Ich präsentiere: Das Lockgebüsch

Heute wäre auf Trischen ein wesentlich besserer Tag für ein birdrace gewesen. Und das ist unter anderem dem Lockgebüsch zu verdanken.

Wie ich in einigen Beiträgen bereits erwähnte, wächst hier auf Trischen nichts so richtig in die Höhe. Es gibt keine Bäume und nur wenige Sträucher. Die kleine Hütte ragt da also sehr imposant als einziges Etwas in die Höhe. Und das finden die Singvögel klasse. Dort können sie sich gut für eine Weile aufhalten, bevor es für sie  weiter geht. Unter der Hütte ist, zwischen den Pfeilern die das gesamte Konstrukt tragen, eine Zwischenebene eingezogen, um unter anderem Treibholz zu lagern. Insbesondere diese Ebene nutzen die Vögel als Aufenthaltsort. Allerdings macht das die Beobachtung etwas schwieriger. Darum wurde vor einigen Jahren das Lockgebüsch geschaffen. Äste und stabile Zweige, auch, wie ich vermute, ein alter Spaten und getrocknete Gräser bilden eine zweite Erhebung mit viel Sitz- und ein bisschen Versteckmöglichkeit für die Singvögel. So flitzen sie also zwischen Hütte und Lockgebüsch hin und her und ich kann quasi aus einer Etage höher alles sehr gut beobachten.

Die Fotos zeigen ein paar unterschiedliche Gäste im Lockgebüsch. Heute war ein absoluter Grasmückentag. Nein, bei diesem Wetter gibt es noch keinen Insekteneinfall.  Es handelt sich um  kleine Vögel, deren Name aus dem Althochdeutschen Grasmucka – Grauschlüpfer, kommt. Und daraus wurde eben Grasmücke. Acht Dorngrasmücken hüpfen schon den ganzen Tag durch das Lockgebüsch oder an der Hütte herum. Unterstützt werden sie von einer Klappergrasmücke und einer Mönchsgrasmücke. Da ist ganz schön was los. Rotkehlchen und Fitis bringen noch ein bisschen Abwechslung mit rein und damit ist die heutige Lockgebüsch-Besetzung komplett. Aber wer weiß, was der Abend noch so bringt. (Auch die Limikolen in der Südostbucht sind an diesem Mittwoch nicht schlecht in ihrer Artenzahl. Wäre doch nur heute birdrace:))

Anne de Walmont

Vogelwartin 2019