Beobachtungen Beiträge

14. April: Sturm und neue Vögel

Der April macht seinem Namen weiterhin alle Ehre: Ein starker Wind peitscht Regen- und Hagelschauer übers Meer und das Hochwasser wieder einmal, wie an fast jedem der letzten Tage, auf 50 cm über normal. Immerhin schien zwischen den kurzen Schauer ausgiebig die Sonne. Der Wind und das hohe Hochwasser haben aber auch was Gutes: Da bei diesen Wasserständen auch die Außensände überflutet sein dürften, tummeln sich gerade ca. 7.500 Alpenstrandläufer und 1.200 Sanderlinge auf der Insel.

Weiterhin gab’s ein paar neue Arten für die Saison: Brand- und Flussseeschwalbe sowie endlich auch die erste Zwergmöwe. Der Schwarzbrauenalbatross, der seit ein paar Jahren jedes Jahr Helgoland besucht (vermutlich ist es immer der gleiche), soll sich auch wieder in der Nordsee rumtreiben. Ich konnte ihn, trotz längerem seawatching, nicht entdecken.

Gestern haben sich trotz, oder gerade wegen des Wetters jeweils der erste Fitis (er sang kurz und leise), die erste Mönchsgrasmücke und die erste Misteldrossel der Saison gezeigt. Als sich nachmittags der Wind etwas gelegt hatte, zogen etliche Trupps Großer Brachvögel laut trillernd und sehr hoch Richtung Osten. 323 Vögel konnten schnell genug entdeckt und gezählt werden.

4. April: Die ersten Schwarzkopfmöwen

Trotz (oder gerade wegen) des strahlend schönen Wetters fiel der Vogelzug heute wieder mau aus: ein paar Rotkehlchen, Zilpzalpe, Sing-, Rot- und Wacholderdrosseln hielten sich um die Hütte auf. Als Besonderheiten zeigten sich heute eine weibchenfarbene Kornweihe und das erste Schwarzkopfmöwen-Paar der Saison. Leider waren sie für Fotos zu schnell wieder weg und auch die folgende Tonaufnahme ist eher ein Beleg als veröffentlichbar. Ihr unverkennbarer, etwas „hochnäsig“ klingender Ruf ist erst etwas ansteigend und dann abfallend in etwa als „jiäh“ oder „äa“ zu beschreiben. Aber hören Sie selbst. In der folgenden Aufnahme hört man den Ruf zweimal, das erste Mal gleich zu Beginn. Desweiteren sind Silbermöwe, Rotschenkel und Feldlerche zu hören.

 

Erkältungswelle im Wattenmeer?

Trischen – Man kennt das ja: Der Winter geht, der Frühling kommt, es wird wieder wärmer und eine Erkältungswelle schwappt durchs Land. Anscheinend sind nicht nur wir Menschen davon betroffen. Gerade findet man eindeutige Indizien (s. Bild), dass auch die Tiere im Meer mit Schupfen zu kämpfen haben: Überall liegen grüne und rote schleimige Popel auf dem Wattboden herum. Die Verursacher scheinen sich sehr unbeobachtet zu fühlen…

Die Schleimkugeln messen gut 1 cm im Durchmesser, sind also deutlich größer, als der durchschnittliche menschliche Popel. Wie groß mögen also die Verursacher sein? Oder haben sie einfach nur sehr große Nasen?

Wir versuchen es aufzuklären und bleiben dran, bleiben Sie es auch.

Nachtrag vom 2. April: Bitte beachten Sie das Datum der Veröffentlichung.

31.03.: Sonnenschein und Greifvögel

Strahlender Sonnenschein, kaum Wind und der bislang wärmste Tag. Und trotzdem: heute kaum Vogelzug über Trischen: v. a. ein paar Weißwangengänse und Stare. Dafür kamen aber einige Greifvögel vorbei: Rohrweihe (Männchen und Weibchen), Kornweihe (Männchen), Sperber (Weibchen).

Der Tag brachte aber einige neue Arten für die Saisonliste: Blässgans, Nilgans, Goldregenpfeifer und Hohltaube haben sich jeweils einmal Blicken lassen.

Invasion der Rotkehlchen

Kaum Wind, gute Sicht und fast keine Wolken: Dieser Tag bzw. die Nacht brachte gutes Zugwetter. So bevölkerten 25 Rotkehlchen (Erithacus rubecula) die Umgebung der Hütte. Einige fanden auch das Innere der Hütte sehr interessant und manchmal musste ich ihnen freundlich den Ausgang weisen. Sie sangen auch ein wenig und brachten so etwas Garten- und Waldgefühl auf diese baumlose Insel.

Weiterhin brachte der Morgen u. a. 150 Weißwangengänse, 15 Ringeltauben, das erste Sommergoldhähnchen und den ersten Steinschmätzer der Saison. Da lohnt sich auch das frühe Aufstehen…