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COP-Zeitrechnung: Erst drei Tage oder schon drei Tage?

Die Stimmung auf der Klimakonferenz ist leicht schizophren: einerseits gibt es großartige Initiativen, andererseits kommt bereits nach drei von geplanten elf Verhandlungstagen Frust auf. Aber immer der Reihe nach…

 

Klimakonferenz COP 21 Paris

Klimakonferenz COP 21 Paris. Bild: Sebastian Scholz

Am Montag startete die Klimakonferenz mit viel politischer und medialer Aufmerksamkeit: rund 150 Staatschefs (nach Angaben der UN, sind niemals zuvor so viele zusammen-gekommen) haben die Relevanz und die Dringlichkeit des Abkommens gemahnt (wir berichteten) – damit ist aber auch der erste Tag der Konferenz vergangen. Tag zwei der Klimakonferenz war einerseits von dem Start der eigentlichen Verhandlungen, andererseits von starken Meldungen geprägt, die jenseits des Verhandlungsparketts stattfanden. Afrikanische Staatschefs haben die Africa Renewable Energy Initiative (AREI) ins Leben gerufen und das Forum klimaverletzlicher Staaten (Climate Vulnerable Forum –CVF) hat sehr umfassende Ziele für die Klimakonferenz postuliert, um nur zwei Meldungen zu nennen, die es beide in sich haben. Nach Plänen der AREI sollen in Afrika bis zum Jahr 2030 300 GW erneuerbare Energien installiert werden, zum Vergleich, derzeit sind rund 150 GW elektrische Leistung insgesamt in Afrika installiert! Diese Meldung ist beeindruckend, wurde aber fast verblasst durch die Ankündigung der gemeinsamen Ziele des CVF. Denn diese Gruppe von zwanzig besonders verwundbaren Entwicklungsländern haben in ihren Forderungen nahezu alle Forderungen der NGOs artikuliert:

  • Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C,
  • Dekarbonisierung der Weltwirtschaft bis 2050 auf Basis erneuerbarer Energien,
  • Ein Langfristziel zur Anpassung an den Klimawandel,
  • Fünf-Jahres-Überprüfungs-Zyklen der Klimabeiträge und Ambitionsmechanismen.

Auftakt mit 150 Staatschefs

 

Familienfoto bei der Klimakonferenz.

Familienfoto bei der Klimakonferenz. Bild: Sebastian Scholz

Der erste (offizielle) Tag der Pariser Klimakonferenz begann am Montag, den 30.11.2015, mit einem großen – nach Angaben der UN sogar dem größten bisher – Aufgebot an Staatschefs. Teil der Dramaturgie dieser Klimakonferenz ist, dass gleich zu Beginn die wichtigsten Entscheider vor Ort sind und Ihr Gewicht in die Waagschale legen.

Train to Paris: Auf dem Weg nach Paris

Während die Überschrift „Auf dem Weg nach Paris“ dieser Tage häufig als Metapher bemüht wird, wenn es um die Vorbereitung für oder Forderungen an die Klimakonferenz geht, ist dieses Mal die Überschrift wörtliche zu nehmen. Denn der Sonderzug „Train to Paris“ ist während diese Zeilen entstehen tatsächlich auf dem Weg nach Paris.

Train to Paris - Sonderzug zur Klimakonferenz

Train to Paris – Sonderzug zur Klimakonferenz. Bild: Sebastian Scholz

Auf die Straße gegen die Kohlekraft!

Die Braunkohlebranche läuft Sturm gegen die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Gabriel zu den Klima-Beiträgen, die durch die Energiewirtschaft erbracht werden müssen. Doch angesichts des drohenden Scheiterns der selbstgesteckten Klimaschutzziele der Bundesrepublik bis zum Jahr 2020 bleibt Gabriel gar nichts anderes übrig als auch die Kohlebranche stärker in die Pflicht zu nehmen. Ein Scheitern der Ziele wäre auch auf internationalem politischen Parkett eine Blamage – will sich Deutschland doch immer noch als Vorreiter in Sachen Klimaschutz profilieren.

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