Benjamin Bongardt Beiträge

Plastiktüte – wann denn nun?

Eigentlich ist zur Plastiktüte alles gesagt, und dies mehrfach.

Sie ist vermeidbar. Verbraucherinnen und Verbraucher haben entweder eine eigene Tasche zusammengefaltet beim Einkauf dabei oder leihen sich eine bepfandete Tasche beim Einzelhändler.

Alle Tüten sind kostenlose Werbeplakate für die Händler. Fashion Victim und Elektronik Nerd stört das bisher nicht.

70 Plastiktüten verbraucht der Deutsche pro Jahr: Foto: NABU/S. Hennigs

Die Plastikflut in Deutschland wächst weiter. Foto: NABU/S. Hennigs

Plastiktüten haben nichts in der Natur zu suchen, insbesondere nicht im Wasser, werden dort aber dennoch gefunden –  auch in Deutschland. Das ist gefährlich für die Tiere, weil sie sie mit Nahrung verwechseln und für das Ökosystem, weil aus jeder Tüte einmal Mikroplastik wird. Andere Materialien wie etwa Papier sind nicht umweltfreundlicher, sondern verursachen große Umweltprobleme während der Herstellung: Aus nicht nachhaltig eingeschlagenem Holz wird in einem Chemikalienbad mit großem Energieeinsatz Zellstoff herausgekocht, dieser verarbeitet und mit bunten, erdölbasierten Farben, Lacken und Klebstoffen zur Tüte veredelt.

Fast alle finden, dass man auf die Tüte beim Einkauf verzichten kann und nutzen sie dennoch, 71 mitteldicke Tüten pro Person und Jahr gehen in Deutschland über den Verkaufstresen. Wenn die Tüten etwas kosten, sinkt deren Absatz und damit auch die Produktion. Wenn die Tüte viel (50 Cent, 1 Euro und mehr) kostet, wird sie richtig unattraktiv.

Die Plastikflut wächst in Deutschland weiter - Foto: NABU/S. Hennigs

Die Plastikflut wächst in Deutschland weiter – Foto: NABU/S. Hennigs

In der EU haben sich Kommission, Parlament und Mitgliedsstaaten schon 2014 geeinigt, die Plastiktütenzahl innerhalb von 11 Jahren auf maximal 40 Stück pro Person und Jahr zu senken. Wie das in Deutschland erreicht werden soll, wird immer noch diskutiert, wie der Presse zu entnehmen ist.

Neue Wege fürs Handyrecycling

NABU, Telefónica und AfB und geben alten Handys gemeinsam eine Zukunft

Der NABU kooperiert nach der Fusion von O2 und E-Plus zur neuen Telefónica Deutschland ab September 2015 bei dem wichtigen Thema Altgeräterücknahme mit Telefónica und dem gemeinnützigen Unternehmen AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderung).

Althandys - Foto: NABU/S. Hennigs

Alte Handys besitzen noch viele wertvolle Wertstoffe und sollten daher fachgerecht recycelt werden – Foto: NABU/S. Hennigs

Die Nachfrage nach Handys, Smartphones und Tablets steigt kontinuierlich – und mit ihr die Zahl an ungenutzten Altgeräten. Inzwischen liegen mehr als 100 Millionen alte Handys und Smartphones größtenteils vergessen in Schubladen, Kellern und auf Dachböden.

Boykott Elektroschrott

Ein neues Gesetz verhindert, dass zukünftig mehr Elektroschrott ein zweites Leben eingehaucht bekommt. Handy, Toaster, Herd und Lampe will jeder irgendwann einmal loswerden. Das Gesetz, das den Umgang mit dem vermeintlichen Elektroschrott regelt, ist Anfang Juli vom Bundestag mit den Stimmen der Regierungskoalition verabschiedet worden.

Diese Elektrogeräte sind für den Second-Hand-Markt verloren, weil mit ihnen nicht sorgsam genug umgegangen wurde - Foto: NABU/B. Bongardt

Diese Elektrogeräte sind für den Second-Hand-Markt verloren, weil mit ihnen nicht sorgsam genug umgegangen wurde – Foto: NABU/B. Bongardt

Nun ist es nicht so, dass es vorher keine Regelung gab, im Gegenteil: Die Grundsätze bleiben. Alte Elektrogeräte sind Sonderabfall, der beim Wertstoffhof oder im Einzelhandel abzugeben ist. Deutschland muss Minimummengen einsammeln. Die gesammelten Geräte müssen von Schadstoffen befreit und vor allem die Metalle ins Recycling geschickt werden.