Landunter
Anhaltender Sturm, das Wasser lief bis Niedrigwasser kaum ab – mit der Flut wurde es erst richtig spannend. Unter der Hütte: Das Wasser Oberschenkel-tief.
Landunter.
Anhaltender Sturm, das Wasser lief bis Niedrigwasser kaum ab – mit der Flut wurde es erst richtig spannend. Unter der Hütte: Das Wasser Oberschenkel-tief.
Landunter.
Trischen liegt im Nationalpark, in der Schutzzone 1, fernab der Zivilisation, doch ihr Müll landet tagtäglich mit der Flut am Strand. Beim International Coastal Cleanup Day (ICCD) sammelte ich an einem Strandabschnitt von etwa 1,5 km Länge und war erschrocken, wie viel zusammengekommen ist.
Wenn die Sonne über der Meldorfer Bucht aufgeht, beginnt für mich die Arbeit. Die ersten Stunden des Tages erfasse ich nach einer standardisierten Methode den von der Hütte aus wahrnehmbaren Vogelzug. Für die Vögel geht es nun wieder zum Überwintern in den Süden. Wer dabei an Trischen vorbeikommt, landet – zumindest als Notiz – in meinem Notizbuch.
Die einzige Konstante im Wattenmeer ist der Wandel. Die stete Dynamik dieses besonderen Lebensraumes ist auf Trischen hautnah zu erleben. Priele verändern ihren Lauf, Strömungsverhältnisse variieren, hier wird Sediment abgetragen und dort wieder abgelagert. Besonders eindrücklich ist dieses Phänomen dort zu sehen, wo ganze Muschelfriedhöfe mit tausenden im Wattboden steckenden Schalen freigespült werden.
Das Meer hört immer zu. Es schluckt Wut und Trauer, schenkt Hoffnung und Zuversicht. Seine Weite ist endlos, seine Kraft unbändig. Manche Menschen finden dort ihre letzte Ruhe und den ewigen Frieden.