Kleine Geographiestunde

Trischen liegt etwas einsam und verlassen weit draußen vor der Küste Dithmarschens. Während in Nord- und Ostfriesland die Inseln dicht an dicht nebeneinander oder untereinander liegen, hat Trischen keine direkte Inselnachbarschaft. Zu sehen gibt es am Horizont natürlich trotzdem einiges. Unter anderem quasi gleich drei verschiedene Bundesländer! Heute drehe ich mich fast komplett einmal um meine eigene Achse und zeige meine Sicht von der Hütte in (fast) alle Himmelsrichtungen. Die Fotos sind an Tagen mit sehr guter Sicht und wenig Wind entstanden. Manchmal wirkt dann das Festland wie gespiegelt und überdimensional groß.

Beginnen wir im Nordosten: Was hier zunächst auffällt, ist das große Hochhaus. Dort scheint viel Trubel und im Sommer viel Besuch am Strand z sein. Kommt der Wind aus dieser Richtung höre ich an den Wochenendabenden Musik vom dortigen Strand zu mir rüberschallen (Gut, eigentlich höre ich nur den Bass wummern;)) Wir sehen Büsum!

Von dort gen Osten scheint das Land weiter von mir weg zu sein. Dem ist auch so, denn die Meldorfer Bucht erscheint und lässt das Festland kaum erkennen.

Weiter gen Süden sieht man das „Land der tausend Windmühlen“ (Jedenfalls sieht es aus meiner Trischen-Perspektive so aus) Friedrichskoog lässt sich dadurch immer gut erkennen.

Achja, und dann hat Trischen doch eine direkte Nachbarin: Im Süden thront die Ölbohrinsel Mittelplate A über dem Meer. Auch von hier höre ich manchmal bei passendem Wind Geräusche und Lautsprecheransagen.

Verfolgt man die aus der Elbe kommenden großen Schiffe aus südsüdwestlicher Richtung, erkennt man im Hintergrund Cuxhaven. Wir sind in Niedersachsen! Das Cuxhaven eine Stadt mit großem Hafen und ein wichtiger Im- und Export-Umschlagplatz ist, lässt sich anhand der Kulisse, die ich von hier erblicke, gut erkennen.

Abschließend sehe ich Richtung Südwest den markanten Turm der Insel Neuwerk, die politisch zu Hamburg gehört. Auch wenn ich diese Insel meist von Trischen aus sehen kann, würde ich sie nicht als direkte Nachbarin bezeichnen, denn die tiefe Elbe liegt dazwischen.

Im Norden und Nordwesten sehe ich nur die Weite des Meeres. Von Zeit zu Zeit ein Schiff oder Kutter, aber ansonsten nichts als Wasser und Himmel. Jede Himmelsrichtung hat somit ihren Reiz. Wenn die Vögel sich gerade entschieden haben sich andernorts aufzuhalten und mir somit eine Beobachtungspause eingeräumt ist, genieße ich den Blick in die Ferne.

Anne de Walmont

Vogelwartin 2019