Trischen blüht, Teil 1

Trischen grünt und blüht. Täglich keimen irgendwo neue Pflänzchen und neue Blüten öffnen sich. Viele sind ganz unscheinbar und erst beim genauen Hinsehen als solche zu erkennen. Andere leuchten gelb, weiß oder pink und sorgen für bunte Aspekte.

In der Düne blüht beispielsweise die Kartoffelrose (Rosa rugosa) in einem leuchtenden pink. Sie ist eine invasive Pflanzenart aus Ostasien die mit der Zeit artenarme Dominanzbestände ausbildet. Direkt daneben öffnet der Strandroggen (Leymus arenarius) seine großen, vergleichsweise unscheinbaren Ähren. Wie der Strandhafer (Ammophila arenaria) ist auch er ein hervorragender Flugsand-Sammler und lässt die Dünen aufwachsen. Zwischen der Düne und der Hochwasserlinie wachsen Polster der Salzmiere (Honckenya peploides)Auch sie vermag es, kleine Sandhaufen anzusammeln, hat aber ebenfalls nur unscheinbare Blüten.

 

Löwenzahn (Taraxacum officinale agg.) und das Frühlings-Greiskraut (Senecio vernalis) blühten schon im April auf und verbreiten bereits ihre Samen. Auch die Samen des Gewöhnlichen Löffelkrautes (Cochlearia officinalis) reifen nun heran, während sich gleichzeitig immer neue Blüten öffnen.

Unscheinbar und manchmal nicht auf den ersten Blick leicht zu bestimmen, aber deshalb umso interessanter sind die verschiedenen Gräser. Die Sandsegge (Carex arenaria) blüht in der Graudüne und macht ihrem Namen „Nähmaschinensegge“ alle Ehre. Entlang ihrer langen Ausläufer kommen die Triebe in regelmäßigem Abstand entlang einer Linie aus dem Sand. An den Seiten des Pfades zur Hütte blüht auch schon ganz unscheinbar der Rotschwingel (Festuca rubra) und die Strandsimse (Bolboschoenus maritimus).

In der Pionierzone der Salzwiese sprießen überall kleine Queller-Keimlinge (Salicornia spec.), weiter in der Unteren Salzwiese blüht das Milchkraut (Glaux maritima) und in der Oberen Salzwiese der Standwegerich (Plantago maritima).

All diese Pflanzen sind auf ihre Weise wahre Spezialisten. Es ist wirklich bewundernswert, wie sie Überflutungen, Flugsand und vor allem dem hohen Salzgehalt trotzen. Aber dazu vielleicht an anderer Stelle mehr. Soweit erst einmal ein kleines Schaufenster zu der Vielfalt und Schönheit der Maiblumen Trischens.

Literatur:

  • Borcherding und Stock 2017: Küstenpflanzen an Nord- und Ostsee. Wachholtz Verlag, Kiel/Hamburg.

Jonas

Naturschutzwart Trischen 2018