Der Countdown läuft – das neue Klimaabkommen ist auf dem Weg

Unzählige Klimaverhandlungen liegen hinter uns und in der Öffentlichkeit wurden die Konferenzen der letzten Jahre nur noch als unwirkliche und unwichtige Treffen der UN-Länder empfunden. Doch war das alles ein langer Arbeitsprozess (und lange Arbeitsprozesse sind selten spannend anzuschauen), in dem die Weltgemeinschaft dauerhaft daran arbeitete, sich gemeinsam unter ein Abkommen zu vereinen, das einen Fahrplan für den aktiven, globalen Klimaschutz ausgibt. Und dieses neue Abkommen – der offizielle Nachfolger zum nun auslaufenden Kyoto-Protokoll – wird im Dezember dieses Jahres in Paris verabschiedet werden.

Jugendbündnis Zukunftsenergie auf der Klima-Vorbereitungskonferenz in Bonn - Foto: Chris Wright

Jugendbündnis Zukunftsenergie auf der Klima-Vorbereitungskonferenz in Bonn – Foto: Chris Wright

Als Mitglieder des Jugendbündnis Zukunftsenergie verfolgen wir seit einigen Jahren den Verlauf der UN-Klimapolitik vor Ort mit, denn jährlich finden die Arbeitstreffen der Verhandlungen im Frühjahr in Bonn statt. Wir sind Studierende aus ganz Deutschland, die sich vorgenommen haben, den jungen Leuten die internationale Klimapolitik näher zu bringen.

Wir berichten dazu in den sozialen Medien wie Facebook und Twitter, und schreiben unseren Blog auf zukunftsenergie.org. UN-Verhandlungen erscheinen vielleicht realitätsfern, aber dort kann tatsächlich eine große, gemeinsame Anstrengung für einen gemeinsamen Klimaschutz geschafft werden. Und deshalb berührt es am Ende doch jeden einzelnen von uns. Besonders uns junge Leute, die wir noch viel länger mit den schlimmen Auswirkungen des Klimawandels leben müssen, wenn wir jetzt nicht alle gemeinsam unsere Verantwortung erkennen und an einem Strang ziehen.

Zero by 2050

Und um unsere Zukunft zu schützen, wollen wir ein starkes Abkommen, dass dem Klimawandel wirklich den Kampf ansagt. Deshalb sind wir neben unserer Öffentlichkeitsarbeit auch auf der Verhandlung selbst aktiv.

Das Jugendbündnis begleitet seit langer Zeit kritisch Klimaverhandlungen - Foto: Dorothea Epperlein

Kritische Begleiter von unzähligen Klimaverhandlungen – Foto: Dorothea Epperlein

Als Vertreter der Zivilgesellschaft dürfen wir zwar nicht an den Sitzungen mitreden, aber wir können durch kreative Aktionen unseren Standpunkt in die Verhandlung hinein tragen.

Dieses Jahr beim Arbeitstreffen Anfang September in Bonn stellten wir uns zusammen mit anderen jungen Aktiven aus den verschiedensten Ländern mit einem Kreis um unser Auge in das Konferenzgebäude. Wir wollten damit zwei Zeichen setzen. Zum einen, dass wir als junge Generation und damit auch als Vertretung der Zukunft wirklich die Verhandlungen beobachten, denn das Ergebnis wird unser weiteres Leben maßgeblich beeinflussen und deswegen brauchen wir ein starkes Abkommen. Und zum anderen, dass wir „Zero by 2050“ wollen – also keinerlei CO2-Emissionen mehr im Jahr 2050. Der Kreis symbolisiert die „Null“, die wir bei den Ausstößen verlangen, damit die Erwärmung noch unter 2° C gehalten werden kann. Unser Auftritt ergab ein wirkungsvolles Bild und solche kreativen Botschaften bekommen im Verhandlungstrott der Delegierten auch ihre Aufmerksamkeit.

Wir hoffen, dass wir den Verhandelnden immer wieder verdeutlichen konnten, dass ambitionierter Klimaschutz ganz oben auf jede politische Agenda gehört und deswegen in der weltweiten Politik verbindlich verankert sein muss.

Wir sind sehr gespannt, ob das Abkommen, diese Ansprüche erfüllt und bis dahin werden wir weiter unsere Forderung nach starkem Klimaschutz in die Verhandlung tragen – denn die junge Generation will eine sichere Zukunft und für diese werden wir uns einsetzen.

Dorothea Epperlein
Jugendbündnis Zukunftsenergie

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