Besenderte Möwen auf Trischen

Was machen die Vögel eigentlich, wenn sie aus der Kolonie ausfliegen? Wo fliegen sie hin? Wo fressen sie denn überhaupt? Wissenschaftler des Forschungs- und Technologiezentrums Westküste (FTZ) in Büsum beschäftigen sich unter Anderem mir genau solchen Fragestellungen.

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, wird moderne Technik eingesetzt:  GPS-basierte Logger. Die nur wenige Gramm schweren Geräte werden mithilfe eines speziellen Rucksack-Systems an die Tiere angebracht. Die Tiere tragen diesen kleinen „Rucksack“ mit sich und übermitteln per GPS punktgenaue Positionsdaten an die Wissenschaftler in Büsum. GPS-Logger werden also eingesetzt um das Verhalten von Tieren in Raum und Zeit zu analysieren.

Auch auf Trischen kamen in dieser Saison GPS-Logger zum Einsatz. Ein Team von Wissenschaftlern kam an insg. zwei Terminen zu mir auf die Insel, um 16 Silbermöwen mit ebendiesen Loggern auszustatten.

Mit GPS-Sender ausgestattete Silbermöwe auf Trischen (Foto: R. Borrmann)

Mit GPS-Sender ausgestattete Silbermöwe auf Trischen (Foto: R. Borrmann)

Ich beobachtete die Möwen über den gesamten Zeitraum. Da die Tiere mit einem Farbring markiert wurden, erkenne ich sie bei meinen Strandrundgängen und Vogelzählungen leicht wieder. „HV090“ zum Beispiel hatte großen Erfolg und konnte mit drei flüggen Küken am Strand stolzieren gehen. Auch bei anderen „Logger-Möwen“ konnte ich Küken beobachten. Doch wo trieben sie sich den Sommer über herum? Dr. Philipp Schwemmer war so freundlich mir einige erste Daten für den Blog zur Verfügung zu stellen: In den folgenden beiden Abbildung sind die Flugrouten zweier Möwen bis zum 31. Juli abgebildet. Unschwer kann man erkennen, dass sich die beiden Möwen in ihrer Verhaltensweise stark unterscheiden.