Land unter
Bei 1,5 Meter mehr angesagtem Wasser als normal, würde ich nun doch mal von einem richtigen Land unter sprechen.
Die Vortage des 30. Septembers verliefen äußerst stürmisch. In Böen kam der Wind mit bis zu 10 Bft um die Ecke. Das gab es noch nie in dieser Saison. Es war klar, da wird einiges an Wasser kommen. Und so war es dann auch. Richtig fix krabbelte es in die Südostbucht und weiter in die Salzwiese, bis unter die Hütte.
Vorsorglich hatte ich Handkarren und Sägebock eine Etage höher getragen. Den Regenmesser vergaß ich zunächst. Ich stand kurz ratlos auf den Treppenstufen bei dem Versuch ihn doch noch zu holen. Musste dann aber feststellen, dass meine Watstiefel nicht ausreichten.
Im Osten bieten die Dünen Schutz, aber im Westen tobte das Meer und nagte ordentlich an den Dünen.
Während zu Tagesbeginn immer wieder Schauer über die Insel zogen, war zu Hochwasser strahlender Sonnenschein. Für die Lachmöwen schwemmte das Wasser Leckereien nach oben und sie waren direkt neben der Hütte auf Nahrungssuche unterwegs und ließen sich gut fotografieren. Inzwischen haben längst alle ihre schwarze Kappe abgelegt und tragen ihr Schlichtkleid, dass sehr minimalistisch mit einem dunklen Punkt hinter dem Auge gekennzeichnet ist.