Sommerphänomen: Medusen am Strand
An einigen Tagen im Juni gestaltete das Meer den Strand von Trischen um. Diesmal allerdings nicht in Form von Sturmfluten und damit einhergehenden Sandabtragungen. Auch ist nicht Medusa, die Frau aus der griechischen Mythologie mit den Schlangenhaaren erschienen. Nein, es wurde eine sehr große Zahl von Quallen angespült!
Dieses Phänomen ereignet sich nahezu alle Jahre wieder im Sommer. Mal stärker, mal schwächer ausgeprägt. Nimmt die Anzahl der angespülten Quallen, aber auch die der im Wasser treibenden Individuen zu, ist dies ein Anzeichen dafür, dass es dem Meer nicht gut geht.
Quallen ernähren sich von mikroskopischem Plankton. Durch künstliche Nährstoffzufuhr, gibt es mehr mikroskopisches Plankton und somit auch mehr Quallen. Die Küstenmeere sind quasi überdüngt. Grund dafür ist unter anderem der Einsatz von Dünger in der Landwirtschaft. Dieser gelangt durch die Flüsse ins Meer. Die Industrie trägt auf ähnlich Weise ihren Teil dazu bei. Und dann ist da noch das Problem mit dem Fressfeind der Qualle: Viele Fischarten fressen Quallen und viele Fischarten sind überfischt. Die Folge: Noch mehr Quallen.
An Trischens Strand wurden überwiegend Ohrenquallen und blaue Nesselquallen angespült. Von 3-30 cm Durchmesser war alles dabei. Beide gehören zu den sogenannten Schirmquallen. Sie haben eine große zentrale Mundöffnung auf der Unterseite, die von vier Mundarmen umgeben ist. Mit Hilfe ihrer Tentakeln wird die „Beute“ zu dieser Mundöffnung befördert und verspeist.
Wenn man es übrigens ganz genau nimmt, sind Quallen, oder eben auch Medusen genannt, keine „Tiergruppe“, sonder vielmehr ein Entwicklungsstadium von Nesseltieren. Die freischwimmenden Medusen entstehen aus festsitzenden Polypen die sich „querteilen“.
Abschließend ist diese schöne Zeichnung eine Übersicht, der in der Nordsee vorkommenden Schirmquallen. Die Blaue Nesselqualle und die Ohrenqualle sind natürlich auch mit abgebildet. So sehen sie doch wesentlich eleganter aus. Wenn sie am Strand liegen, fehlt ihnen eben das Wasser und lässt sie schnell einfach nur noch nach gallertartigen Häuflein aussehen und nicht nach diesen anmutigen Lebewesen.
Quellen: https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/tiere/wirbellose/ohrenqualle/
Koie: Der große Kosmos Strandführer. 20011.