Biomüll Beiträge

Biomüll sammeln und die Umwelt schützen

Biomüll sammeln und die Umwelt schützen

Gemüseabfall und Essensreste zu sammeln finden viele Leute eher ekelig – vor allem im Hochsommer, wenn der Bioabfall in der Küche auch kleine Fliegen anlocken kann. Aber weil ich weiß, was man aus Gemüseabfällen, Kaffeesatz, Bananen- oder Orangenschalen noch Wertvolles machen kann, ist das für mich Routine.

Alle(s) für die Biotonne

Alle(s) für die Biotonne

Seit 2015 muss laut Kreislaufwirtschaftsgesetz in den Kommunen Bioabfall getrennt gesammelt werden. Der NABU hat jedoch nachgewiesen, dass sich nach wie vor viele Kreise gegen die Einführung einer Getrenntsammlung sperren und weitere Kreise die Biotonne nicht flächendeckend anbieten. Die Folge ist, dass viel zu viele Bioabfälle in der Müllverbrennung landen, statt als Biogas und Kompost verwertet zu werden.

Kein Plastik in die Biotonne: NABU unterstützt die Aktion Biotonne Deutschland

Kein Plastik in die Biotonne: NABU unterstützt die Aktion Biotonne Deutschland

Bioabfall ist wertvoll. Das, was in unserem Alltag an Obst- und Gemüseschalen, Essensresten oder auch Gartenabfällen anfällt, dient als energie- und nährstoffreiches Material für Vergärungs- und Kompostierungsanlagen. Bioabfall leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, indem er zur Biogasproduktion genutzt wird, und dient nach der Kompostierung als Dünger und Erde einer nachhaltigen Landwirtschaft und Gartenpflege.

Das Leid mit den Plastiktüten im Biomüll

Das Leid mit den Plastiktüten im Biomüll

In dieser Woche hatte ich einen halben Herzinfarkt. Gut, das ist etwas übertrieben. Aber es war so: Ich öffnete morgens unsere eben geleerte Biotonne und was sehe ich? Einen Haufen Plastikmüll. War da jemand geistig umnachtet, fehlt demjenigen das Wissen oder war es ihm einfach egal? Ich kann so was nicht nachvollziehen. Eventuell, weil ich mit Biomüll aufgewachsen bin. Ich komme vom Land, da haben wir früher Kompost gemacht. Später kam dann die Biotonne. Für mich war es also immer selbstverständlich, Biomüll zu sammeln und nicht in den Restmüll zu kippen. Aber auch, dass man keinen Plastikmüll in der Biotonne entsorgt.

Kein Bock auf Biotonne

Seit knapp drei Jahren müssen die deutschen Landkreise und kreisfreien Städte laut Kreislaufwirtschaftsgesetz Bioabfälle aus Küche und Garten getrennt sammeln. Aber auch nach mehr als 1.000 Tagen weigern sich viele Gebietskörperschaften, diese gesetzliche Pflicht zu erfüllen. Der NABU hat recherchiert, dass im Oktober 2017 noch immer 33 Landkreise keine Möglichkeit zur Getrennterfassung anbieten. Weitere sieben wollen eine Biotonne erst in den kommenden zwei Jahren einführen. Und rund 17 Landkreise, vornehmlich in Bayern, bieten nur Sammelstellen im Bringsystem an.

Umsetzung der Biotonne in den Landkreisen 2017 -Grafik: NABU

Auch zwei Jahren nach Einführung der Trennpflicht bietet jeder fünfte Landkreis in Deutschland weiterhin kein oder nur ein mangelhaftes Trennsystem für Bioabfälle an. – Grafik: NABU

Bioabfall-Potenziale heben – jetzt!

Eigentlich sollten Deutschlands Städte und Gemeinden spätestens ab dem 1. Januar 2015 ihren Bürgern eine getrennte Bioabfallsammlung ermöglichen, so will es das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Rund ein Achtel der Kommunen kommt jedoch auch mehr als 14 Monate nach dem Stichtag seiner rechtlichen Verpflichtung gar nicht oder nur unzureichend nach.

Die Folge: Statt bequem über die Biotonne müssen in Deutschland immer noch viele Bürgerinnen und Bürger ihre Speise- und Grünabfälle in der Restmülltonne entsorgen oder an zentrale Sammelstellen bringen. So landen jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen Bioabfälle in Müllverbrennungsanlagen, statt hochwertig verwertet zu werden.

Bioabfallsammlungen in Detuschland (Stand Januar 2016) - Grafik: u.e.c. Berlin

Bioabfallsammlungen in Detuschland (Stand Januar 2016) – Grafik: u.e.c. Berlin

Dabei sind Bioabfälle zum Verbrennen viel zu schade. Die Organikfraktion birgt bei richtiger Verwertung ein hohes energetisches Potenzial, trägt zum Klimaschutz bei und gibt dem Boden wichtige Nährstoffe zurück. Wie Studien zeigen, könnten deutschlandweit jährlich rund neun Millionen Tonnen über die Biotonne erfasst und einer Kaskadennutzung – also Gewinnung von Biogas durch Vergärung und anschließender Kompostproduktion aus den Gärresten – zugeführt werden.