Kein Plastik in die Biotonne: NABU unterstützt die Aktion Biotonne Deutschland

Kein Plastik in die Biotonne: NABU unterstützt die Aktion Biotonne Deutschland

Bioabfall ist wertvoll. Das, was in unserem Alltag an Obst- und Gemüseschalen, Essensresten oder auch Gartenabfällen anfällt, dient als energie- und nährstoffreiches Material für Vergärungs- und Kompostierungsanlagen. Bioabfall leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, indem er zur Biogasproduktion genutzt wird, und dient nach der Kompostierung als Dünger und Erde einer nachhaltigen Landwirtschaft und Gartenpflege.

Damit dieses Potential genutzt werden kann, müssen die Kommunen ihren Bürgerinnen und Bürgern Biotonnen anbieten, um den Bioabfall getrennt vom Restmüll zu sammeln. Seit langem kritisiert der NABU die mangelhafte Umsetzung der seit 2015 geltenden Getrenntsammelpflicht von Bioabfällen aus Haushalten. Die letzte NABU-Erhebung zeigte, dass noch immer in 72 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland keine Biotonne angeboten wird.

Gleichwohl muss man bedenken: Auch die Einführung einer Biotonne führt noch nicht automatisch zu einer hochwertigen Verwertung der gesammelten Bioabfälle. Analysen zeigen, dass oftmals ein zu hoher Anteil an Fremdstoffen wie Plastik, Glas oder Metall gemeinsam mit dem Bioabfall in der Tonne landet. Auch vermeintlich biologisch-abbaubare und kompostierbare Kunststoffe, z.B. „Bio-Müllbeutel“, gehören in der Regel nicht in die Biotonne. Das Problem dieser Fehlwürfe ist, dass nicht alle Störstoffe später in den Kompostier- und Vergärungsanlagen aus dem Bioabfall herausgefiltert werden können. Die Folge: Der Kompost und die Gärreste sind mit (Mikro-)Plastik und anderen Fremdstoffen verunreinigt, die dann wiederum auf unseren Äckern und in unseren Gärten landen.

Die Aktion Biotonne Deutschland

Um dazu beizutragen, dass das Bewusstsein für die Biotonne steigt und sich die Sammelqualität weiter verbessert, beteiligt sich der NABU als offizieller Partner an der Aktion Biotonne Deutschland, die dieses Jahr vom 08. bis 29. September 2018 stattfinden wird. Das Ziel dieser bundesweiten Aktionswochen ist, auf die Biotonne aufmerksam zu machen und die Vorteile der getrennten Sammlung organischer Küchenabfälle aufzuzeigen. Bürgerinnen und Bürger werden beraten und darüber informiert, was in die Biotonne gehört und was nicht.

Grafik: .lichtl Ethics & Brands GmbH

Grafik: .lichtl Ethics & Brands GmbH

Das Besondere an der Aktion: Die Abfallberatung findet dort statt, wo die Verbraucherinnen und Verbraucher die Produkte einkaufen, deren Reste später in die Biotonne sollen: in den Supermärkten. An Informationsständen werden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger beraten und können dort einen „Beispiel-Bioabfall“ wie z.B. eine Bananenschale gegen eine Tüte mit Blumenerde mit regionalem Kompost und Bio-Kressesamen eintauschen. Außerdem gibt es beim Biotonnen-Quiz tolle Belohnungen für das richtige Wissen rund um die Biotonne.

Beteiligt an der Aktion sind in diesem Jahr Märkte von REWE, EDEKA, tegut, real und Naturkostläden sowie toom Baumärkte. Die Kampagne wird unterstützt vom Bundesumweltministerium, Landesumweltministerien, Abfallverbänden sowie Landkreisen und Kommunen.

Was können Sie tun?

  • Informieren Sie sich, ob bei Ihnen in der Nähe eine Aktion stattfindet und besuchen Sie den Stand der Aktion Biotonne Deutschland, informieren Sie sich über das Thema Bioabfall und gewinnen Sie tolle Preise!
  • Werben Sie in Ihrem Bekanntenkreis für die Aktion und für die Biotonne!
  • Verfolgen und verbreiten Sie in den sozialen Medien die bundesweiten Aktivitäten unter dem Hashtag #AktionBiotonneDeutschland!
  • Sollte in Ihrer Nähe keine Aktion durchgeführt werden, haken Sie bei der kommunalen Abfallberatung, dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsunternehmen oder den örtlichen Supermärkten nach und fragen Sie diese, warum sie sich nicht an der Kampagne beteiligen.
  • Machen Sie Werbung für die Aktion, denn auch vom 4. bis 25. Mai 2019 wird es erneut Aktionswochen geben!

Alle Informationen zur Aktion Biotonne Deutschland finden Sie hier.

Titelbild: .lichtl Ethics & Brands GmbH

 

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Michael Jedelhauser
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4 Kommentare

Ágnes

25.09.2018, 11:39

Bin entsetzt! Habe gerade den Artikel 6 Mal ausgedruckt, um für die Sache Werbung bei mir im Haus zu machen. Was passiert? Nach dem Druck auf das Druck-Symbol, wird der Artikel inkl. Kommentare und irgendwelche Schlagwörterlisten ausgedruckt, so dass ich statt der 5 Seiten des Artikels, 13! Seiten jeweils hatte. Das ist wirklich enttäuschend. Denn ich wurde nicht gefragt, ob ich die Bilder mitdrucken möchte, ob die Kommentare mitsollen etc. Das kenne ich auf anderen Interentseiten aber anders. Sehr schade, dass das hier nicht besser programmiert ist.

Jens

24.09.2018, 11:01

Eine wirklich sehr gute und gelungene Aktion. Ich selbst habe mich leider auch schon öfters darüber ärgern müssen, dass Sachen in falsche Tonnen gesteckt oder der Müll einfach überhaupt nicht getrennt wird. Da sollte meiner Meinung viel mehr Prävention und Information stattfinden.

Franz Böck-Roth, 78315 Radolfzell am Bodensee

23.09.2018, 18:25

Hallo Michael Jedelhauser, ich verstehe nicht, warum laut Spalte 3 im Kasten "WaS darf in die Biotonne?" Bratöle und Pflanzenöle n i e m a l s in die Biotonne dürfen, da sie doch rein pflanzliche Produkte sind. Können Sie mir das erklären?

Michael Jedelhauser

24.09.2018, 16:18

Guten Tag Herr Böck-Roth, in der Tat sind die genannten Speiseöle pflanzlichen Ursprungs, jedoch würden sie in der Biotonne die anschließende Kompostierung behindern. Sie legen sich wie ein Film auf das restliche Biogut. Aus diesem Grund sind Speiseöle (in kleinen Mengen) über den Restmüll zu entsorgen. Manche Kommunen fordern sogar eine Rückgabe an zentralen Sammelstellen (z.B. Wertstoffhof). Wie der konkrete Fall in Ihrer Kommune liegt, erfahren Sie bei Ihrer örtlichen Abfallberatung. Sie finden diese unter www.nabu.de/abfallberatung. Beste Grüße, Michael Jedelhauser

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