Nachhaltiges Nass: So trinkst du umweltfreundlich

Nachhaltiges Nass: So trinkst du umweltfreundlich

Still aus dem Hahn oder sprudelig aus der Mineralquelle? Wasser hat viele Formen und Namen. Zwei bis drei Liter davon sollen wir täglich trinken für einen gesunden Wasserhaushalt im Körper. Viele Menschen in Deutschland wählen dafür Leitungswasser, andere greifen lieber zu Mineralwässern. Aber welches Wasser ist besser für die Umwelt?

Ressourcentipp Leitungswasser

Wenn man auf den CO2-Ausstoß schaut, ist die Antwort recht schnell gefunden: Der Konsum von Leitungswasser kommt ohne energieintensive Transportwege aus und spart Ressourcen, weil auf Verpackungen verzichtet wird. So kommt Mineralwasser durch den Transport und die Verpackung durchschnittlich auf etwa 203 Gramm CO2 pro Liter Flaschenwasser, im Vergleich zu nur 0,35 Gramm CO2 eines Liters Leitungswasser (GUTcert, 2020).

Gut zu genießen

Auch zu der Frage ob Leitungswasser gesund ist oder nicht,  gibt es eine einfache Antwort: Leitungswasser zählt zu den meist kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland und ist daher bedenkenlos trinkbar. Es gibt  zwar regionale Unterschiede bei natürlichen Mineralien und durch Umwelteinflüsse zugeführte Stoffe (wie Nitrate oder Sulfate), aber auch diese Werte werden bundesweit streng kontrolliert. Vor Blei durch alte Rohre muss man sich ebenso nicht mehr fürchten: Sie werden seit 1973 nicht mehr eingebaut und seit 2013 gelten noch strengere Grenzwerte. Fazit: Leitungswasser ist gut für den Körper und auch für den eigenen Geldbeutel, denn ein Liter Leitungswasser kostet weniger als einen Cent.

Aber weil Mensch zur Erfrischung nicht immer nur Leitungswasser trinken mag, hier ein paar Tipps zum nachhaltigen und gesunden Trinkverhalten:

 

11 Tipps für nachhaltige Erfrischungen

  1. Grundversorgung: Etwa zwei bis drei Liter Wasser sollten es täglich sein – am besten frisch aus der Leitung.
  2. Heimsprudeln: Wenn es doch nicht ohne Kohlensäure geht, spart man sich mit einem Sprudelgerät zu Hause die Transportwege und das Kistenschleppen.
  3. Regionalbrunnen: Möchte man doch zu Mineralwasser greifen, sind regionale Mineralwässer in der Mehrwegflasche am besten, um Ressourcen zu sparen.
  4. Lokalgenuss: Was für Mineralwasser gilt, ist auch der Fall für Milch und Saft – am besten regional und in der Mehrwegflasche einkaufen. Wenn es keine regionale Milch in Mehrwegflaschen gibt, ist die Milch aus dem Tetrapack die nachhaltigere Lösung.
  5. Selbst machen: Statt herkömmlicher Kuhmilch kann man zu Hause auch ganz leicht ressourcenschonendere Alternativen pflanzlichen Ursprungs, wie etwa Hafermilch, einfach selbst machen und spart so Transportwege und CO2.
  6. Exotisches reduzieren: Kaffee, Tee und exotische Säfte aus fernen Ländern werden häufig ressourcenintensiv und unter schwierigen Bedingungen erzeugt sowie weit transportiert. Gersten- oder Lupinenkaffee oder regionale Tees und Streuobstsäfte können als Ersatz dienen.
  7. Marke Eigenbau: Kräuter wie Thymian oder Pfefferminze lassen sich wunderbar auch auf der kleinsten Fensterbank anbauen und frisch oder getrocknet als Tee (im Sommer auch Eistee) genießen.
  8. Faire Wahl: Bei Getränken aus dem Handel auf die ökologische und auch faire Herstellung achten.

Nachhaltig unterwegs:

  1. Abzapfen: Zur Arbeit, zum Sport oder auf dem Sprung Getränke selbst abfüllen. Ob klassisches Leitungswasser, Shake oder Saft: Die eigene Flasche oder der eigene Becher helfen, Müllberge zu reduzieren.
  2. Arbeitsroutine: Auf der Arbeit zu Besprechungen oder für den eigenen Schreibtisch Leitungswasser in Karaffen abfüllen.
  3. Coffee to stay: Auch im Café muss nicht immer die Einwegverpackung mitgenommen werden. Stattdessen einfach mal ein paar Minuten mehr gönnen, mit einer richtigen Tasse hinsetzen, das Getränk genießen und kurz innehalten. Wenn man doch mal weiterziehen muss, kann man sich den Kaffee in seinen Mehrwegbecher füllen lassen.

