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Naturschatz #3: Kleiner Wal in großer Not

Der Schutz der Wale, der internationale Kampf gegen die blutige Waljagd Japans unter dem Deckmantel der Wissenschaft, ist den meisten Menschen bewusst und empört nicht nur professionelle und ehrenamtliche Naturschützer. Viel weniger scheint jedoch bekannt zu sein, dass es auch vor unserer Haustür, in Nord- und Ostsee, einen kleinen Wal gibt, der in Not ist: der Schweinswal. Wir haben ihn zum Naturschatz der Woche gewählt.

Foto: S.Koschinski/Fjordbelt DK

Foto: S.Koschinski/Fjordbelt DK

Schweinswale sind kleine Verwandte der Delfine aus der Gruppe der Zahnwale und sie sind die einzige Walart, die ganzjährig vor unseren Küsten vorkommt und sich dort auch fortpflanzt. Charakteristisch sind ihre gedrungene Körperform und die kurze Schnauze. Sie können bis zu 1,80 Meter groß und 90 Kilogramm schwer werden. Wir unterscheiden an unseren Küsten drei Populationen, die nur in begrenztem Austausch zueinander stehen: eine in der Nordsee, eine im Kattegat und der Beltsee und eine in der zentralen Ostsee. Letztere gilt als vom Aussterben bedroht, sie zählt vermutlich nur noch 450 Tiere. Ein Naturschatz, den es zu retten gilt!

Der Wolf – Rückblick auf Naturschatz #1

Am 30. April war der Tag des Wolfes – so lag die Wahl unseres ersten „Naturschatzes der Woche“ nahe. Der Wolf hat seine Rückkehr nach Deutschland vor allem dem strengen Schutz durch die EU-Naturschutzrichtlinien zu verdanken, die der Präsident der EU-Kommission, Jean Claude Juncker, nun aufweichen will.

Wolf am frühen Morgen auf dem Truppenübungsplatz Munster Nord in der Lüneburger Heide. Foto: Jürgen Borris

Wolf am frühen Morgen auf dem Truppenübungsplatz Munster Nord in der Lüneburger Heide – Foto: Jürgen Borris

In den letzten Tagen ist der Wolf wieder in aller Munde. Die Presseschau, die wir NABU-Mitarbeiter täglich bekommen, ist voll von Zeitungsartikeln, Fernseh- und Radiobeiträgen über das Tier, das seit 15 Jahren wieder ein Comeback in Deutschland wagt. Es wird durchaus kontrovers gestritten, ob das nun eine gute oder eine eher schlechte Nachricht ist. Wie wir das im NABU sehen, sagt das Motto unserer beliebten Kampagne „Willkommen Wolf“, und wir erleben Unterstützung dafür weit über unsere Mitgliedschaft hinaus. Alleine unsere Facebook Seite zum Thema hat über 100.000 Freunde. Der Wolf darf kein Opfer von Junckers als „Fitness Check“ der Naturschutzrichtlinien verharmloste Deregulierungsplänen werden; und das drücken wir auch plakativ mit unserem neuen Videoclip aus!

Naturschätze retten!

Naturschätze. Viele mögen damit spontan an all diejenigen Güter denken, die die Natur dem Menschen – vermeintlich kostenlos – zu Konsum und Vermarktung überlässt. Eine kleine Schatzsuche im Netz ist aufschlussreich. Da ist natürlich viel die Rede von Öl und Kohle als Schwarzem Gold, aber sehr viel auch vom Weißen, womit man je nach Weltgegend Baumwolle, Elfenbein, Angorawolle, Spargel, Coca, Schafskäse, Salz oder Porzellan anpreist. Wälder als Geldanlage, Biomasse als Energieträger aber auch Olivenöl, Hopfen, oder auch Golfplätze werden als das Grüne Gold gepriesen.

Uferschnepfe: Foto: Frank Derer

Feinschmecker und Lebensmittelindustrie kennen auch Rotes Gold: Safran, Kaviar, Paprika, Wein und Agar-Agar (aus Rotalgen gewonnenes Geliermittel). Ohne das Braune Gold (Rohr-)zucker, Kaffee oder Kakao will auch kaum jemand leben, für manche gehören dazu auch Zigarren und Whisky. Und schließlich natürlich Wasser – als der wohl vielleicht wertvollste Rohstoff der Zukunft, das Blaue Gold.

Wir im NABU kennen, schätzen und betonen immer wieder den unverzichtbaren (ökonomischen) Nutzen der Natur für den Menschen. Und wir sind zutiefst besorgt, dass unser Konsum- und Produktionsverhalten noch immer so tut, also gäbe es einen nahezu unerschöpflichen Vorrat an kostenlosen natürlichen Ressourcen.