Vogelzug im Herbst

Wenn die Sonne über der Meldorfer Bucht aufgeht, beginnt für mich die Arbeit. Die ersten Stunden des Tages erfasse ich nach einer standardisierten Methode den von der Hütte aus wahrnehmbaren Vogelzug. Für die Vögel geht es nun wieder zum Überwintern in den Süden. Wer dabei an Trischen vorbeikommt, landet – zumindest als Notiz – in meinem Notizbuch.

Muschelfriedhof

 

Die einzige Konstante im Wattenmeer ist der Wandel. Die stete Dynamik dieses besonderen Lebensraumes ist auf Trischen hautnah zu erleben. Priele verändern ihren Lauf, Strömungsverhältnisse variieren, hier wird Sediment abgetragen und dort wieder abgelagert. Besonders eindrücklich ist dieses Phänomen dort zu sehen, wo ganze Muschelfriedhöfe mit tausenden im Wattboden steckenden Schalen freigespült werden.

Rosen am Strand

Das Meer hört immer zu. Es schluckt Wut und Trauer, schenkt Hoffnung und Zuversicht. Seine Weite ist endlos, seine Kraft unbändig. Manche Menschen finden dort ihre letzte Ruhe und den ewigen Frieden.

Wetter und Wasser

Wetter und Wasser bestimmen das Leben auf Trischen – mein Leben und das Leben der Tiere und Pflanzen. Der Sommer, so heiß, trocken und wolkenlos verabschiedet sich nun; der Herbst ist im Anmarsch. Er bringt beeindruckende Wolkenstimmungen, Sturm, Regen und Hochwasser.

Trübe Aussichten auf Trischen

Hochwertige und funktionsfähige Optik ist für einen Vogelwart das A und O. Ein gutes Spektiv ist unentbehrlich für die regelmäßige Erfassung von Rast- und Zugvögeln oder das Ablesen beringter Vögel auf Trischen. Da ist es schon ein worst case, wenn sich der Blick plötzlich trübt.