Letzter Nachwuchs

Eigentlich ist die Brutsaison ja schon fast vorbei, doch ein paar sind immer noch unermüdlich: die Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula). Bester Beweis: Drei kleine Flauschbälle, die über den Strand düsen.

Unermüdlich und nicht zu entmutigen sind die Sandregenpfeifer in der Tat. Denn sie hatten keinen leichten Stand. Diverse Gelege der vier Brutpaare sind von den hohen Hochwassern fortgespült worden oder wurden von Möwen gefressen.

Sandregenpfeifer brüten in Deutschland vor allem an den Küsten, am liebsten auf absoluten Pionierstandorten, also Strand und jungen Dünen mit wenig Vegetation. Doch diese Brutplätze bergen ein großes Risiko. Denn, wie wir in diesem Jahr wieder gesehen haben, kommen hohe Hochwasser auch im Frühjahr und Sommer immer wieder vor. Sandregenpfeifer brüten sozusagen „auf Messersschneide“. Doch, wie um das auszugleichen, fangen sie schon recht früh im Jahr mit dem Brüten an, nämlich ab April, und brüten auch regelmäßig zwei bis dreimal im Jahr. Dabei balzen sie vor allem zu Beginn der Brutzeit ausgiebig mit „fledermausartigen“ Flügen, aufgestellten Schwanzfedern und gereckten Hälsen. Das Nest ist dann eine einfache Mulde im Sand, in der die bis zu vier sandfarbenen Eier mit wenigen Punkten gut getarnt sind.

Auch die Küken sind gut getarnt und als klassische Nestflüchter können sie schon kurz nach dem Schlupf laufen und selbstständig nach Nahrung suchen. So müssen die Eltern sie nur zu Beginn noch etwas hudern und später nur noch aufpassen, dass sie nicht gefressen werden.

Nun scheint es also endlich einmal zu klappen.

Tore

Naturschutzwart Trischen 2017