Hüttenbesuch
Während der Zugzeit kommt es immer wieder zu sehr nahen Begegnungen mit Singvögeln. Wenn sie vom Wind aufs Meer verdriftet wurden, zieht sie jede Struktur, auf die man sich setzen kann, magisch an.
Während der Zugzeit kommt es immer wieder zu sehr nahen Begegnungen mit Singvögeln. Wenn sie vom Wind aufs Meer verdriftet wurden, zieht sie jede Struktur, auf die man sich setzen kann, magisch an.
Morgens gab es wieder eine kurze große Aufregung auf der Insel. Verursacherin: Wieder einmal eine Skua (Stercocarius skua), vielleicht sogar die gleiche wie am 14. Juli. Sie rastete jedenfalls auch wieder auf der vorgelagerten Sandbank und die Stirn war recht hell.
Ansonsten brachte der Tag u. a. 2 Ringelganspaare, 1 weibliche Spießente, 10 Regenbrachvögel, 7 Pfuhlschnepfen, Sanderlinge, Alpenstrandläufer und Grünschenkel.
Der 14. Juli begann sonnig und mit wenig Wind. Doch bereits bei Sonnenaufgang war große Aufregung an der Süd-Spitze. Kurze Zeit später konnte ich dann auch die Ursache ausfindig machen:
Der letzte Tag des Juni brachte auch auf Trischen Dauerregen mit 25 l/qm in 24 Stunden. Da hat man doch Mitleid mit den Vögeln, die kein Dach über dem Kopf haben. Die Stare verkrochen sich auch wieder in den Wind- und Regenschatten der Hütte, bis ins Klo. Bis zum Abend war nicht viel los. Doch dann klopfte wortwörtlich doch noch etwas an, kam sozusagen aus wie der Regen aus dem nicht heiterem Himmel gefallen. Ein Fichtenkreuzschnabel versuchte auf dem schmalen Fensterbrett zu landen und der Vogelwart war auf einmal wieder hell wach. Denn so einen ausgesprochenen Waldvogel sieht man nicht jeden Tag auf der Insel. Dankenswerterweise setzte er sich noch einmal aufs Geländer, was ein verwackeltes Belegfoto ermöglichte, und mit einem „glipp-glipp“ verkroch sich der vollkommen durchnässte Vogel in der Kartoffelrose.
Am 16. Juni gab es wieder einmal starken Wind (bis 7 Bft.) und recht hohes Wasser. Doch Stürme haben manchmal auch etwas Gutes, zumindest für den Beobachter.