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Let´s race

Liebe Blogleser*Innen,

der erste Samstag im Mai ist bei vielen Vogelbeobachtern rot im Kalender markiert – denn dann startet eines der größten Vogelbeobachtungs-Events in Deutschland: das Birdrace. Unter Organisation des DDA (Dachverband Deutscher Avifaunisten) finden sich an diesem Tag überall in Deutschland Gruppen zusammen, die einen ganzen Tag lang versuchen möglichst viele Vogelarten zu sichten. Von den gemütlichen Beobachtern, die das gesellige Zusammensein mit Vogelbeobachtung verbinden, zu denen, die das Birdrace als Wettkampfveranstaltung verstehen und alles herausholen was geht – jeder ist willkommen. Und so erfreut sich das Birdrace einer zunehmenden Teilnehmerzahl.

Bei so einer Veranstaltung darf Trischen natürlich nicht fehlen und so beschloss auch ich an den Start zu gehen. Leider lief nicht alles so wie geplant. Als mein Wecker um halb fünf nach einer unruhigen Nacht klingelte, merkte ich spätestens dann, dass etwas so gar nicht stimmte. Ich versuchte es trotzdem, schließlich war ja Birdrace und mein Team zählte auf mich. Also quälte ich mich aus dem Bett, kochte eine Kanne Tee (mit Tee ist immer alles besser) und entschied – wieder ins Bett zu gehen. Alles drehte sich und mir war übel. Anscheinend hatte ich irgendetwas im Essen am Vortag nicht vertragen – 1,5h später sah die Welt aber ein bisschen besser aus.

Ich wagte mich also hinaus und konnte starten, endlich! Die erste Vogelart, die ich sichtete: eine Ringeltaube. Kein schlechter Start für Trischen. Auf dem Festland häufig anzutreffen, schaut sie hier nur gelegentlich vorbei. Ein Blick zum Holzstapel unter die Hütte: die ersten Gartengrasmücken des Jahres. Ein Schwenk mit dem Spektiv über das Watt. Oh oh, Spektiv-Schwenken bei Übelkeit ist nicht besonders förderlich für den Magen. Aber immerhin die ersten Trauerseeschwalben und ein großer Trupp Zwergmöwen. Ich entschied, dass Spektiv-Schwenken erst einmal sein zu lassen und zur Südspitze zu laufen. Und ich hatte Glück: Die dort rastende Trauerente war kooperativ – wieder eine Art mehr auf meiner Liste. Unterwegs „sammelte“ ich auch gleich noch den Steinschmätzer ein. Also wieder zurück zur Hütte. Einen Blick auf den Holzstapel, sehr viel Spektiv-Geschwenke über das immer näher kommende Wasser und zwischendurch immer wieder einen Blick auf das Lockgebüsch und über die Insel. Währenddessen bekam ich immer wieder Nachrichten über tolle Sichtungen von meinem Team, das in Leipzig unterwegs war. Normalerweise „racen“ wir gemeinsam, aber dieses Jahr hat es durch meinen Trischen-Aufenthalt nicht geklappt. Daher mussten wir die seit Corona eingeführte flexible Team-Variante (Teammitglieder starten getrennt) wählen.

Leider setzte sich der vielversprechende Start nicht allzu lange fort. Gegen Mittag nahmen die Neu-Sichtungen rapide ab – was aber auch an meinem kränkelnden Gesundheitszustand gelegen haben könnte. Nach einem kleinen Mittagsschläfchen auf der Bank im Windschatten der Hütte – ohne Pause ging es an dem Tag nicht, aber ich wollte wenigstens keinen „Pieps“ verpassen – kam dann aber doch noch mein kleines persönliches Highlight vorbei: ein Wendehals. Er verweilte kurz im Lockgebüsch, lies sich ausgiebig fotografieren und flitze dann wieder davon: ein Topmodel in Eile. Auch sehr schön waren die ersten Mauersegler, die pünktlich zum Birdrace am Nachmittag vorbeikamen: was für ein Timing!

