Lockgebüsch Beiträge

Fernglas oder Foto?

Liebe LeserInnen,

Vögel kann man auf verschiedene Weise erleben. Klassisch mit dem Fernglas oder dem Spektiv, über das Gehör oder indem man sie fotografiert. Ich persönlich beobachte am liebsten mit dem Fernglas oder lausche dem Zwitschern und Rufen. Hier auf Trischen fotografiere ich aber auch viel, was ich zuhause eher nicht mache. Zum einen damit ich später Erinnerungen an die Momente habe und auch zu Dokumentationszwecken.

Aber das mit dem Fotografieren ist nicht immer so ganz einfach. Meistens sitzen die Vögel nicht frei, in schönstem Licht – ganz so, als wollten sie auch gerne abgelichtet werden. Nein. Meistens huschen sie hinter einen Grasbuschel oder Ast, fliegen einfach weg, bewegen sich viel zu schnell oder drehen mir den Rücken zu. Als Laie habe ich dann manchmal auch noch die falschen Einstellungen an der Kamera gewählt, sodass das Bild dann verwackelt oder viel zu dunkel ist.

Und dann der Zwiespalt wenn ein interessanter Vogel auftaucht: will ich die Beobachtung einfach nur mit dem Fernglas genießen oder schnappe ich mir schnell die Kamera und versuche ein gutes Bild zu machen?

Vor einigen Tagen war wieder so ein Fall. Ich hatte einen tollen Vogel an der Hütte – ein Wendehals. Zuerst habe ich ihn auf dem Zwischendeck gesehen, als ich nach unten gehen wollte. Ich also schnell wieder hoch, rein in die Hütte, Kamera gegriffen, schnell die Einstellungen geprüft und dann wieder raus und vorsichtig Schritt für Schritt nach unten gepirscht. Aber der Wendehals war weg. Mist. Dann tauchte er plötzlich im Lockgebüsch auf, wo er aber immer im tiefen Geäst saß. Ich schoss ein paar schlechte Bilder (besser als nichts, für den Fall, dass er sich davon macht).

Als ich wieder oben war sah ich ihn im anderen, kleinen Lockgebüsch. Schon besser zu sehen, aber auch wieder hinter kleinen Ästen. So ein Ärger. Wieder mache ich Bilder, die ganz okay aber nicht großartig sind.

Ich beschließe dann erst einmal zu frühstücken, wenn das mit dem Fotografieren eben nicht klappen soll. Ein paar Minuten später entdecke ich ihn schon wieder, diesmal direkt vor meinem Fenster! Eine gute Chance. Ich öffne gaaanz langsam das Fenster, schiebe gaaanz langsam die Kamera durch den Spalt und kann dann doch noch ein Bild machen, welches mich zufrieden stellt. Na also.

na endlich!

 

 

„Occupy Lockgebüsch“

 

Heute morgen klang mein Wecker etwas anders als sonst, denn die Hütte war bereits in den frühen Morgenstunden von Staren belagert. Immer wieder kamen Schwärme vorbei, setzten sich auf die Treppe, den Umlauf und eben auch in das Lockgebüsch, das sich unter ihrem Gewicht zu biegen schien.

Ich präsentiere: Das Lockgebüsch

Heute wäre auf Trischen ein wesentlich besserer Tag für ein birdrace gewesen. Und das ist unter anderem dem Lockgebüsch zu verdanken.