Allgemein Beiträge

Steueranreize für freiwilligen Naturschutz auf Privatgrund – Umsetzungsmöglichkeiten im deutschen Steuerrecht

Steueranreize für freiwilligen Naturschutz auf Privatgrund – Umsetzungsmöglichkeiten im deutschen Steuerrecht

Der Schutz von Natur und Artenvielfalt auf privaten Flächen wird aufgrund von drängenden ökologischen Krisen und aktuellen politischen Zielen zu einem zentralen Anliegen des Naturschutzes in Deutschland. In unserem vorherigen Blogbeitrag (Naturschutz auf Privateigentum: Wie Steueranreize eine Schlüsselrolle spielen können) haben wir die Bedeutung von Steueranreizen als innovativem Ansatz hervorgehoben, um private Grundeigentümer*innen für freiwillige Naturschutzmaßnahmen zu gewinnen. In Form von Steuererleichterungen bei Einkommens-, Grund- oder Erbschaftssteuer sind steuerliche Anreize eine langfristige und flexible Alternative zu bestehenden Förderprogrammen, welche oft mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden sind und nur für kurze Laufzeiten gelten. Im Rahmen des BfN geförderten NABU-Projekts „Guter Grund für Naturschutz“ wird untersucht, wie das Modell Steueranreize für Naturschutz auf Privatgrund in Deutschland umsetzbar ist.

Die Kombination von steuerlichen Anreizen mit beschränkten persönlichen Dienstbarkeiten ist hierbei ein besonders vielversprechender Ansatz im deutschen Steuerrecht, um konkrete Naturschutzmaßnahmen langfristig vertraglich zu vereinbaren und gleichzeitig steuerliche Vorteile zu gewähren. In diesem Beitrag werden wir ergründen, wie eine solche Kombination in der Praxis aussehen könnte und welche rechtlichen sowie steuerlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind.

Herber Rückschlag für Klimaschutz in der Schifffahrt

Herber Rückschlag für Klimaschutz in der Schifffahrt

Die internationale Seeschifffahrt ist für etwa drei Prozent der global emittierten Treibhausgase verantwortlich. Um diese Emissionen zu reduzieren, hat die zuständige UN-Organisation IMO 2023 eine Strategie beschlossen. Doch die finale Entscheidung wurde kurzfristig vertagt.

Blühstreifen und Moorpflege: So wirkt kooperativer Naturschutz in Brandenburg

Blühstreifen und Moorpflege: So wirkt kooperativer Naturschutz in Brandenburg

Das Getreide ist schon abgeerntet, daneben blüht und summt es: Landwirt Marco Hintze zeigt den Teilnehmenden einer Exkursion zur Kooperative „Glindower Platte“ sein blühendes Vorgewende. Dieser Bereich am Rand eines Ackers, wo die schweren Landmaschinen gewendet werden und den Boden verdichten, bringt häufig wenig Ertrag. Bei Bauer Hintze nutzt er jetzt der Artenvielfalt.

Mit Kohleausstieg haben wir nicht Holzkohleeinstieg gemeint

Mit Kohleausstieg haben wir nicht Holzkohleeinstieg gemeint

Holzkohleherstellung ist eine der ältesten Menschheitstechnologien. Sie erlebt derzeit als „Pyrolyse“ oder „Biokohle“ ein großes Comeback, denn sie soll helfen, sogenannte negative Emissionen zu erzeugen, also Kohlenstoff aus der Atmosphäre langfristig zu speichern, um der Klimakrise entgegenzuwirken. Doch das birgt Risiken.

EU-Kommission stellt klar: Behörden zuständig für Artenschutz an Windenergieanlagen

EU-Kommission stellt klar: Behörden zuständig für Artenschutz an Windenergieanlagen

CPLT(2023)01271 – klingt wie ein Geheimcode, ist aber das Aktenzeichen der NABU-Beschwerde von 2023 an die EU-Kommission zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG). In der Beschwerde hatten wir gestützt durch ein Rechtsgutachten dargelegt, dass die vielfach mit „Osterpaket” bezeichnete Gesetzesänderung, die Sonderregelungen zur Genehmigung von Windenergieanlagen enthält, gegen die EU-Vogelschutzrichtlinie verstößt. Nun haben wir endlich Antwort erhalten.

Neues Kapitel im Naturschutz: Wiederherstellung als Weckruf

Neues Kapitel im Naturschutz: Wiederherstellung als Weckruf

Als im Jahr 2024 die europäische Wiederherstellungsverordnung (WVO) in Kraft trat, hat die EU ein neues Kapitel im Naturschutzrecht aufgeschlagen. Gehandelt werden muss ohnehin, denn gut zwei Drittel der FFH-Lebensraumtypen befinden sich in einem ungünstigen Erhaltungszustand. Umso schockierender, dass sich unionsgeführte Agrarministerien jüngst mit Briefen an die EU-Kommission und den Bundeslandwirtschaftsminister gewandt haben, in denen eine Fristverschiebung und die Demontage der Verordnung gefordert wird.

Naturschutz auf Privateigentum: Wie Steueranreize eine Schlüsselrolle spielen können

Naturschutz auf Privateigentum: Wie Steueranreize eine Schlüsselrolle spielen können

Klimakrise, Artensterben, schwindende Moore – die Herausforderungen für unsere Gesellschaft und Ökosysteme sind enorm. Um dem entgegenzuwirken, hat die EU ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen 30 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz stehen („30×30“–Initiative). Für Deutschland heißt das konkret: 13 Prozent der Landfläche müssen zusätzlich geschützt werden. Ein Großteil davon ist in privater Hand, was die Beteiligung privater Eigentümer*innen erforderlich macht. Doch wie gewinnt man private Grundeigentümer*innen für Naturschutz?

Klimaziele im Verkehr abgeschwächt, Verbrenner-Aus in Gefahr

Klimaziele im Verkehr abgeschwächt, Verbrenner-Aus in Gefahr

Hilfe für die Automobilindustrie ja, aber bitte nicht so

Die europäische Automobilindustrie wurde in den letzten Monaten hinter verschlossenen Türen neu ausgerichtet – mit fatalen Folgen für Klimaschutz und Innovation. Der „Strategische Dialog Automobil“ und der daraus resultierende „Industrial Action Plan Auto“ verschieben ambitionierte Klimaziele weiter nach hinten, ohne die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilkonzerne zu stärken.

Die drei größten Technologieoffenheit-Fails

Die drei größten Technologieoffenheit-Fails

Wer profitiert und wer muss am Ende zahlen?

Manche Parteien und Akteure werden nicht müde zu betonen, dass es keine „ideologischen Festlegungen“ auf eine Technologie geben sollte, und dass alle Technologieoptionen für die Wärme- und Stromerzeugung und im Verkehr gleichrangig behandelt werden sollten. Drei Beispiele zeigen, warum dies großer Unsinn ist und wer davon profitieren würde. 

Sicherheit für Mensch und Meer – Warum Nord- und Ostsee eine neue Raumordnung brauchen

Sicherheit für Mensch und Meer – Warum Nord- und Ostsee eine neue Raumordnung brauchen

Es ist voll in Nord- und Ostsee. Seit Jahrhunderten werden die Meere vor unserer Haustür intensiv genutzt: Fischerei, Schifffahrt, Rohstoffabbau – mit teilweise dramatischen Folgen für die biologische Vielfalt. Beiden Meeren geht es nicht gut. Doch anstatt den Belastungsdruck zu reduzieren, erreicht die Flächenkonkurrenz im Meer ein nie dagewesenes Ausmaß.