Wendehals

Nach 11 Stunden mehr oder minder intensiven Beobachtens (und eigentlich viel zu früh) war ich gesundheitlich so geschafft, dass ich leider abbrechen musste. Somit war dies mein sowohl von der Zeit als auch von der zurückgelegten Strecke kürzestes Birdrace. Normalerweise legen wir mindesten 80km mit dem Rad zurück, an diesem Birdrace waren es max. 5km zu Fuß. Den Rest der Zeit verbrachte ich entspannt an der Hütte oder auf dem Turm.

Alles in allem hat das Birdrace wieder sehr viel Spaß gebracht und ich bin sehr froh mitgemacht zu haben. Vielleicht sind sie nächstes Jahr ja auch dabei?

Ihre (wieder gesunde) Melanie Theel

Einmal Horchen bitte!

Liebe Blog-Folger*Innen,

mit dem Frühling ist auf Trischen eine andere Geräuschkulisse angekommen. Die Rotschenkel, die sonst das Gros der Gesangskünstler vor der Hütte dargestellt haben, werden gerade zur Mittagszeit von den Seeschwalben und den Lachmöwen übertönt. Während die Lachmöwen sich in der Salzwiese vor der Hütte niedergelassen haben, düsen die Seeschwalben wie wild umher, transportieren Fischchen oder unternehmen Balzflüge.

Küstenseeschwalbe mit Fischchen

 

Nun gäbe es jede Menge toller Dinge über die Seeschwalben zu berichten, beispielsweise dass die Küstenseeschwalbe die Vogelart mit dem längsten Zugweg ist; aber vielleicht wissen sie das alles schon. Daher möchte ich heute noch ein bisschen bei der Geräuschkulisse bleiben.

Vogelstimmen sind ungemein faszinierend. Jede Art hat ihre eigenen Rufe und Gesänge. Dies kann bei der Bestimmung von schwer differenzierbaren Arten und bei Erfassungen helfen. Wenn der Wiesenpieper vor mir in der Salzwiese beispielsweise nicht „ist“en würde, würde ich ihn vermutlich übersehen. Und auch wenn Fitis und Zilpzalp sich sehr ähnlich sehen, können sie gut durch ihren Gesang unterschieden werden. Etwas verkompliziert wird das Ganze dadurch, dass die Bandbreite der Rufe und Gesänge durchaus beachtlich sein kann. Die Kohlmeise ist ein perfektes Beispiel. Haben sie mal darauf geachtet, wie groß das Rufrepertoire der Kohlmeisen in ihrem Garten ist? Bei vielen Arten gibt es Rufe für verschiedene Gelegenheiten. So kann man beispielsweise bei Amseln zwischen Warnrufen bei Luft- oder Bodengefahren differenzieren. Aber auch die Rufe der Jungvögel („Bettelrufe“) oder die Rufe von Männchen und Weibchen können je nach Vogelart unterschiedlich sein. Richtig spannend wird es bei den Imitatoren. Sumpfrohrsänger oder Stare bauen beispielsweise gezielt Gesänge anderer Arten ein, was das Bestimmen deutlich verkompliziert.

Auf Trischen bin ich quasi rund um die Uhr am Horchen, bei der Brutvogelkartierung, der Zugplanbeobachtung oder in der Mittagspause. Jeder „Pieps“ kann Aufschluss geben, wer da gerade über mich hinwegfliegt. Zumindest in der Theorie. Manchmal sagen sie auch einfach nichts!

Parabolspiegel mit Aufnahmerekorder

Ich beschäftige mich aber noch auf andere Weise mit der Akustik. In windstillen Nächten stelle ich häufig einen Rekorder hinaus, der die ganze Nacht über Aufnahmen macht. Einfach weil ich neugierig bin, wer hier nachts so über die Insel zieht. Verstärkt wird das Signal mittels Parabolspiegel, der quasi wie eine Satellitenschüssel aussieht. Am nächsten Tag werte ich die Aufnahmen aus. Damit ich dann aber nicht die ganze Nacht durchhören muss (was mehrere Stunden in Anspruch nehmen würde), arbeite ich mit einem speziellen Programm das Sonagramme erzeugt. Hier werden die Rufe sozusagen verbildlicht und in ihren Frequenzbereichen angezeigt. Das heißt jede Art erzeugt ein anders Rufmuster.

