziehen kann. Vieles gibt es in der Apotheke. Ob sich das dauerhaft auch finanziell lohnt, kann ich bislang nicht beurteilen.

Seit Tag 1 verzichte ich ja auch auf Plastik in der Küche. Im kommenden Beitrag zeige ich, ob es möglich ist, plastikfrei einzukaufen und schaue, was in der Küche alles aus Plastik ist. Die Videokamera wird live dabei sein. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob Papier und andere Materialien möglicherweise gar nicht immer besser sind.

Nachtrag:

Toilettenpapier - Foto: Flöper

Das Toilettenpapier ohne Plastik ist da.

 

Plastikfasten – alle Beiträge

 

 

 

Plastikfreie Nasszelle

Ein Blick in mein Badezimmer und ich sehe überall Plastik. Ich zähle 34 Tuben, Verpackungen und Co. Also alles raus, was geht. Klasse, jetzt habe ich nicht mal mehr Zahnpasta zum Zähne putzen. Das heißt nicht, dass ich alles wegschmeiße, das wäre auch unsinnig, aber ich verzichte ja die folgenden 40 Tage und das ernsthaft. Und die Herausforderung soll ja sein, dass ich Lösungen finde.

Seife

Plastikseifenspender sind hier nicht erwünscht. Foto: Flöper

Kommen wir damit gleich zum positiven Aspekt: Ich habe Seife gekauft und Shampooseife, beides in Papier eingepackt. Duschen wird also kein Problem sein. Jetzt benutze ich die Haarseife ja schon ein paar Tage und bin völlig überzeugt, mein Haar ist irgendwie gesünder und weniger fettig. (Männer interessiert das hier eventuell weniger.)

Haarspülung und Haarkur vermisse ich nicht. Außerdem soll die Haarseife so lange halten, wie drei 250 ml-Flaschen Shampoo, sagte die Verkäuferin. Ich wasche mir oft die Haare, also mal sehen.

Plastikfasten – 40 Tage Selbstversuch

Heute ist Aschermittwoch. Der Tag nach Karneval und Fastnacht, der einen zum Ernst des Lebens zurückholen soll. Denn schließlich zerfallen wir alle irgendwann zu Staub. Mit dem Aschermittwoch beginnt auch die Fastenzeit, in christlichen Religionen dauert diese 40 Tage, also bis Ostern.

Dabei ist es mittlerweile üblich, nicht nur auf Süßigkeiten zu verzichten, sondern als Alternative das Fernsehen einzuschränken, die Internetnutzung, das Rauchen oder den Alkohol wegzulassen. Hauptsache es wird auf etwas verzichtet. Ich werde ab heute ein anderes Experiment machen, und zwar möchte ich versuchen, auf Plastik zu verzichten. Das haben schon andere versucht, aber 40 Tage im Alltag kein Plastik kaufen oder benutzen – ob mir das gelingt? Kein Duschgel aus der Plastikverpackung, kein eingeschweißtes Gemüse und Obst, keine Lebensmittel in Plastik verpackt. Gut, dass es meinen Lieblingsjoghurt im Glas gibt.

Einkaufstüten soweit das Auge reicht : Foto: NABU/S. Hennigs

Einkaufstüten soweit das Auge reicht : Foto: NABU/S. Hennigs

Mittlerweile ist das Problem mit dem Plastik in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Trotzdem gibt es noch staunende Blicke an Drogeriekassen, Kunden fragen nach den kostenlosen Plastiktütchen. Gibt es nicht mehr. „Lesen Sie!“ sagt die Verkäuferin. Doch was sind die Gründe? Kosteneinsparung für die Drogerien, ja, aber: Plastik baut sich nicht mal eben so ab, landet in Flüssen und gelangt darüber ins Meer. Tiere verenden an gefressenen Plastikteilen, das Plastik schwimmt als Teppich im Meer und wird langsam in kleinste Teile zersetzt: es bildet sich Mikroplastik. Das sich dann wiederum in Fischen und Pflanzen ablagert. Erst in den letzten Jahren wurde bekannt, dass auch viele Kosmetikprodukte Plastikpartikel enthalten. Die internationale Kampagne „Beat the Microbeads“, der auch der NABU angehört, geht dagegen vor.

Wurden in den 1950er Jahren knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert, sind es heute fast 311 Millionen Tonnen. Seit 1994 hat unser Kunststoffmüll um 59 Prozent zugenommen. Ich bin gespannt, wie ich mich in unserer Plastikwelt schlage. Begleitet mich einfach im kommenden Beitrag bei meinem Versuch, im Supermarkt plastikfrei einzukaufen. #plastikfasten16

Abfall vermeiden – aber wie?

Wie können wir unseren Abfall vermeiden? Was kann jeder einzelne tun? Diesen Fragen geht die jährlich stattfindende Europäische Woche der Abfallvermeidung nach.

Coffe-to-go-Becher-Sammeln Foto: VZ Paderborn

Durch den Verzicht auf Coffee-to-Go-Becher kann Abfall vermieden werden. Hier sammelte die Umweltberatung der Verbraucherzentrale Paderborn die umweltschädlichen Einwegbecher.

In diesem Jahr findet die Abfallvermeidungswoche vom 21. bis 29. November statt – bereits zum sechsten Mal. Unter dem Motto statt „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht!“präsentieren Vereine, freie Gruppen, Schulen, Unternehmen u.a. ihre Projekte und Initiativen zur Abfallvermeidung.