Seltene Käfer sind auf Trischen zu Hause

Er ist ein schneller Flitzer. Kaum kommt man ihm am Strand etwas näher, saust er ein Stückchen durch die Luft davon und landet ein paar Meter entfernt wieder im Sand: Der Küsten-Sandlaufkäfer (Cicindela maritima). Entlang des Spülsaums ist er unterwegs und sucht nach Nahrung. Der räuberisch lebende Laufkäfer ernährt sich vor allem von anderen Insekten und deren den Larven, z.B. von Fliegenlarven.

Die eigenen Larven leben im Sand der Primärdünen und lauern Ameisen oder vorbeilaufenden Spinnen auf. Durch diese Lebensweise ist der Küsten-Sandlaufkäfer auf einen ungestörten Strand-Dünen-Verbund angewiesen, wie er an den touristisch genutzten Stränden heute nicht mehr zu finden ist. Daher ist er bundesweit vom Aussterben bedroht und nur noch an wenigen Stellen zu finden.

Der seltene Käfer ist schwierig von dem nah verwandten Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) zu unterscheiden. Man muss auf eine Reihe winziger weißer Härchen zwischen dem Hinterrand der Augen achten. Auch das Muster auf den Elytren (Flügeldecken) ist etwas unterschiedlich. Das Flügeldeckenfeld ist stärker nach hinten abgeknickt erinnert an eine Achtel-Note.

Auf Trischen wurde der Küsten-Sandlaufkäfer in diesem Jahr erstmals an Hand von Beobachtungen und Fotos, die ich im Mai aufnehmen konnte, sowie bei einem Besuch durch den Coleopterologen (Käferspezialisten) Roland Suikat nachgewiesen. Roland fand auch eine weitere in Deutschland vom Aussterben bedrohte Käferart, den winzig kleinen Marienkäfer Nephus limonii, in der Salzwiese.

Neben diesen besonderen Raritäten beheimatet Trischen jedoch noch viele weitere Käfer- und Insektenarten, die von der Natürlichkeit und Unberührtheit dieser dynamischen Insel profitieren. Es sind also nicht allein die Vögel, die Orte wie Trischen so unendlich kostbar und einzigartig machen!

Jonas

Naturschutzwart Trischen 2018