Sonagramm zu obiger Aufnahme

Nachtaufnahmen können quasi überall aufgenommen werden; so wurden auch schon über Großstädten ziehende Mornellregenpfeifer und Triele gemeldet. Ich wollte die städtischen Umgebungsgeräusche umgehen und habe mich zum Erstversuch für Trischen entschieden. Eigentlich hatte ich dies für besonders schlau gehalten, in meiner Rechnung aber die hohe Rufbereitschaft von Rotschenkel und Austernfischer nicht berücksichtigt. Nun klicke ich mich in den Sonagrammen nicht durch Aufnahmen von Autolärm, sondern durch Rotschenkel- und Austernfischerrufe. Aber: es gibt wirklich schlimmeres!

 

Ihre Vogelwartin 2023

Auf den Spuren der Sandregenpfeifer

Liebe Blogleser*innen,

ein Huschen am Strand, ein leises „prooeep“ und schon stehen sie wie aus dem Nichts vor mir: die Sandregenpfeifer.
Wenn ich an Sandregenpfeifer denke, drängt sich bei mir als erstes der Vergleich mit kleinen Ganoven auf. Kein Wunder, tragen sie doch eine schwarze Maske über Stirn und Augen. Aufgrund ihres bräunlichen Obergefieders tauchen sie oftmals in ihrem Lebensraum, dem Strand, unter. Verharren sie regungslos, sind sie daher fast nicht zu bemerken. In Bewegung wirken sie recht hektisch: Sie rennen ein Stück, bleiben stehen, tippen mit ihrem Fuß auf den Boden („trillern“) und picken. Dann geht es wieder von vorne los: Rennen, trillern, picken, rennen, trillern, picken.

Sandregenpfeifer-Paar auf Trischen (links mit Farbringen an den Beinen)

Und doch sind sie für mich die kleinsten freundlichsten Ganoven, die es gibt. Auf Nestersuche für meine Masterarbeit habe ich viel Zeit beim Beobachten der „Sandis“ verbracht. Stundenlang habe ich ihnen bei dem Versuch mich in die Irre zu führen zugesehen. Denn neben einer guten Tarnung müssen sie tief in die Trickkiste greifen um ihren Neststandort geheim zu halten und vor Prädatoren (Räubern) zu schützen. Oftmals läuft es folgendermaßen ab: Ein vermeintlicher Räuber nähert sich, der Wach-Sandi warnt und versucht den Räuber vom Nest wegzulocken, indem er vor diesem herläuft und/oder beispielsweise eine Verletzung vortäuscht („Verleiten“). Derweil schleicht der zweite Sandregenpfeifer leise und unauffällig vom Nest. Ohne Altvogel ist das Nest kaum zu finden, denn die Eier, die nur in eine Nistmulde abgelegt werden, sind bestens getarnt. Oftmals versuchen sie mich auch zu einem falschen Neststandort zu locken, indem sie sich an anderer Stelle hinsetzen und „brüten.“ Sie sind also ganz schön raffiniert und dabei auch noch sehr variabel in ihrem Verhalten.

Hier auf Trischen ist die Sandi-Nestersuche deutlich schwieriger, da die Sandregenpfeifer nicht an Menschen gewöhnt sind und bereits viel schneller das Nest verlassen. So habe ich kaum die Möglichkeit den davonschleichenden Sandi zu orten und das Nest zu lokalisieren. Der Sandstrand bietet jedoch auch ungeahnte Vorteile: Ich kann den Sandi-Fußspuren folgen, die sich irgendwann zu kleinen Autobahnen in Richtung Nest verdichten; zumindest solange Wind oder Regen nicht alle Spuren verwischen. Allerdings sind die Sandregenpfeifer Trischens sehr trickreich. Neulich bin ich bei der Springtidenzählung über einen flüchtenden Sandregenpfeifer „gestolpert“, der hinter (!) den Dünen brütet.

