Skua-Tagebuch

Nachdem es im letzten Beitrag um die Seeadler auf Trischen ging, bleibe ich zunächst bei einem weiteren Vogel, der durch seine Anwesenheit die gesamte Insel in Panik geraten lässt: Die Skua.

Die Skua ist eine Raubmöwe. Eigentlich lebt sie auf dem Meer und kommt nur zum Brüten an Land. Vor allem nach Stürmen geschieht es dann doch mal, dass man Skuas an den Küsten oder sogar im Binnenland sieht. Aber auf Trischen bedarf es keinen Sturm für Skua-Sichtungen.

Seeadler – morgentliche Routine mit Aufregung

Seeadler – morgentliche Routine mit Aufregung

Jeden Tag beginne ich mit dem Sonnenaufgang und beobachte die Zugvögel über Trischen. Seit drei Tagen ist es nun so, dass jeden Morgen kurz die ganze Insel in Aufruhr gerät. Ein Seeadler. Oder noch besser: Mehrere!

Warten auf das Meer

Die Gestirne stehen ungünstig und der Wind weht aus der falschen Richtung. Jedenfalls ist das gerade für mich und Axel, den Inselversorger so. Eigentlich wollte er am Samstag mit seinem Boot nach Trischen kommen, um mir Lebensmittel und Post zu bringen. Aber es soll nicht sein. Seit Samstag klingelt täglich kurz nach Hochwasser mein Telefon und Axel sagt mir, dass er nicht ablegen kann. Zu wenig Wasser unterm Kiel. Letzte Woche ein kleines „Land unter“ und diese Woche das. Aber so ist es nur mal mit der Spring- und der Nipptide. Und wenn dann zusätzlich eben auch noch der Wind das Wasser raus ins offene Meer, anstatt rein Richtung Küste drückt, dann bekomme ich erstmal keinen Besuch auf Trischen.

Wattkartierung 2019 – Hinein ins Getümmel!

Wattkartierungsausrüstung (Foto: A. de Walmont)

Der „Lebensraum auf den zweiten Blick“ wurde kartiert! Auf viele Menschen wirkt das Wattenmeer wie eine trostlose, schlickige Wüste. Das ist  es aber nicht!  Ganz im Gegenteil. Das Watt ist eines der biologisch produktivsten Ökosysteme. Hier wimmelt es nur so von Lebewesen!

Zu Beginn gibts gleich viel Wasser!

 

Nun bin ich erst einen Tag alleine auf Trischen und schon kommt das Wasser ganz ordentlich auf die Insel! Bei + 0,75 Metern über normal stand das Wasser unter der Hütte bis zur Hälfte meines Schienbeins. Da waren meine kurzen Gummistiefel nicht mehr angebracht und die Watstiefel mussten her! Vielen Dank an dieser Stelle an Janina (Vogelwartin 2009) und Stefan für dieses nützliche Geschenk!