Konstantin Kreiser Beiträge

500.000 stehen auf für die Natur

 halbeMillion

Soeben, um 0:34 Uhr hat die NatureAlert-Kampagne die 500.000ste Unterschrift erhalten! Eine halbe Million Menschen hat sich nun klar für den Erhalt der EU-Naturschutzrichtlinen ausgesprochen. Das ist ein riesiger Erfolg und gibt uns kräftigen Rückenwind für unsere politische Arbeit im Herbst und Winter. Liebe Gegner der Natur… es ist Zeit, umzudenken.

Vielen Dank an alle Unterzeichner, und Dank allen, die NatureAlert in den letzten zwölf Wochen unterstützt haben! Grazie, Thank You, Danke, Gracias, Dank Je Wel und Merci an das fantastische Team von BirdLife, EEB, WWF und Friends of the Earth in Brüssel, sowie an die Kolleginnen und Kollegen im NABU und bei WWF-Deutschland, BUND und DNR für die harte Arbeit! Und natürlich Dank an alle, die in ganz Europa (und darüber hinaus) mitgeholfen haben, für die Rettung unserer Naturschätze zu werben und dabei so viele Menschen mobilisiert haben!

UPDATE: Die Konsultation endete am 26.Juli mit einen Stand von 520.325 Unterschriften.

DANKE

NatureAlert – überwältigender Andrang /Frist verlängert

Der Mittelspecht braucht den besonderem Schutz der EU. (Foto S. Klaus)

Der Mittelspecht braucht den besonderem Schutz der EU. (Foto S. Klaus)

Eigentlich sollte heute, Freitag um 24 Uhr, Schluss sein mit der EU-Befragung über die Zukunft der Naturschutzgesetze. Gestern jedoch verkündete die EU-Kommission eine Fristverlängerung um 48 Stunden, offensichtlich weil die riesige Beteiligung an der Konsultation zu technischen Problemen und zeitweiligen Aussetzern des Computersystems geführt hatte. Um sicher zu gehen, dass die EU-Bürger wirklich 12 Wochen Zeit hatten ihre Meinung zu äußern, gibt es nun eine Zugabe.

Ankündigung der Verlängerung durch die EU-Kommission.

Ankündigung der Verlängerung durch die EU-Kommission.

Dies ermöglicht noch einmal eine kräftige Steigerung für unsere NatureAlert-Kampagne. Schon heute erwarten wir das Knacken der 500.000er Marke. Möglicherweise kommen am Wochenende noch eine ganze Menge dazu, denn die Aktion wird nun auch verstärkt von den Medien aufgegriffen. Umweltverbände in ganz Europa veröffentlichen heute Presseerklärungen, so auch bei uns das Bündnis aus NABU, DNR, BUND und WWF. Außerdem breitet sich die Aktion in den Sozialen Netzwerken wie ein Schneeball aus. Gestern war #NatureAlert für einige Stunden der zweitbeliebteste Hashtag in Deutschland!

Neben der absoulten Zahlen der Beteiligung, die wohl auch auf Seiten der Naturschutzverbände für viele unerwartet kamen, finde ich besonders beeindruckend, in welcher Breite es uns gelungen ist, Menschen und Organisationen für den Naturschutz zu mobilisieren, noch dazu bei dem eher abstrakten Thema der EU-Gesetzgebung.

An alle Gegner der Natur.

Dieser kurze Film ist all denen gewidmet, die unsere EU-Naturschutzrichtlinien schwächen oder gar abschaffen wollen, und die damit unser europäisches Naturerbe aufs Spiel setzen.

Dieses und andere Videos der Kampagne sind in verschiedenen Sprachen hier zu finden.

NatureAlert Countdown – Aufruf zum Endspurt!

