COP24 Beiträge

Undercover-COP

Am 16. Dezember letzten Jahres ging die United Nations Framework Convention on Climate Change, 24th Conference of the Parties, kurz COP 24, im polnischen Kattowitz zu Ende. Der NABU war natürlich auch vor Ort. Mein Kollege Sebastian Scholz hat die gesamten Verhandlungstage vor Ort als „Observer“ begleitet. Seine Eindrücke, beziehungsweise weitere Informationen zur COP24 findet ihr hier. NABU-Präsident Olaf Tschimpke war natürlich auch dabei und hat sich für ambitionierten Klimaschutz stark gemacht. Leider konnte ich nicht so viel Zeit vor Ort in den Klimaschutz investieren. Aber ich hatte immerhin Gelegenheit, ein paar Tage die Luft auf dieser für den Klimaschutz so wichtigen Veranstaltung zu schnuppern. Mit dabei war auch mein Kollege Jan Schönewolf. Zurück in Deutschland haben dann viele Freunde, Verwandte und Kollegen gefragt, wie es so war. Und was wir da überhaupt gemacht haben. Und was die Weltklimakonferenz überhaupt soll. Deshalb haben Jan und ich beschlossen, die meistgestellten Fragen hier im Blog mal zusammenzufassen und aus unserer Sicht zu beantworten. Da Bilder oft mehr sagen, als Worte, haben wir viele Fotos unserer Reise hinzugefügt.

Das COP-NABU-Team: Sebastian Scholz, Danny Püschel, Jan Schönewolf Das COP-NABU-Team: Sebastian Scholz, Danny Püschel, Jan Schönewolf

Polen und die Kohle

Polen und die Kohle

Warum eigentlich findet die Klimakonferenz ausgerechnet in Polen statt? Immerhin haben hier in den letzten zehn Jahren bereits zwei Klimakonferenzen stattgefunden: im Jahr 2008 in Posen und im Jahr 2013 in Warschau. Die Antwort ist wohl in der Verbindung Polens mit der Kohle zu suchen. In diesem Jahr findet die Klimakonferenz gar im Herzen der polnischen Kohlewirtschaft statt: in Kattowitz. Der Gastgeber wollte wohl sicherstellen, dass die Konferenzteilnehmer nicht an Kohle als hier alltäglichem Energieträger vorbei kommen.

Halbzeit auf der Weltklimakonferenz in Polen

Halbzeit auf der Weltklimakonferenz in Polen

Es ist Halbzeit auf der Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz. Es ist, wie eigentlich immer zu diesem Zeitpunkt auf Klimakonferenzen, noch viel zu wenig erreicht. In diesem Jahr muss das Regelwerk zur Ausgestaltung des Pariser Klimaabkommens verhandelt werden. Außerdem müssen die Ambitionen gesteigert werden. Schon in Paris war klar, dass die nationalen Beiträge zur Begrenzung der Erderhitzung nicht ausreichen werden. Der jüngst veröffentlichte Sonderbericht des IPCC über 1,5°C Erderhitzung macht deutlich, wie dringend es ist, dass Treibhausgasemissionen endlich sinken und die Klimaschutzambitionen aller Staaten deutlich steigen. Der Bericht stellt sogar einen möglichen Pfad dar, wie dieses Ziel erreichbar ist, ohne auf negative Emissionen aus großflächigen Bioenergieplantagen kombiniert mit CO2-Abtrennung zu setzen.

Klimakonferenz im Kohleland

Klimakonferenz im Kohleland

Am Sonntag (2. Dezember) wurde die Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz eröffnet. Es steht einiges auf der Agenda. Das Pariser Klimaschutzabkommen braucht endlich ein Regelwerk und mindestens ebenso wichtig: Die Staaten müssen mit dem Auftrag nachhause reisen, bis zum Jahr 2020 deutlich ambitioniertere Klimaschutzzusagen zu machen. Denn klar ist, nach aktuellem Stand der nationalen Klimaschutzbeiträge wird das nichts mit den Zielen von Paris. Wir landen eher bei 3,2 Grad Celsius globaler Erderhitzung als bei zwei Grad. Die eigentlich notwendige Begrenzung auf 1,5°C ist nach aktuellen Ambitionen völlig außer Reichweite. Das muss sich endlich ändern.

Die Klimakrise kommt bei uns an

Die Klimakrise kommt bei uns an

Die Faktenlage ist eindeutig. Seit Jahren. Wir müssen endlich handeln.

Wir erleben gerade ein Extremwetterereignis, nämlich einen extrem warmen und trockenen Sommer. Die Landwirte in unseren Breiten haben vielerorts Noternten durchgeführt, da in Folge der Trockenheit ohnehin kein Korn ausgebildet wird. Die Flüsse und Gewässer werden immer wärmer. Und je wärmer das Wasser, desto weniger Sauerstoff ist darin gelöst. In Hamburg wurden in diesen Wochen tonnenweise tote Fische, die wegen Sauerstoffmangel verendeten, aus den Gewässern abgefischt. Auch die Infrastrukturen geraten an ihre Grenzen, beispielsweise thermische Kraftwerke: für ihren Betrieb benötigen sie Kühlung, aber Kühlwasser aus Flüssen ist knapp und bereits warm. Mit der Folge, dass Kraftwerke entweder gedrosselt werden müssen oder mit einer Ausnahmegenehmigung die Flüsse weiter über die eigentlich zulässigen Grenzwerte erhitzen und damit auch das Fischsterben weiter verstärken. Im Norden Deutschlands beklagen Wasserversorger Wasserknappheit und befürchten, die Wasserversorgung rationieren zu müssen. In Hannover musste der Flugbetrieb wegen eines Hitzeschadens auf einer Start- und Landebahn für Tage eingestellt werden. Zur Kühlung der Betonplatten werden sie nun täglich gewässert.