Plastic Bag Free Day 2015 – sag nein zur Plastiktüte!
Wer kennt das nicht? Überquellende Tütenberge zuhause, weil man gar nicht so schnell schauen kann, wie die Kaufhauseinkäufe in der Tüte verschwinden. Weil man schon wieder die Tasche zuhause vergessen hat oder ganz spontan einkaufen war. Inzwischen stapeln sich zudem nicht nur Plastiktüten, sondern auch Jutebeutel, weil man an der Kasse oft aus schlechtem Gewissen zum Baumwollbeutel greift statt zur verachteten Plastiktüte.
Über 70 Plastiktüten pro Jahr und Person in Deutschland
Viele Plastiktüten werden einem beim Einkauf ungefragt aufgedrängt oder man zahlt sogar noch freiwillig dafür, um als lebende Werbefläche eingesetzt zu werden: Aktuell verbraucht jeder in Deutschland mehr als 70 Plastiktüten pro Jahr – da sind die dünnen Beutelchen aus der Apotheke oder aus der Gemüseabteilung noch gar nicht mitgerechnet, genau wie die dicken Henkeltüten aus dem Discounter.
Tüten sind ein Symbol unserer Wegwerfgesellschaft. Das Potenzial, die Verschwendung an Material und Energie einzudämmen, ist groß. So hat sich inzwischen auch die EU dem Thema angenommen: Bis Ende 2025 soll der Verbrauch um ein Drittel auf 40 Taschen pro Person und Jahr reduziert werden. Nun muss sich auch Deutschland endlich bewegen – sowohl Kunden als auch Handel, Industrie und Politik.
Vermeiden statt ersetzen!
Wer nun anstatt auf Erdöl-Plastiktüten auf Papier- und Baumwollbeutel oder angebliche „Bio“-Plastikbeutel setzt, wird enttäuscht: Die Umweltbilanz ist nicht besser als die der Standard-Plastiktüte.
Der NABU fordert daher eine konsequente Vermeidungsstrategie. Diese sollte eine Steuer oder Abgabe beinhalten, die die Tüten signifikant verteuert und deren Gewinne in Umweltschutzmaßnahmen fließen. Darüber muss es nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein, dass wir unsere eigenen Taschen und Tüten immer dabei haben.
Und für die Ausnahme muss es umweltfreundliche Möglichkeiten geben wie Tüten, die zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial bestehen und wiederum selber recycelbar sind. Erste Unternehmen und Initiativen probieren sich auch an Taschenpfandsystemen, so dass genutzte Taschen wieder in den Laden zurückgebracht werden können.
Als Faustregel gilt: Einwegtüten so gut es geht vermeiden und alle Tüten und Taschen so oft wie möglich benutzen, bevor sie ausgemistet werden und im Müll landen!
Aktionstand am 3. Juli 2015 in Berlin
Seit 2011 gibt es den „Plastic Bag Free Day“ vom europäischen Netzwerk „Zero Waste“. An diesem Tag wird weltweit mit Aktionen, Konzerten, Demonstrationen und Mitmachaktionen auf das Thema aufmerksam gemacht. In Berlin gibt es einen großen Aktionsstand, bei dem auch der NABU und die NAJU dabei sind:
Wann: Freitag, 3. Juli 2015, 12-19 Uhr
Wo: Platz zwischen Alexanderhaus und Grunerstraße, gegenüber vom Alexa Shopping-Center
Das Aktionsfest am Alexanderplatz wird mit Infoständen und Aktionen vor Ort unterstützt durch das Aktionsbündnis folgender Umweltorganisationen: BUND Berlin, BUNDjugend, Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace Berlin, GRÜNE LIGA Berlin e.V., KlimaWerkstatt Spandau, NABU, NAJU, Stiftung Naturschutz Berlin, WWFjugend.
