Helfen statt hoffen
Nicht nur das Bevölkerungswachstum und der damit steigende Druck auf die noch verbliebenen Regenwaldflächen stellt eine Gefahr für die Koboldmakis dar. Auch der Flusslauf, an dem wir das Monitoring durchführen, wird ausgebaut und zu einem Kanal mit fixierten Steinschüttungen umgewandelt. Das soll als Hochwasserschutz dienen, macht aber das Problem eher noch schlimmer. Dem Fluss werden so Retentionsflächen genommen, und während der Waldverlust in den Bergen und die Erosion weiter voranschreiten, werden die Hochwässer dadurch sogar stärker. Um die Zerstörung der Habitate der größtenteils endemischen Fauna und Flora Sulawesis aufzuhalten, muss aktive Aufklärungsarbeit vor Ort geleistet werden. Gegen die illegalen Holzeinschläge muss vorgegangen werden und eine naturnahe und nachhaltigere Nutzungsformen der Waldflächen propagiert werden. Gemeinsam mit seinem indonesischen Partner Burung Indonesia setzt sich der NABU im Rahmen eines umfassenden Regenwaldschutz-Projekts bereits seit mehreren Jahren für den Schutz der Koboldmakis ein. Kakaobauern werden in Walderhalt, ökologischer Agroforstwirtschaft und besserer Vermarktung ökologisch erzeugter Produkte geschult. Bei unserer Datenerhebung konnten wir bereits beobachten, dass auf den Feldern, auf denen Kakao in einem Mix mit schattenspendenden, hochwachsenden Kautschukbäumen und Kokospalmen angebaut wird, die Duett-Gesänge der Maki-Pärchen regelmäßig zu hören sind. Dort, wo entlang des Flusslaufes Flächen frisch abgeholzt wurden, bleibt es gespenstisch ruhig.
Lara Shirin Bienkowski und Simon Stephan
Titelbild: Koboldmaki auf Sulawesi – Foto: Tom Kirschey
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1 Kommentar
Uwe
24.12.2017, 11:59Und was kann man konkret tun um diese Veränderungen und den Raubbau zu stoppen?