Ostern ohne Müll
Jeder, der regelmäßig einkaufen geht, sieht die Berge an Ostersüßigkeiten in den Läden. Und das schon zu einer Jahreszeit, wenn Ostern noch in weiter Ferne liegt. Das traurige daran: Alles ist doppelt und dreifach in Plastik eingepackt. Einzelne Kugeln sogar noch mal in einer großen Kugel und am besten noch in der Plastikfolienverpackung mit Schleife drum. Ich will ja niemandem das Osterfest vermiesen, aber wenn man mal drüber nachdenkt….
Was keinen Müll macht ist beispielsweise ein klassischer Osterkuchen, also ein Osterlamm, oder ein Möhrenkuchen oder sogar Osterplätzchen? Rezepte gibt es von der Oma oder im Internet genug.
Bunte Plastikwelt
Plastikeier für den Baum sind natürlich schnell gekauft und schnell aufgehängt, schöner ist es aber doch, selber Ostereier auszublasen und anzumalen. Wer Kinder hat, kann sie damit sogar ein paar Stunden beschäftigen. Auch Spaß macht das gemeinsame Eierfärben, wer dafür natürliche Farbstoffe verwenden will, der findet hier ein paar Anregungen.
Viele Tipps gibt es zum österlichen Müllsparen auch bei der Zero-Waste-Familie. Oder auch hier.
Wer es also in diesem Jahr ganz anders machen will, der kann ja langsam damit beginnen, die Einkäufe zu reduzieren. Oder es sich fürs nächste Jahr vornehmen.
- Weniger ist mehr – Weihnachten ohne Konsumstress - 9. Dezember 2020
- Nachhaltige Sommerlektüre - 25. Mai 2018
- Plastikfasten-Gewinner - 3. Mai 2018
10 Kommentare
Saaba
28.03.2018, 16:32Ja, so haben wir es als Kinder gemacht: Eier auspusten und mit Plakafarben schön bemalen. Einige dieser Eier für die Osterzweige existieren noch, echte Kunstwerke. Eine schöne Erinnerung. Selbst gebackt wurde/wird natürlich auch. Für "Osterlämmer" habe ich kürzlich wieder Backformen gesehen, das wäre praktisch. Das Problem ist vielleicht eher, wenn andere einem aufwendig verpackte gekaufte Ostergeschenke mitbringen. Das gleiche Problem zu Nikolaus und Weihnachten. Man kann nur selbst mal anfangen damit aufzuhören und seine Mitwelt darüber informieren, dass man solche Geschenke nicht möchte, so lieb das auch gemeint ist. Es ist ja schon schön zu sehen, dass man immer häufiger geflochtene Körbchen in Supermärkten bei den Ostersachen kaufen kann, worin man dann seine selbstgemachten Mitbringsel präsentieren kann. Und die sind wiederverwendbar. Man kann aus Bast oder Filz eigene Geschenkkörbchen machen und bunte Ostereier in evtl. bemalten Eierkartons verstauen, von denen man den Deckel abtrennt. So kann man nur hoffen, dass andere das DoItYourself ebenfalls zu schätzen wissen.
Maja
28.03.2018, 16:22Danke für die Anregungen. Aber mal ehrlich, Ostern mit Kindern ohne versteckte Süßigkeiten ist irgendwie auch nicht so gut möglich. Oder man ist schon sehr exotisch unterwegs. Und der Osterkuchen versteckt zwischen den Socken ist jetzt aus meiner Sicht nicht so das Wahre. Trotzdem Danke für die schönen Hilfestellungen und die Anregung, das Plastikzeug nicht überhand nehmen zu lassen. Wir werden sicherlich nicht auf Null reduzieren, aber insgesamt weniger.
Saaba
29.03.2018, 11:52Das hält die Süßigkeiten- und Verpackungsindustrie natürlich zusätzlich am Leben, dass zu den Feiertagen derart konsumiert wird. Wenn es besser gemacht würde, wäre es sogar in Ordnung, also Recycling-Alufolien und Recycling-Plastik, das gibt es zwar, aber ich schätze mal in dieser Industrie eben nicht. Und in den Süßwaren steckt fast immer Palmöl. Süßigkeiten kann man übrigens auch selbst machen, dann kann man sogar die Zutaten selbst wählen, z.B. Birkenzucker. Außerdem kann man Kindern erklären, warum es keine gekauften Verpackungsbomben mehr gibt, mit Ihnen zusammen Filme wie Plastic Planet oder Der blaue Planet (besser noch die Quarks-Sendung dazu) o.ä. gucken (kostenlos online in Mediatheken). Wenn man sich nicht an selbst gemachte Schokolinge traut, kann man sehr einfach und schnell leckere Energiebomben oder Riegel machen, die gibts aber auch an Bäckertheken, nicht nur in Bioläden. Bunte Servietten, zusammengetackertes bemaltes Backpapier, Baumwollsäckchen und Pappdöschen sind schöne Alternativen für die Ostersuche. Aber solche Tipps bekommt man auch für den Advent. Ich glaube dass Verweigerung beim Einkauf das einzige Mittel ist, Industrien zu Veränderungen zu Bewegen. Und auch faire Schokolade ist immer noch eine Rarität im Supermarkt.
Maja
30.03.2018, 14:04Ein absolut korrektes Konsumverhalten in allen Ehren - aber ich sehe mich mit Familie und kleinen Kindern eben auch in der Realität zwischen vielen Kompromissen. Und daher finde ich die Anregungen generell über Plastik am Beispiel Ostern zu reflektieren gut. Aber es muss eben auch schnell (zeitlich) oder einfach umsetzbar sein - und nicht alles davon ist es für uns. Ich hoffe also, dass auch das Auf - den - Weg - machen mit einer gesamten Familie und mit Blick auf die"normierenden Faktoren" der Umgebung einfach als solches stehen gelassen werden kann. Im positiven.
