2018 Beiträge

Saisonabschluss auf Trischen

Völlig menschenleer liegt sie nun wieder da: Die Insel Trischen vor der Dithmarscher Küste in der Schutzzone 1 des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und im UNESCO Weltnaturerbe. Am Montag hat der Vogelwart die Insel verlassen. Er durfte von März bis Oktober als einziger menschlicher Bewohner dort leben und arbeiten. Die Hütte wartet nun Winter- und Sturmflut-sicher, verrammelt und verriegelt auf den nächsten Menschen in der neuen Saison.

Die letzten Tage auf Trischen

Nur noch drei mal schlafen, dann heißt es Abschied nehmen. Trischen präsentiert sich noch einmal von seiner wunderschönsten Seite und mir fällt es schwer, zu packen und alles Winterfest zu machen.

Das Landunter der Saison – ein Nachtrag

Wenn einen morgens früh das unter der Hütte plätschernde und rauschende Wasser weckt, dann ist das ein untrügerisches Zeichen: Das höchste Landunter der Saison.

Update zum ICCD: 320 kg Müll abtransportiert

Über den gesammelten Müll auf Trischen, der beim International Coastal Cleanup Day zusammen gekommen ist, habe ich schon hier berichtet. Jetzt gibt es ein offizielles Gewicht: 320 kg!

Gelbbrauen-Laubsänger auf Trischen

Ein Wunsch geht in Erfüllung: Der ersehnte Gelbbrauen-Laubsänger (Phylloscopus inornatus) zeigte sich heute auf Trischen.

Ein kleiner brauner Vogel huscht stumm und unscheinbar durch die Vegetation der Primärdünen an der Südspitze. Dass ich ausgerechnet dort den herbstlichen Durchzügler finden sollte, nach dem ich schon die ganze Zeit Ausschau halte, hätte ich wirklich nicht erwartet. An der Hütte, im Lockgebüsch oder in einer der Kartoffelrosen hätte ich schon eher mit ihm gerechnet. Doch als ich dem rastlosen Winzling ein Stückchen durch die Grasinseln im Sand folgte und endlich einen Blick durch das Fernglas auf ihn werfen konnte, hatte ich keine Zweifel: ein langer, deutlicher hellgelber Überaugenstreif und weißlich gelbe Flügelbinden auf den Großen und mittleren Armdecken ließen meinen Puls in die Höhe schnellen.

Nachdem ich hektisch ein paar Belegbilder schießen konnte, zeigte sich der Vogel dann doch überraschend fotogen. Zwischen den Gräsern der Primärdünen war er offenbar auf Nahrungssuche und ließ sich von dem neugierigen Vogelwart kaum beirren. Zwischendurch flog er allerdings im hohen Bogen ein Stückchen zur nächsten kleinen Grasinsel und so musste ich ihn immer wieder neu aufspüren.

Gelbbrauen-Laubsänger brüten in der sibirischen Taiga vom Nordural bis Ostsibirien. Als Langstreckenzieher überwintern sie eigentlich in Südostasien. Doch jedes Jahr zwischen Ende September und Ende Oktober sind auch in Europa zunehmend Gelbbrauen-Laubsänger zu finden. Vor allem an der Nordseeküste lohnt es sich dann nach dieser kleinen Besonderheit zu suchen. Während Gelbbrauen-Laubsänger-Beobachtungen z.B. auf Helgoland zur passenden Zeit garantiert sind, braucht man andernorts aber schon eine ordentliche Portion Glück.

So kommt es, dass auf Trischen seit 1976 bisher in nur vier Jahren Gelbbrauen-Laubsänger gesichtet wurden. Da habe ich also Glück gehabt und hoffe auf noch ein paar weitere Raritäten in den letzten Tagen.