Lara Shirin Bienkowski Beiträge

Die Auswertung beginnt

Die Auswertung beginnt

Nach den ebenso erfolgreichen wie aufregenden Tagen des Koboldmaki-Monitorings im Waldgebiet Popayato Paguat haben wir uns nun wieder erholt und konnten all die Eindrücke erst einmal sacken lassen. Wir bekommen allmählich die schon längst überfällige Regenzeit zu spüren und sind dankbar, dass uns die nun einsetzenden, heftigen Tropenschauer nicht schon bei der Datenaufnahme im Wald überrascht haben. Die Folgen des Klimawandels sind auch hier auf der Insel Sulawesi bereits seit einigen Jahren spürbar. Der klare Fluss, dessen Bett wir vor wenigen Tagen noch für die Aufnahme der Koboldmaki-Stimmen hinaufgelaufen sind, hat sich in einen reißenden Strom verwandelt. Außerhalb des NABU-Projektgebietes, wo durch Abholzung der Wald entlang des Flusses verschwunden ist, führen die ergiebigen Regenfälle zu einer massiven Erosion und Totalverlust der sensiblen dünnen Bodenkrume.

Zeig mir, wie du rufst und ich sag dir, wer du bist

Zeig mir, wie du rufst und ich sag dir, wer du bist

Wenige Wochen in Indonesien haben für die kleinen Koboldmakis gereicht, unser Herz im Sturm zu erobern. Wenn wir könnten, würden wir die ganze Zeit auf der Lauer liegen, um ein weiteres Foto von den niedlichen Äffchen zu bekommen. Da es aber auch mit etwas Übung nicht so einfach ist, die nachtaktiven Tiere aufzuspüren, konzentrieren wir uns bei dem Monitoring auf unsere Rufaufnahmen.

Begegnung im Bambusdickicht

Begegnung im Bambusdickicht

Um herauszufinden, ob Koboldmakis als Indikatorarten für den Zustand des Regenwaldes dienen können, sind wir nun schon einige Wochen in Indonesien unterwegs. Aber jetzt ging es für uns das erste Mal sechs Tage am Stück in den Regenwald im Norden Sulawesis. Zusammen mit unseren Guides Fauzan und Djoko und zwei weiteren Bewohnern aus dem Dorf brachen wir zu einer dreistündigen Wanderung in das Gebiet Popayato Paguat auf, in dem sich auch das Regenwaldschutzprojekt des NABU befindet. Bereits am ersten Abend ging es los, in einen kleinen Seitenarm des Hauptflusses, in den wir die kommenden Tage immer tiefer hineingehen würden. Nach den landwirtschaftlich genutzten Flächen, in denen wir zuvor hauptsächlich unterwegs waren, finden wir uns jetzt in einer völlig anderen Umgebung wieder. Die Vielfalt an Fauna und Flora ist überwältigend.

Aus dem Weg, hier kommt der Mensch!

Aus dem Weg, hier kommt der Mensch!

Obwohl sich einige der Koboldmakis in Sekundärwäldern offenbar gut zurechtfinden sind sie auch hier gefährdet. Die größte Bedrohung stellt für sie immer noch der Mensch dar. Holzeinschlag und die Umwandlung von Wald- in Agrarfläche führen zu einem sukzessiven Verlust ihres Lebensraums.

Wo die Kobolde wohnen

Wo die Kobolde wohnen

Die kleinen Sulawesi Koboldmakis, deren Lebensraumansprüche wir erforschen möchten, lebten ursprünglich in Wäldern, die völlig unberührt von menschlichem Einfluss waren.  Diese Primärwälder sind in Indonesien leider kaum noch zu finden. Sie wurden abgelöst durch Wälder, die sich nach einer Störung, zum Beispiel einem Waldbrand oder Holzeinschlag, durch Sukzession neu gebildet haben, so genannten Sekundärwäldern.

Ich höre was, was Du nicht hörst…

Ich höre was, was Du nicht hörst…

Übung macht eben doch den Meister. Nach einer Woche im Feld und diverse Testversuche später sind wir nicht nur mit den technischen Herausforderungen der geplanten Rufaufnahme von Koboldmakis bestens vertraut.

4 Uhr am Morgen: Die Suche beginnt

4 Uhr am Morgen: Die Suche beginnt

Wir sind zu Gast bei einer herzlichen Familie von Kakaobauern im letzten Dorf am Rande des Regenwalds. Rund 400 Kleinbauern wohnen hier, leben zwischen Ziegen, Kakao und vielem mehr. Endlich macht sich auch unser Sprachkurs bezahlt, denn Englisch spricht hier niemand mehr.

Auf Koboldmaki-Suche im Auftrag des NABU

Auf Koboldmaki-Suche im Auftrag des NABU

Bewaffnet mit Tierstimmenrekorder, Kamera und GPS-Gerät befinden wir uns im Regenwald auf Sulawesi, einer der größten Inseln Indonesiens. Wir sind zwei Studenten des Studienfachs „International Forest Ecosystem Management“ der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, und widmen uns die nächsten zwei Monate im Auftrag des NABU dem Schutz der Koboldmakis.