NatureAlert 20 Juli

Seit Ende April stellen wir jede Woche einen deutschen Naturschatz vor, der vom EU-Schutz abhängt (hier eine schöne Übersicht). Seitdem haben weit über 400.000 Menschen den Aufruf der Umweltverbände zum Erhalt der EU-Naturschutzrichtlinien unterstützt. Gleichzeitig sammeln in Deutschland und anderen Ländern nun aber auch diejenigen Unterschriften, die den EU-Schutz am liebsten abschaffen würden. Helfen Sie daher mit, dass die EU-Kommission ein eindeutigen Eindruck von der Meinung der europäischen Öffentlichkeit bekommt. Wenige Tage sind noch Zeit  – die Befragung endet am Freitag, dem 24.Juli Mitternacht.

Was können Sie tun, damit wir die halbe Million erreichen?

    1. Wenn Sie nur drei Minuten Zeit haben und der vorausgefüllten Antwort der europäischen Umweltverbände zustimmen: Mit ein paar Klicks können sie diese in Ihrem Namen nach Brüssel senden, und zwar über www.naturealert.eu/de. Dort sehen Sie auch einen Zähler mit dem aktuellen Stand der Kampagne.
      Achtung: Hierbei wird jedoch nur der erste, nicht-fachliche, Teil der EU-Fragen ausgefüllt, und Sie können die Antworten nicht abändern!
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    2. ALTERNATIV: Wenn Sie 15-30 Minuten Zeit haben: Füllen Sie bitte den EU-Fragebogen zum Fitness-Check der Naturschutzrichtlinien selbst komplett aus (31 Fragen und freies Textfeld am Ende): https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/EUNatureDirectives. Eine Musterantwort finden Sie hier (PDF). Sie können dies im Namen ihrer Organisation oder/und als Einzelperson tun.
      Die Standpunkte der deutschen Umweltverbände und weitere Hintergrundinformationen finden Sie unten auf dieser Seite des NABU.
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    3. Wenn Sie mehr tun wollen: Bitte leiten Sie diesen Aufruf (hier als DOC) weiter an andere Naturschutzexperten (Kolleginnen und Kollegen, Projektpartner und befreundete Organisationen), von denen Sie sich eine Unterstützung der Naturschutzrichtlinien erwarten.
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    4. Wenn Sie noch mehr tun wollen: Rufen Sie Freunde, Verwandte und alle anderen EU-Bürger, die Sie erreichen können, zur Teilnahme am unter 1. genannten vereinfachten Verfahren auf, z.B. über Facebook, E-Mails, Newsletter etc. Textbausteine und ein Bild finden Sie dazu hier (DOC).

Vielen Dank für Ihre Hilfe! Wenn Sie auf dem Laufenden gehalten werden wollen, abonnieren Sie diesen Blog (Fenster rechts oben auf dieser Seite).

Fledermäuse in Gefahr!

Der Countdown unserer Aktion zur Rettung der EU-Naturschutzrichtlinien hat begonnen. Bis zum 24.Juli können wir Bürgerinnen und Bürger der EU-Kommission noch unsere Meinung übermitteln: soll das gemeinsame Naturschutzrecht für die 28 Mitgliedsländer neu verhandelt werden, oder wollen wir die existierenden Regeln nicht lieber endlich richtig durchsetzen und finanzieren? Auf der internationalen Kampagnenplattform der Umweltverbände www.naturealert.eu haben inzwischen über 315.000 Menschen für letzteres unterschrieben.

Faszinierende Jäger der Nacht. Mausohr im Flug. Foto: Eberhard Menz.

Faszinierende Jäger der Nacht. Mausohr im Flug. (Foto:Eberhard Menz)

Seit dem Start der Aktion stellt der NABU jede Woche einen deutschen Naturschatz vor, der besonders vom Schutz der EU-Naturschutzrichtlinien profitiert oder davon abhängt. Ob Wolf, Schweinswal, Schreiadler, die Wacholderheiden der schwäbischen Alb oder das Große Torfmoor in Nordrhein-Westfalen – ohne EU-Schutz ginge es unserer Natur heute wesentlich schlechter. Eine Schwächung der Richtlinien, wie sie zum Beispiel der Deutsche Bauernverband fordert, wäre eine Katastrophe für diese Arten und Lebensräume und viele weitere. Von der Natur in anderen EU-Staaten und dem Schicksal der Zugvögel ganz zu schweigen.

