Zeig mir, wie du rufst und ich sag dir, wer du bist
Wenige Wochen in Indonesien haben für die kleinen Koboldmakis gereicht, unser Herz im Sturm zu erobern. Wenn wir könnten, würden wir die ganze Zeit auf der Lauer liegen, um ein weiteres Foto von den niedlichen Äffchen zu bekommen. Da es aber auch mit etwas Übung nicht so einfach ist, die nachtaktiven Tiere aufzuspüren, konzentrieren wir uns bei dem Monitoring auf unsere Rufaufnahmen.
Mit Hilfe eines Computerprogramms werden die Ruflaute später analysiert. Denn die Laute sind artspezifisch – jede Koboldmaki-Art hat eigene unverwechselbare Laute. Im Wald hören wir jeden Morgen und Abend auf den zuvor festgelegten, kreisförmigen Versuchsflächen unterschiedlich viele Ruflaute der Koboldmakis.
Je nach Vegetation und Vorkommen bestimmter Habitatstrukturen kann man auf einigen Plots mehr, auf anderen weniger hören. Auch die Entfernung der Tiere zum Fluss, dem wir folgen, variiert. Klare Muster können wir hier zwar noch nicht erkennen., aber wir konnten bereits feststellen, dass hier im Regenwald deutlich mehr Rufe der Makis zu hören sind, als auf den Flächen, auf denen Landwirtschaft betrieben wird. Die Notwendigkeit, den Regenwald als Lebensraum für unsere kleinen Eroberer der Herzen zu erhalten, wird uns hier mit jedem Tag deutlicher.
Titelfoto: Simon Stephan
- Die Auswertung beginnt - 5. Januar 2018
- Zeig mir, wie du rufst und ich sag dir, wer du bist - 31. Dezember 2017
- Begegnung im Bambusdickicht - 26. Dezember 2017
Keine Kommentare