- Download NABU-Hintergrundpapier zu Plastiktüten
- Plastiktütenfreier Tag
- Plastikfreier Tag Berlin auf Facebook
- Unverpackt einkaufen
- Verpackungen: Der Schein trügt! - 27. Mai 2022
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- Umweltfreundlich picknicken - 16. Juli 2021
15 Kommentare
Sabine Schumacher
24.07.2015, 19:31Persönlich hat mich der Plastigbagfreeday dieses mal überrannt. Warum ist der dieses Jahr so deutlich früher als vergangenes Jahr? Ich hätte gerne mit der Jugendgruppe wieder einen passenden Termin gemacht. Tipp: Im NABU Kalender eintragen! Naturschutzmacher können auch nicht jedem Aktionstag hinterher suchen. Die müssen sich auch mal rechtzeitig outen ;-)
mäuschen
11.07.2015, 09:06Ich mache meine Einkaufsbeutel und Taschen selber (ohne dabei was neu zu kaufen) das heißt ich nähe aus alten abgetragenen oder kaputten Kleidungsresten neue robuste Einkaufsbeutel,da kann man sich wunderschöne Beutel und Taschen selber in allen Größen oder Varianten zaubern,kann sie sogar verschenken und man braucht nicht mehr diese unhandlichen sperrigen und wie ich finde oft häßlichen Plastiktüten. Einzige Ausnahme aber zumindest nicht ganz so verschwenderig ... für loses obst nehme ich oft die kleinen Plastiktütchen wieder zum Einkauf mit und fülle dann da nochmal was rein,statt neue beutel abzureißen. Bananen, Orangen,etc. werden gleich lose in den Korb gelegt. Siasonobst/gemüse holen wir immer beim Bauern oder gehen mit alten Holzkisten oder körbchen in die Selbstpflücken (Erbeeren,Kirschen,Äpfel) und der Rest ausm eigenen Garten ohne Kunstdünger und Spritzmittel, bei uns wird der Komposterinhalt immer als Dünger untergearbeitet,gegossen wird mit Regenwasser solange es reicht ( was wir in alten Tonnen und Badewannen/Wasserfäßer) sammeln. Unsere Klospülung funktioniert auch mit Regenwasser (kleines Hauswasserwerk,und Auffangen des Regenwassers in der alten aufgepeppten Jauchengrube)Man kann sicherlich nicht alles perfekt machen,aber da wo ich kann, spare ich schon an den neuen Ressourcen und verwende altes wieder,wo es eben geht.
Sigrid Frisse
07.07.2015, 16:13Wenn ich denn Kirschen oder Erdbeeren kaufe und gezwungenermassen kleine Plastiktüten von der Rolle reisse, so verwende ich sie nochmals für die "Geschäfte " meiner Katze. Gruss S. Frisse
Monika Rudolph
06.07.2015, 14:19Leider bin ich eine Tütensammlerin, von meinem Mann früher auch "Tütchen" genannt. Allerdings haben wir auch schon Uuromas und -opas an Tüten. Früher für Flohmarkt gebraucht, heute im Keller. Einkaufen gehe ich immer mit Unmengen Körben und Taschen in Auto und Handtasche. Wenn ich tatsächlich mal keinen Beutel in der Handtasche habe und spontan was kaufe ärgere ich mich schwarz....... Vermute allerdings, dass NABU-Anhänger sowieso anders ticken als viele Mitbürger..... Viele liebe Grüße und danke fürs Engagement (bin selbst BUND-Mitglied seit 30 Jahren).
