Aus dem Weg, hier kommt der Mensch!
Obwohl sich einige der Koboldmakis in Sekundärwäldern offenbar gut zurechtfinden sind sie auch hier gefährdet. Die größte Bedrohung stellt für sie immer noch der Mensch dar. Holzeinschlag und die Umwandlung von Wald- in Agrarfläche führen zu einem sukzessiven Verlust ihres Lebensraums.
Auf den entwaldeten Flächen sind die Affen nicht ausreichend durch dichte Vegetation geschützt und finden keine Nahrung. Leider breitet sich die Landwirtschaft immer weiter in Richtung Regenwald aus. Oft beginnt der Holzeinschlag entlang der Flussufer, da die Holzstämme im Fluss abtransportiert werden. Genau diese Uferwälder sind aber der bevorzugte Lebensraum der Koboldmakis. Die fruchtbaren Auen werden zu Äckern. Außerdem kommt es an diesen Stellen zu Erosion und dem Eintrag von Pestiziden in die Flüsse. Man hat bereits herausgefunden, dass die Reviere der Koboldmakis unweigerlich dort größer sind, wo die Störung des Lebensraumes auch größer ist, denn sie müssen auf der Suche nach Nahrung größere Strecken zurück legen.
Und auch die Infrastruktur wird weiter ausgebaut. Brauchte man noch vor einem Jahr auf Grund der krummen Schotterwege mit Schlaglöchern etwa 2,5 Stunden, um von der Küstenstraße aus das Dorf, in dem wir leben, zu erreichen, ist es heute nur noch knapp eine Stunde Fahrzeit. Ein Großteil der zuvor recht schmalen Straße wurde asphaltiert und für Menschen besser zugängig gemacht. Landwirtschaftliche Produkte wie Mais oder Kakao können nun schnell und in größeren Mengen abtransportiert werden und die vor wenigen Jahren noch sehr abgeschottete Region unterliegt zunehmendem Druck durch die Agrarproduktion. Der NABU und seine Projektpartner von Burung Indonesia und der KfW Entwicklungsbank arbeiten daher seit Jahren daran, dass die Bewohner der Kakaobauerndörfer besser leben können und der Wald trotzdem geschützt bleibt.
Lara Shirin Bienkowski und Simon Stephan
Titelbild: Koboldmaki – Foto: Fajar Kaprawi/Burung Indonesia
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