 

Doch auch wenn die Sandis so tief in die Trickkiste greifen werden ihre Nester oftmals ausgeraubt und, an öffentlichen Stränden, zertreten. Um den hohen Verlust durch Prädation auszugleichen, können sie bis zu vier Gelege (mit 4 Eiern) pro Jahr produzieren – erstaunlich für einen solch kleinen Vogel! Ihr Bestand geht dennoch zurück. Um zumindest den Vertritt zu vermeiden, sollten sie während der Brutzeit daher bei ihren Strandspaziergängen möglichst entlang der Wasserkante gehen. Und vielleicht werden sie sogar den ein oder anderen Sandregenpfeifer entdecken, wenn sie gezielt darauf achten.

Mit besten Sandi-Grüßen von Trischen

Ihre Melanie Theel

Für Zwischendurch: Etwas andere Insel-Gedanken

Liebe Blogleserinnen und -leser,

Freitag, 14.April. Ich sitze mal wieder an der windabgekehrten Seite der Hütte und starre Löcher in die Luft, während ich auf die Greifvögel warte – die ich mir seit dem guten Singvogelzug heute Morgen herbeisehne wie die Eulenschauer bei Harry Potter, die aber einfach nicht kommen wollen. Dabei gehen mir allerhand Gedanken durch den Kopf.

Der Erste gilt dem Zilpzalp, der mich seit gut einer halben Stunde umschwirrt und Fliegen fängt. Da drängt sich mir doch spontan die Frage auf, ob das Zufall ist oder ob ich mal wieder duschen sollte? Aber vermutlich sollte ich auf die subtilen Hinweise des Zilpzalps achten und eine Dusche am Abend einplanen.

Der Zweite gilt den Großmöwen, die ich von meinem Sitzpunkt aus gut beobachten kann. Heute Morgen bei meinem morgendlichen Rundumblick über die Insel habe ich eine Gruppe von ihnen draußen auf einer Sandbank im Kreis stehen sehen, die Schnäbel einander zugewandt. Sie sahen aus, als würden sie etwas aushecken wollen! Möglicherweise planen sie einen Ringkomplott gegen mich.

Heringsmöwe mit Farbring

Beharrlich versuche ich ihre Farbringe mit individueller Kennnummer am Bein abzulesen, während sie beharrlich davonlaufen oder (noch schlimmer!) davonfliegen. Sobald ich stehen bleibe und das Spektiv aufstelle werden sie unruhig. Und wenn ich sie anvisiere – sind sie weg. Ich bin mir sicher, hier läuft eine Verschwörung gegen mich! Oder wird man nach einem Monat auf einer einsamen Insel kautzig und zur Verschwörungstheoretikerin?

Der dritte Gedanke gilt wieder dem Zilpzalp. Er muss mit den Möwen unter einer Decke stecken! Sobald ich die Kamera auf ihn richte, flattert er davon. Oder kann der Zilpzalp womöglich kamerascheu sein?

Immer noch kein Greif am Himmel….Hallo!? Heute ist doch super Zugwetter. Ich habe sogar drei, meiner üblicherweise vier, Kleidungsschichten ausgezogen. Und der Wind der letzten Tage hat deutlich nachgelassen.

Seeadler verfolgt von Möwen

Und den vierten Gedanken widme ich dem Seeadler, der (mal wieder!) am Himmel kreist. So beeindruckend die Vögel auch sind, ist das definitiv kein Anblick der bei den hiesigen Inselbewohnern Freude auslöst. Seeadler-Tohuwabohu wie ich es gerne nenne. Alles geht in die Luft, ein riesiges Gelärme und Geflatter. Für ersteres sind vor allem die Möwen verantwortlich, von denen einige versuchen den Seeadler zu vertreiben. Komischerweise frage ich mich immer, wie sich wohl der Seeadler dabei fühlen mag? Ist er stolz darauf, dass er bei allen eine Panik auslöst und fühlt sich – naja – wie der König der Lüfte? Oder ist er irgendwie resigniert, hat er doch eigentlich nur mächtigen Kohldampf?

