Wintergoldhähnchen

Zu Beginn der Saison wurde ich fast täglich an der Hütte von einem sehr sympathischen Gast begrüßt. Einem Wintergoldhähnchen. Manchmal auch mehreren. Und weil sie mich an nicht nur einem Morgen zum Schmunzeln brachten, haben sie sich auf jeden Fall einen eigenen blog-Eintrag verdient. Ich glaube die Bilder unten lassen erahnen warum ich mich so über ihre Anwesenheit gefreut habe. 

Doch zunächst ein paar Infos zu diesem kleinsten Vogel Europas. In Vogelführern heißt es „Brütet in Nadel- und Mischwäldern, hält sich meist in Baumkronen auf und bewegt sich rastlos hüpfend und rüttelnd zwischen Zweigen“ (Svensson: Der neue Kosmos Vogelführer 1999).

Da würde ich sagen, ist es ein extra Grund zur Freude, dass es das Wintergoldhähnchen von Zeit zu Zeit nach Trischen verschlägt. Denn wie die meisten ja wissen: Wald gibt es hier nicht, geschweige denn einen einzigen Baum.

Das Wintergoldhähnchen hat eine ebenso winzige Stimme wie Körpergröße (8,5-9,5 cm). Es fiepst so hoch, dünn und fistelig, dass es für einige Menschen schon gar nicht mehr hörbar ist.

Übrigens, dass Rastlose, dass im Vogelführer beschrieben wird, kann ich nur bestätigen. Wenn ich bei der morgendlichen Zugplanbeobachtung plötzlich eine schnelle Bewegung am Boden wahrnahm, so hüpfte meist ein Wintergoldhähnchen interessiert und aufgeregt zwischen meinen Füßen umher.

An einem Tag nutzte ein Wintergoldhähnchen das Hüttengeländer für die tägliche Gefiederpflege.  Oder vielleicht hat es auch einfach nur getanzt, könnte man denken…..Ich muss jedes mal aufs neue lachen, wenn ich diese Bilder sehe. Gerade ist Wintergoldhähnchen-Flaute. Aber ich hoffe auf noch viele mehr!

Übrigens sieht man Wintergoldhähnchen von Zeit zu Zeit vergesellschaftet mit Meisen (meist im Winter). Also Augen auf wenn zum Beispiel Kohl- oder Blaumeisen in Sicht sind, vielleicht ist der kleinste Vogel Europas nicht weit!

Anne de Walmont

Vogelwartin 2019