bineHubrig
06.07.2015, 09:45In meinem Auto fahren immer 5-10 Stoffbeutel mit und statt der kleinen Plastiktüten nutze ich seit Jahren die Papiertüten vom Brot-/Brötchenkauf, das kann man solange bis sie mal zu naß wurden mit irgendeinem Salat oder zu viel Gewicht sie mit der Zeit reißen ließ, dann kommen sie halt in die grüne Tonne und die nächsten sind bereit. Komme ich tatsächlich mal ohne Verpackung in einem Laden zu ungeplantem Mengenkauf dann gibt es doch auch irgendwo einen leeren Weinkarton ... Also meine letzten an einer Hand abzählbaren größeren Plastiktüten der jüngeren Vergangenheit von 5-10 Jahren kamen per Mitringsel von Besuchern in den Haushalt ;-)
Petra Roth
05.07.2015, 14:59Hallo Zusammen, ich selber habe immer Körbe und Taschen im Auto wenn ich einkaufen gehe. Wenn ich allerdings in unserer Kleinstadt einkaufen gehe dann zu Fuß und mit Omaporsche. Aber mittlerweile haben wir einen kleinen netten Gemüse- und Obstladen. Dort kann man Stofftaschen, die man ja mittlerweile massenhaft zu Hause hat abgeben. Wenn jetzt dort jemand einkauft bekommt er die Ware in einer "gespendeten" Tasche. Und wenn man in der Stadt unterwegs ist und hat keine Tasche bei kann man hingehen und sich auch ohne Einkauf eine der Taschen nehmen. Das sollte viel mehr Schule machen. Plastiktüten, die den Weg zu uns finden, werden solange weiter benutzt bis sie wirklich kaputt sind und dann erst wandern sie in die gelbe Tonne. Grüße aus dem Niederbergischen Land Petra Roth
Kirsten Schölzel
05.07.2015, 09:46Seit dem 01.Januar 2015 verwenden wir keine neuen Plastiktüten mehr. Ein Vorsatz, dem wir jetzt bereits seit über einem halben Jahr treu geblieben sind.
Joachim Wenking
04.07.2015, 17:08Wie kann ich die vorliegende Masse von Plastiktüten entsorgen? Kann man mir einen Tip geben? Mit freundlichen Grüßen Wenking
bineHubrig
06.07.2015, 09:47Gelbe Tonne? Oder wie auch immer bei Ihnen der Behälter der den gelben Sack ersetzte und nun ALLES recyclebare aufnoimmt, auch ohne den grünen Punkt, heißt. Meine ich zumindest und praktiziere es so für den Rest der noch entsteht (vor allem Katzenfutterdosen ;-)
Ingrid Bischoff
04.07.2015, 16:42Moin Frau Istel, fahre schon seit Jahren mit Baumwolltaschen zum Einkaufen. Meiner Meinung nach müssten die Plastiktaschen an der Kasse 1,-€ kosten, dann würde der eine oder andere Kunde doch mal nachdenken!!!! Grüße Ingrid Bischoff
Anne Schuldt
04.07.2015, 15:10"Nein zur Plasiktüte" - finde ich gut, weil - früher ging es auch ohne! Die wachsenden Müllberge machen mir schon Angst, auch wenn sie nicht unmittelbar vor meiner Haustür sind. Global gedacht: ist es möglich, das die Menschheit in ihrem eigenen Müll erstickt. Seit längerer Zeit kaufe ich bewußter ein, reduziere den Gebrauch von Plasikverpackungen. Mindestens ein Einkaufskorb ist in meinem Auto ein "muß", leider noch aus Plastik. Ein schöner Weidenkorb, passend in meinen Kofferraum ist geplant.
Ernst Rohner
04.07.2015, 13:55Lieber NABU, wenn Plastiktüte, dann möglichst wiederverwenden.Gemüse und Obst wenn nur möglich unverpakt. Auch die Gemüseabfälle auf das Nötigste beschränken. Lebensmittel nicht wegwerfen, Reste verwerten. Yoghurt mit ungekochten Früchten und wenig Zucker zu Fruchtyoghurt, das vermeidet die süßen Becher der Fertigware. Beo unvermeidbarem Abfall immer das Recycling wahrnehmen. Gerade lese ich die neue Enzyklika des Papstes, obwohl Lutheraner. Da stehen erstaunlich viele Wahrheiten! Freundliche Grüße Ernst Rohner
Anneliese Bunk
03.07.2015, 09:42Hallo Frau Istel, wir haben eine tolle Alternative für Kunststoffabrissbeutel in Supermärkten. Damit kann man in jedem Geschäft verpackungsfrei Einkaufen. Wir würden uns freuen, wenn Sie über uns bereichten. Passend zum - Plastic Bag Free Day 2015 www.naturtasche.de