NABU-Naturschatz Nr. 11 ist die Fledermaus, die wir zusammen mit unserem Landesverband Rheinland-Pfalz vorstellen.

Die Fledermausbestände in Deutschland sind bis Ende der 1970er Jahre dramatisch zurückgegangen, die Kleine und die Große Hufeisennase etwa waren beinahe ausgerottet. Dank umfangreicher Schutzanstrengungen, die zum großen Teil auf die EU-Naturschutzrichtlinien zurückgehen, konnten viele Vorkommen gerettet und erhalten werden. Sieben Arten stehen auf Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-(„FFH“-)Richtlinie, d.h. für sie müssen Natura-2000-Schutzgebiete ausgewiesen werden. Alle heimischen Fledermausarten stehen zudem auf Anhang IV, der einen strengen Schutz auch außerhalb von Schutzgebieten, z.B. bei Straßenbauprojekten, vorschreibt.

#NatureAlert.eu – Deutschland widerspricht EU-Kommission

Wie bereits gestern war der Fitness Check der EU-Naturschutzrichtlinien das Hauptthema der Green Week in Brüssel, der größten europäischen Umweltkonferenz. Die Fronten klären sich. Gestern hatte sich der Vizepräsident der EU-Kommission Frans Timmermans stur gestellt: Er will den EU-Rahmen ändern, die Richtlinien seien zu alt. Seine Rede, BirdLife Reaktion und weitere Informationen im Internet. Gleichzeitig zeigt er sich offensichtlich beeindruckt von der EU-weiten Kampagne der Umweltverbände, die bereits knapp 200.000 Unterschriften gesammelt hat (www.naturealert.eu), und versucht ihr mit unhaltbaren Versprechungen den Wind aus den Segeln zu nehmen: Er beteuerte keine „Standards“ senken zu wollen – aber das hatte die Kommission schon bei der Agrarreform versprochen und nicht halten können. Denn letztlich entscheiden ja die Regierungen und das EU-Parlament.

GreenWeek LogoHeute hat sich die Bundesregierung (Elsa Nickel, Abteilungsleiterin im BMUB) glasklar gegen eine Änderung der Richtlinien ausgesprochen, unterstützt von den Umweltverbänden und verschiedenen Vertretern der Wirtschaft. Auf dem gleichen Podium forderte der europäische Bauernverband (COPA-COGECA, der Dachverband des Deutschen Bauernverbands) dagegen eine Schwächung der Standards.

Eine Öffnung der Naturschutzrichtlinien wäre ein Erdbeben für den Naturschutz auch in Deutschland, der jahrzehntelange Anstrengungen von Verbänden, Bund, Ländern und Kommunen in Gefahr brächte. Außerdem hätte dies eine Präzedenzwirkung für die gesamte Umweltpolitik. Timmermans und sein Chef Juncker testen derzeit nämlich, ob Umweltschutz noch Rückhalt in der Gesellschaft hat.

Klar ist daher: wir brauchen gerade auch in Deutschland noch sehr viel mehr Beteiligung an der #NatureAlert Kampagne. Prominente Unterstützer haben sich schon gefunden. Zwei Beispiele: unser NABU-Video zum Wolf steht auf der Website von Volkswagen,  der Zeichner Ruthe gestaltete einen eigenen Facebook-Eintrag. Also – bitte mithelfen und weiträumig über Facebook etc. verteilen!

www.NABU.de/naturschaetze

Die Roten Listen und das Geld

Dies war der Titel meiner Eingangspräsentation auf der NABU/BirdLife-Veranstaltung am Montag Abend in der prächtigen Vertretung des Freistaats Bayern in Brüssel, einen Steinwurf entfernt vom EU-Parlament. Der große Saal war voll, als wir zum Auftakt der Brüsseler „Green Week“ dazu eingeladen hatten, die Zukunft der EU-Naturschutzfinanzierung zu diskutieren. Sechs Europaparlamentarier waren gekommen, genauso wie Vertreter fast aller deutschen Bundesländer, der EU-Kommission und anderer EU-Staaten. Und natürlich Verbandsvertreter verschiedenster Couleur. Alle Präsentationen der Veranstaltungen werden in den nächsten Tagen auf unserer NABU-Seite zum Thema veröffentlicht, sind aber auch in diesem Text verlinkt.

