Eiderenten

Somateria mollissima „die Allerweichste mit dem schwarzen Körper“

Wie schön das klingt, wenn es auch nicht ganz so präzise ist. Komplett schwarz ist weder das Männchen, noch das Weibchen der Eiderenten…

Hoch auf dem Wasser liegend, dümpeln sie anmutig dahin. Häufig sind sie so weit draußen auf dem Meer unterwegs, dass man nur dunkle und weiße Punkte erkennen kann. Doch immer wieder kommen sie auch nah an der Küste vorbei oder rasten eine Weile an Land.

Ihr Ruf, der nicht permanent erklingt, ist besonders und klingt manchmal wie nicht von dieser Welt. Andere beschreiben es so: „Während der Gruppenbalz ruft das Männchen a-OOh-e (kann an Uhu erinnern), das Weibchen wie ein entfernter Fischkutter tuckernd gak-ak.ak-ak-…“ (Svensson: Der Kosmos Vogelführer) Wunderbar!

Ihr Schnabel verleiht der Eiderente ein wunderschönes Profil und macht sie zusammen mit ihrer Gefiederfärbung unverwechselbar.

Wie man vielleicht merkt: Ich bin begeistert von diesen großen Enten!

Während die Eiderente an Land äußerst ungeschickt und watschelig wirkt, ist sie auf und im Wasser um so geschickter. Sie taucht im Schnitt bis zu 6 Metern um zum Beispiel an Miesmuscheln zu gelangen, die auf ihrem Speiseplan stehen.

Der Naturschutzverein Jordsand hat die Eiderente zum Seevogel des Jahres 2019 gekürt. Das finde ich gut. Die Bestände nehmen rapide ab und inzwischen gilt die Eiderente nach der IUCN (International Union for Conservation of Nature) red list als „potentiell gefährdet“. Vieles trägt dazu bei, dass es der Eiderente nicht gut geht. Klimawandel, Störung durch den Menschen, Muschelfischerei, Stellnetze, die Liste ist lang.

Das Wattenmeer um Trischen stellt aufgrund seines Schutzstatus ein störungsarmes Gebiet da, in das sich Eiderenten zum Mausern zurückziehen können. Jeden Tag sehe ich nun mehr Eiderenten die sich nach und nach hier einfinden um in Ruhe zu mausern.

Ich bin sehr gespannt wie viele Individuen sich dieses Jahr entschließen um Trischen zu mausern. Ich werde später im Sommer davon berichten! Derweil erfreue ich mich an den anmutig auf dem Wasser „schwebenden“ Vögeln und staune immer wieder neu wenn ich sie rufen höre….

Anne de Walmont

Vogelwartin 2019