Showdown für die Natur: 20. November in Brüssel
Erinnern Sie sich an NatureAlert? Im Sommer haben wir die Europäische Kommission dazu aufgerufen, die EU-Naturschutzrichtlinien nicht anzutasten, sondern besser durchzusetzen. Mit 520.325 Teilnehmerinnen und Teilnehmern darunter 100.000 aus Deutschland, war die Kampagne #NatureAlert ein riesiger Erfolg. Vielen Dank an alle, die sich mit uns für den europäischen Naturschutz stark gemacht haben!
Aber die Schlacht ist noch nicht gewonnen: Mehrere Regierungen und einflussreiche Lobbysiten streben weiterhin eine Schwächung der EU-Naturschutzrichtlinien an. Am kommenden Freitag, dem 20. November, lädt die Europäische Kommission Politiker, Experten und Interessensvertreter zu einer großen Konferenz nach Brüssel, auf der sie letztmalig alle Meinungen anhört. Dann wird sie im Winter entscheiden, ob sie unserer Naturschutzgesetze noch für zeitgemäß hält…
Helfen Sie uns, die EU-Konferenz in Brüssel zu einer Demonstration für die Natur zu machen!
Wir organisieren derzeit die Teilnahme von Naturschützern aus fast allen EU-Staaten an der Konferenz. Alleine der NABU wird mit drei Mitarbeitern vertreten sein. Gleichzeitig ist aber zu erwarten, dass auch naturschutzfeindliche Lobbies dort stark auftreten werden. Wir müssen sicher stellen, dass der EU-Kommission auch nach der Konferenz noch klar ist: die europäischen Bürgerinnen und Bürger wollen die Umsetzung unserer starken Naturschutzgesetze und nicht eine Verwässerung! Dafür brauchen wir auch die Unterstützung von allen Naturfreunden, die nicht vor Ort dabei sein werden. Das können Sie am Freitag tun:
- Verfolgen Sie die Konferenz live im Internet und auf Twitter (#NatureAlert #NatureFit4All). Retweeten Sie unsere Tweets von @NABU_biodiv
- Senden Sie einen Tweet an Kommissions-Vizepräsident Timmermans und Umweltkommissar Vella
- Versenden Sie eine E-Mail an Frans Timmermans und Karmenu Vella !
Hintergrund: Wo stehen wir bei der Rettung der Naturschutzrichtlinien?
NatureAlert zeigt Wirkung! NatureAlert hat alle unsere Erwartungen übertroffen: Mit 520.325 Unterstützern aus allen EU-und einigen Nicht-EU-Ländern haben wir die höchste Beteiligung bei einer EU-Bürgerbefragung aller Zeiten erreicht. Weit über 90 Prozent aller befragten Bürgerinnen und Bürger votierten für die Beibehaltung der wichtigen Naturschutzgesetze – trotz der Gegenkampagnen von Agrarindustrie und Großgrundbesitzern.
Die Botschaft ist angekommen. Der Vizepräsident der EU-Kommission Frans Timmermans und der EU-Umweltkommissar Karmenu Vella sehen den Erfolg von NatureAlert bereits als klaren Beweis dafür, dass die EU eine starke Naturschutzpolitik braucht. Sie beteuern, dass mögliche Änderungen der Richtlinien keinesfalls die geltenden Standards senken sollen. Darauf dürfen wir uns aber nicht verlassen. Die finale Entscheidung hierzu treffen nämlich das EU-Parlament und die Regierungen der Mitgliedstaaten, wo sich viele Naturfeinde formieren. Die Naturschutzrichtlinien sind also noch nicht gerettet!
Ein weiterer Erfolg: Als Reaktion auf NatureAlert schrieben inzwischen zehn EU-Umweltminister, angeführt von ihrer deutschen Amtskollegin Barbara Hendricks, einen Brief an die EU-Kommission. Ihre Botschaft: Die EU-Naturschutzrichtlinien sollen in der jetzigen Form erhalten bleiben. Einen ähnlichen Brief schickten kürzlich auch Vertreter aller großen Parteien des EU-Parlaments. Weitere Informationen dazu hier!
Und schließlich: Die fachliche Bewertung durch die von der Kommission beauftragten Experten stützt (wie erwartet) vollständig unsere Position. Nach einer umfangreichen Evaluierung von Literatur, Expertenbefragungen, Anhörungen und Fragebogenanalysen in allen EU-Staaten kommen die Institute zu der Ansicht, dass die EU-Naturschutzrichtlinien äußerst wirksam, kosteneffizient und nach wie vor modern und notwendig sind. Außerdem passen sie gut zu anderen EU-Umweltgesetzen – und zueinander: Eine Verschmelzung von Vogelschutz- und FFH-Richtlinie sollte jetzt aus Expertensicht kein Thema mehr sein. Und last but not least: Aus der Analyse wird vollkommen klar, dass die Natur nur durch gemeinsame europäische Anstrengungen gerettet werden kann!
Wichtige Links und weitere Informationen im Überblick
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- NABU-Seiten zur EU-Naturschutzpolitik und den deutschen Naturschätzen, die auf dem Spiel stehen
- neue NABU-Broschüre „Europas Naturschätze retten“ (4.5 MB, PDF)
- Seiten der EU-Kommission zum Fitness-Check und zur Konferenz am 20.November
- Vorläufige Ergebnisse des Fitness-Checks (Zusammenfassung auf deutsch)