Suche nach Schiffbrüchigen

Am Mittwochmorgen flog ein Hubschrauber der Marine über die Insel Trischen. Ich ärgerte mich schon darüber, dass er so niedrig flog und rastende Vögel aufscheuchte, bis ich kurz darauf den Grund für den Suchflug erfuhr. Dann machte ich mich auch selbst auf die Suche.

Zwei Männer waren am Abend zuvor nicht wie geplant mir ihrem Vermessungsboot in den Büsumer Hafen eingelaufen und galten seitdem als vermisst. Das Boot war zuletzt in der Nähe von Trischen geortet worden. Nun suchten Behörden, Rettungskräfte und Freiwillige mit vereinten Kräften nach den Schiffbrüchigen vor der Dithmarscher Küste. Kurz nachdem ich mich über den niedrig fliegenden Hubschrauber geärgert hatte, klingelte mein Handy. Ich wurde über den Vorfall informiert und in die Suche mit eingebunden. Auf Grund der Strömungs- und Windverhältnisse war es durchaus denkbar, dass das Boot oder seine Besatzung möglicherweise auf Trischen anspült hätten werden können.

Auf das Schlimmste gefasst, schnappte ich mir sofort Fernglas und Spektiv und begab mich auf einen Kontrollgang den Strand entlang. Als ich von Süden bis Norden alles abgesucht hatte, erhielt ich den freudigen, erleichterten und erleichternden Anruf: Die gesuchten Personen wurden „wohl behalten“ auf Tertiussand von dem Seenotrettungskreuzer „Theodor Storm“ aufgefunden und gerettet. Wie ich später in den Nachrichten hörte, trieben sie die ganze Nacht an einen Rettungsring geklammert auf der Nordsee. Von dem Boot, mit dem sie Schiffbruch erlitten hatten, fehlt jedoch bisher jede Spur.

Der Tertiussand, auf dem die Geretteten wieder Boden unter die Füße bekamen, ist eine große Sandbank. Er liegt genau auf der gegenüberliegenden (nördlichen) Seite es Süderpieps, dem Fahrwasser nach Büsum. Von hier aus kann ich seine hohe Bake (ein Schifffahrtszeichen) gut sehen, die Sandbank selbst allerdings nicht.

Jonas

Naturschutzwart Trischen 2018