Waren es die dramatischen neuen Zahlen zur Lage der Natur, der gut gewählte Zeitpunkt zwischen zwei EU-Agrarreformen oder doch auch ein bisschen der prestigeträchtige Ort, der manche lockte? Wir wissen es nicht, vielleicht lag es aber auch daran, dass unser Diskussionspapier (pdf Download) bereits in einschlägigen Landwirtschaftskreisen für Unruhe gesorgt hatte. Das Branchenorgan top agrar titelte am Vortag online: „Naturschutzbund stellt kooperativen Umweltschutz in Frage„. Der Internet-Redakteur von top agrar scheint die Diskussionsvorschläge des NABU nicht verstanden zu haben.

Ich begann meinen Eingangsvortrag (pdf Download) mit einer simplen graphischen Verdeutlichung davon,

Von 18 Rebhühnern 1990...

Vom einst häufigen Rebhuhn sind in den letzten 25 Jahren…

... um 94% zurückgegangen.

… nur 6% übrig geblieben (Iduns kokbok Wikimedia Commons, verändert)

Heute ist Natura-2000-Tag!

Natura 2000 DayHeute vor genau 23 Jahren wurde die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) der EU verabschiedet – übrigens einstimmig von den Regierungen der damals 12 Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament. In allen 16 danach beigetretenen Länder trat dieser Rechtsrahmen ebenfalls in Kraft. Dieses „Grundgesetz des Naturschutzes“ bedeutete einen Quantensprung für Europas Tiere, Pflanzen und Lebensräume. Es weitete den grenzüberschreitenden Schutz von den Vögeln, für die bereits 1979 die bahnbrechende Vogelschutzrichtlinie verabschiedet worden war, aus auf andere Tiere, Pflanzen und auch Lebensraumtypen von „gemeinschaftlicher Bedeutung“. Für viele bedeutete das die Rettung vor dem Aussterben, für einige der Beginn eines spektakulären Comebacks, wie zum Beispiel bei Biber und Wolf, die einst gnadenlos verfolgt worden waren.

Facts&Figures: EU-Bericht zur Lage der Natur

Am 20.Mai 2015 wurde wird die bisher vollständigste und genaueste Beschreibung des Zustands der Natur in der EU veröffentlicht. Dies geschah zeitgleich mit dem Artenschutzbericht des Bundesamts für Naturschutz in Bonn. Die neuen Daten sind alarmierend und bekräftigen das die EU-Naturschutzrichtlinien unbedingt erhalten und viel strikter umgesetzt werden müssen. Über 100.000 Menschen haben sich deshalb schon an die EU-Kommission gewendet, aber es müssen noch viel mehr werden (Hier klicken zum Mitmachen!).

WICHTIGE LINKS:

==> EU-Bericht „State of Nature“: Originalbericht, Presseerklärung EU-Kommission, Kurzfassung EU-Kommission, Broschüre EU-Kommission, Presseerklärung BirdLife Europe

==> Deutscher Artenschutzreport: Originalbericht, Presseerklärung BfN, Presseerklärung NABU

100.000 Stimmen für die Natur

www.naturealert.eu am 18.Mai um 21.34 Uhr – Jetzt mitmachen!

Beim Entstehen dieser Zeilen überschreitet der Zähler der „NatureAlert“-Kampagne die magische Marke von 100.000. In weniger als einer Woche haben sich also schon überraschend viele Menschen an der EU-Konsultation zur Zukunft der europäischen Naturschutzgesetze beteiligt und die vorgeschlagenen Antworten der Umweltverbände über die Seite www.naturealert.eu unterstützt. Das ist ein großer Erfolg. Vermutlich haben aber noch viele weitere EU-Bürger sich die Zeit genommen, alle 31 Fragen einzeln auf der Webseite der Kommission zu beantworten.