Und trotz der ganzen Fragen bin ich mir bei einem sicher: das mit den Greifvögeln wird heute nichts mehr! Bevor ich weiter in der Sonne vor mich hin sinniere, auf noch mehr komische Gedanken komme oder einen Sonnenbrand davontrage, sollte ich den Laptop zuklappen und mich auf die Suche nach … Möwenringen begeben!

Ihre Melanie Theel

The Sound of Silence

Liebe Trischen Blogleser*innen,

wenn ich an eine unbewohnte Insel denke, denke ich neben einer unberührten Natur vor allem an eines: absolute Stille.

Wer kennt ihn nicht, den Alltagslärm der uns tagtäglich umgibt – sei es eine vielbefahrene Straße vor dem Fenster oder der lärmende Nachbar? Etwa 12km entfernt vom Festland bekomme ich akustisch recht wenig von der Welt dort draußen mit. Gelegentlich höre ich das Surren eines Flugzeugmotors oder das Brummen eines der großen Schiffe, die an Trischen vorbei schippern.  Aber Stille? Weit gefehlt! Auf Trischen herrscht eine ganz andere Geräuschkulisse. Zum Tosen des Windes, gesellt sich das „Stimmengewirr“ meiner Nachbarn – und die haben gerade zu dieser Zeit viel zu sagen. Es ist Balzzeit: Brutpartner müssen gefunden und Reviere verteidigt werden. Und gerade die Rotschenkel vor meiner Hüttentür meinen es sehr ernst damit. Sie sind meist das Letzte was ich beim Einschlafen höre und das Erste was ich morgens beim Aufwachen mitbekomme. Pausenlos schwirren sie laut rufend durch die Luft, sitzen auf den Pfählen rund um die Hütte und recken ihre Flügel in die Luft, damit auch jeder Rotschenkel in der Umgebung, ihre weißen Federzeichen bewundern kann.

 

 

Nicht dass sie nun auf falsche Gedanken kommen: Ich möchte mich keineswegs beschweren, bestaune ich das Spektakel und die Mühen, die dabei auf sich genommen werden, jeden Tag aufs Neue. Mit einem bewundernswerten Durchhaltevermögen zeigen die gefiederten Bewohner Trischens ihren (zukünftigen?) Partner*innen, was sie alles zu bieten haben. Und dies kann auf ganz vielfältige Weise geschehen. Seeschwalben sind vielleicht das beeindruckendste Beispiel der heimischen Vogelwelt: Hier überreicht das Männchen dem Weibchen ein Brautgeschenk in Form eines kleinen Fischchens. Sandregenpfeifer hingegen drücken mit ihren Bäuchen kleine Mulden in den Boden, ganz ähnlich wie es beim Anlegen einer Nestmulde am Strand geschieht. Und andere wiederum beweisen durch ausdauernde Singflüge, ein vielfältiges Gesangsrepertoire oder durch ein besonders prächtiges Gefieder, wie fit sie sind. Brandgänse treiben es sogar noch weiter: Sie stellen sich in Gruppenbalzen dem direkten Vergleich mit ihren Kontrahent*innen. Dabei finden sich mehrere Männchen und Weibchen zusammen, um auszuhandeln wer mit wem zur Brut schreitet. Unliebsame Teilnehmer*innen können beispielsweise mit einem kreisenden Auf- und Absenken des Kopfes in ihre Schranken gewiesen werden.

Und auch wenn die Vorbereitungen schon auf Hochtouren laufen, haben auf Trischen beim Brutgeschäft bisher vor allem die Graugänse ernst gemacht. Bei der Springtidenzählung bin ich schon über das ein oder andere Nest gestolpert. Dieses wird auf Trischen meist in den höheren Lagen der Salzwiese bzw. der Dünen gut versteckt in der Vegetation angelegt. Nach meinem Geschmack allzu oft in unmittelbarer Nähe zu den Großmöwen, die ebenfalls die hohen Dünen als Sitzplatz bevorzugen.

 

Also Daumen drücken, dass auch die Graugänse gutes Durchhaltevermögen bei der Verteidigung ihrer Nester (und später Küken) beweisen!

Ihre Melanie Theel