Marco Jonas
28.03.2018, 15:31"Wenn schon, dann Bio-Eier." --> Ein schöne Botschaft in der Bildunterschrift. "schöner ist es aber doch, selber Ostereier auszublasen und anzumalen" --> Hier stellt sich die Frage, ob es vielleicht nicht besser ist, Eier aus Holz oder Plastik zu bemalen, anstelle Eier vom Huhn zu verwenden. Meistens werden ja doch keine Bio-Eier gekauft und auch im Bio-Bereich haben wir ja größtenteils das Problem mit den Turbo-Zuchtlinien und immer noch Küken-Töten, obwohl das Ei eigentlich für das Leben stehen sollte. Wenn man die Kunsteier fürs nächste Jahr aufhebt, ist das sicher umwelt- und tierfreundlicher und ganz im Sinne der frohen Osterbotschaft. Liebe Grüße
Lotta
29.03.2018, 08:52Ich finde, das Eierbemalen gehört, besondern mit Kindern, einfach zu Ostern dazu. Und ich kaufe Eier aus Haltungen, bei denen keine männlichen Küken geschreddert werden. Z.B. Hähnlein oder Brüderchen + Schwersterchen. Man bekommt sie sogar in großen Märkten :) Frohe Ostern!
Marco Jonas
29.03.2018, 10:12@Lotta: Das denke ich auch. Eierbemalen ist eine schöne Tradition. Meine Anregung war ja, zu überlegen, ob es dafür notwendig ist, unbedingt Hühnereier zu verwenden. Weil es gibt ja noch andere Gegenstände, die aussehen wie Hühnereier und sich ebenfalls schön bemalen lassen. Wie sehen Sie das: macht es den Kindern das Fest mit diesen Ersatzeiern weniger Freude? Ich habe gestern noch gesehen, dass es diese Idee schon länger gibt (https://www.veganblog.de/verschiedenes/10-alternativen-fuer-ein-leidfreies-osternest/). Dort wird auch eine Anleitung gezeigt, wie man Eier komplett selber basteln kann. Zu den Bruderhühnern habe ich mal recherchiert: 1. Diese Bruderhühner werden in der Regel als Fleischhühner gemästet, 2. "Bioland-Masthühner haben Zeit zum Wachsen. Sie leben meist über 70 Tage - in konventionellen Mastbetrieben hingegen nur 35 Tage.", 3. "Hühner können im Mittel 5-7 Jahre alt werden. Jedoch hat man nicht selten Exemplare die ein Alter von 10 Jahren erreichen.". Das Huhn könnte mindestens 25x länger leben, wenn es dürfte. Oder sogar über 70x länger. Man kann den guten Willen der beteiligten Personen klar erkennen, aber können wir Menschen nun ruhigen Gewissens sagen, dem Huhn einen guten Dienst erwiesen zu haben? Ich fände es interessant das Kind selbst zu fragen, ob es lieber Eier aus einem Umfeld von Kurz-Leb-Hühnern bemalen möchte oder einfach Holzeier oder selbst gebastelte. Wer traut sich? ;-)
Lotta
29.03.2018, 11:04Danke für die Recherche. Das bedeutet dann aber auch, dass man komplett auf Eier verzichten sollte, denn das ist keine Frage, die man sich nur zu Ostern stellen muss. Nur, weil wir zu Ostern die Eierschalen bemalen, statt sie auf den Kompost zu werfen, konsumieren wir ja nicht mehr. Aber sicher haben Sie recht und ich werde mich fürs nächste Jahr mit den Alternativen beschäftigen .
Marco Jonas
31.03.2018, 10:11> Danke für die Recherche. Das bedeutet dann aber auch, dass man komplett auf Eier verzichten sollte, denn das ist keine Frage, die man sich nur zu Ostern stellen muss. Gern geschehen :-). Ja ich denke auch, es ist insgesamt besser, komplett auf Eier zu verzichten. Ist ja auch mit etwas Übung ganz gut machbar. Auf ARD habe ich letztens dieses 6-Minuten-Video gefunden über Tierfutter: http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/videos/tierfutter-gefahr-fuer-die-umwelt-und-die-welternaehrung-100.html Dort wird u. a. erklärt, was die Hühner zu fressen kriegen und dass Schweine und Hühner immer Nahrungskonkurrenten zum Menschen sind, weil sie keine Wiederkäuer sind. Das heißt, je weniger Hühner wir uns halten, desto besser. Auch spannend ist es ein Blick auf die Hühner-Zuchtlinien zu werfen, die von Legehühnerhaltern (inklusive der meisten Bio.Landwirten) oft bei der Firma Lohmann eingekauft werden. In diesem 3sat-Beitrag von 2014 ist das sich ergebene Problem gut dargestellt: https://www.youtube.com/watch?v=0t7i05ji4kk (6 min). Selbst das Demeter-Zweinutzungshuhn wird von Lohmann "entwickelt". Bei Zuchttieren gelten übrigens niedrigere gesetzliche Standards, was das Tierwohl betrifft (siehe auch z. B. https://de.wikipedia.org/wiki/Lohmann_Tierzucht#Tierqu%C3%A4lerei und http://www.spiegel.de/wirtschaft/gefluegelmast-so-leiden-die-huehnereltern-a-1140175.html)
Saaba
29.03.2018, 11:56Gipseier oder Pappmaché-Eier :-) gibt es auch. Wir haben schon mal Eier im Garten beim Suchen übersehen, käme als Plastik in der Natur nicht so gut.