Zapfst du in Zukunft auch mehr Wasser direkt aus der Leitung oder erfrischst dich mit einem nachhaltigen Getränk? Für mehr nachhaltige Alltagstipps schau auf www.NABU.de/Action vorbei und melde dich für unseren Newsletter „Nachhaltig leben“ an. Mehr Infos zum Thema Trinkwasser  und Mehrweg gibt es unter anderem beim Umweltbundesamt.

 

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Melanie Meier
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7 Kommentare

Rita Striguns

17.08.2020, 16:06

Wird das Leitungswasser auch auf Medikamenten- und Hormon-Rückstände geprüft?

Hubert Kraus

05.08.2020, 18:14

Hubert Kraus, 05.08.2020, 18.00 ja Frau Meier es ist wohl richtig, dass unser Leitungswasser rein und auch auf Herz und Nieren geprüft wurde. Meiner Frau und mir schmeckt es auch gut, denn wir streamen auch selbst. Leider weiss ich nicht, ob die geförderte Wasserqualität überall gleich gut ist, das hängt ja wiederum von der Gegend und der Wasserbehandlung im Wasserwerk ab. Man darf aber auch in dem Zusammenhang nicht vergessen, dass wir schon öfter mal höhere Nitratbelastungen und andere Schadstoffe im Leitungswasser finden. Das ist wiederum mit höheren Aufbereitungskosten im Wasserwerk verbunden. Deshalb ist es wichtig, dass die Landwirtschaft nicht zuviel Gülle und Stickstoffdünger auf den Acker und Wiesen streut. Vertrauen ist gut, aber auch hier ist Kontrolle durch die EU bzw staatliche Stellen bessser!?

Melanie Meier

07.08.2020, 17:38

Lieber Herr Kraus, es stimmt natürlich, dass es regionale Unterschiede in der Wasserqualität gibt und stellenweise kommt es zu Grenzwertüberschreitungen u.a. bei Nitrat, das durch die Landwirtschaft ins Grundwasser gelangt. Glücklicherweise kann die Schadstoffbelastung durch die Trinkwasseraufbereitung gesenkt werden, weshalb Leitungswasser bundesweit ohne Bedenken getrunken werden kann. Aber natürlich ist es umso besser, wenn überhaupt erst keine Grenzwerte überschritten werden. Dafür setzt sich der NABU bereits seit langem ein und wird dies auch weiter tun. Schön, dass Sie das auch unterstützen und weiterhin aus Überzeugung Leitungswasser trinken! Viele Grüße, Melanie Meier

Laurenzerl

04.08.2020, 09:37

leider bei mir kommt warmes Wasser aus der Leitung wenn man nicht lange genug laufen lässt und lauter eklige Teilchen aus den Röhren (sehe ich im Krug). Und viel Kalk! Aber ich trinke trotzdem Leitungswasser. Manchmal stinkt es aber nach Chlor und in der Tat geben die Stadtwerke Chlor zum dezinfizieren, wenn es stark geregnet hat. Da kaufe ich mir Plose, es schmeckt auch nicht so hart wie das Leitungswasser.

Melanie Meier

04.08.2020, 16:47

Schön, dass Sie trotz dieser Umstände Leitungswasser-Fan bleiben! Eventuell würden sich in Ihrer Situation auch ein Filter lohnen, wobei die Verbraucherzentrale besondere Hinweise zu deren Nutzen und Nachteilen gibt, die Sie beachten sollten: https://www.vzhh.de/themen/umwelt-nachhaltigkeit/trinkwasser/muss-ich-leitungswasser-filtern

Bodo Schneider-Schrimpf

03.08.2020, 16:43

Tja, den Tipp mit dem Leitungswasser kenne und praktiziere ich nun seit mindestens 25 Jahren und wundere mich, warum die absolute Masse der Menschen sich eben nicht so verhält - selbst meine Frau und eines meiner beiden Kinder mögen dann doch viel lieber das Mineralwasser aus der Plastikflasche - was ist bloß in die Menschheit gefahren, dass sie selbst die einfachsten Dinge wider besseres Wissen einfach nicht tut ?!?!

Melanie Meier

04.08.2020, 16:37

Lieber Herr Schneider-Schrimpf, auch wir merken, dass leider noch nicht jede*r vom Leitungswasser überzeugt ist. Daher versuchen wir mit Informationsarbeit wie etwa diesem Blog-Beitrag aufzukären. Gut, dass Sie schon lange überzeugt sind und bleiben sie dran, vielleicht überzeugen sie Ihr Umfeld ja doch ;) Viele Grüße, Melanie Meier

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